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RSM
31.05.2016

Max Grün – Best of the Rest

Das Team Grün wurde für den zweiten und dritten Saisonlauf der Deutschen Amateur Rundstrecken Meisterschaft in das 320 Kilometer entfernte Schlotheim geführt. Der schnelle Kurs auf dem Flugplatz Obermehler in Thüringen präsentierte sich den Fahrern mit bestem Rennsportwetter und Temperaturen um die 30 Grad Celsius.

Der erste Renntag am Samstag begann mit dem freien Training, bei dem es erst einmal galt, sich mit dem BMW 325i an die Streckenführung und die Grip-Verhältnisse zu gewöhnen. Im Gegensatz zu permanenten Rennstrecken wird auf Flugplatzkursen die Piste aus Strohballen und Pylonen gebildet. Doch man kam schnell klar; geringfügige Veränderungen am Renner und es konnte ins Qualifying gehen, das der 18-jährige Schüler Max Grün aus Herten mit der zweitbesten Zeit beendete.

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Der Rest des Tages ist eigentlich schnell erzählt. In beiden Rennen fuhren zwei Fahrzeuge in ihrer eigenen Welt. Zum einen Max Grün in seinem BMW und zum anderen Philipp Albuschat in seinem Golf Turbo. Für Max blieb in beiden Rennen der zweite Platz. Er konnte den Golf zwar permanent unter Druck setzen, doch fand er keinen Weg vorbei.

Für den Rennsonntag wurde der Kurs umgebaut und es ging nun im Gegensatz zum Samstag rechtsrum. Damit wurden die Rundenzeiten nochmals schneller. Das freie Training sah den Fahrer des MSC Herten auf Platz eins, doch der Golf Turbo rückte die Welt im Zeittraining wieder zurecht. Für Max blieb Platz zwei, aber immerhin die erste Reihe. Rennen 1 lief alles wie am Vortag: Vorweg der Golf und dicht dahinter Max, danach ein mehr oder weniger große Lücke.

Zum zweiten Rennen wurde es dann ungewollt spannend. Die Startzeit war vorverlegt worden. Das Team Grün musste aber noch Reifen wechseln, da diese verschlissen waren. Als die Konkurrenten schon zum Vorstart fuhren, stand der BMW noch auf dem Wagenheber und die letzten Räder wurden montiert. Und es kam, wie es kommen musste. Max erschien zehn Sekunden zu spät zum Vorstart. Das hieß für ihn, er konnte nicht von seiner angestammten Position in der ersten Reihe starten, sondern musste von ganz hinten als Letzter los. Doch das schien für ihn nur eine extra Portion Motivation zu sein. Unnachahmlich startete er ein Überholmanöver nach dem anderen durch das Feld und schon nach drei Runden lag er auf Platz sechs. Ein paar weitere gekonnte Ausbremsmanöver später rückte er auf Platz drei vor. Weiter nach vorne ging es dann allerdings nicht mehr, die Lücke war schon zu groß geworden.

„Das war ein Rennen ganz nach meinem Geschmack“, so ein erschöpfter aber glücklicher Max Grün. „Harte aber stets faire Zweikämpfe und tolle Überholmanöver, ganz wie früher im Kartsport. Der Wagen lief super, Dank an meinen Vater Andreas Grün und meine Helfer für die tolle Vorbereitung.“

In der Addition aller Ergebnisse blieb für Max der ehrenvolle zweite Platz, eben „Best of the Rest“.

Zuhause angekommen, wurde der Erfolg mit Freunden, Fans und Helfern in der heimischen Garage mit einer 24h-Party anlässlich der Live-Übertragung des Langstreckenklassikers vom Nürburgring gefeiert. Auch Hertens Bürgermeisterkandidat Fred Toplak ließ es sich nicht nehmen, dem Team Grün zu diesem Erfolg zu gratulieren. Weiter geht’s in der Meisterschaft Anfang August auf dem Nürburgring.
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