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Kartsport Allgemein
20.10.2016

Dauenhauer konnte mit der Weltspitze mithalten

„Es wäre so viel mehr drin gewesen,“ resümiert Dauenhauer. Der Mörlenbacher Kartprofi hatte kein leichtes Spiel in Frankreich, nachdem er mit drei Titeln in der Tasche – ADAC Kart Masters 2016, ADAC Kart Cup 2016 und ADAC Bundesendlauf 2016 – vergangene Woche zur Weltmeisterschaft der X30-Senioren-Klasse nach Le Mans gereist war. Beim IAME International Final trat der Intrepid-Pilot gegen rund 150 Kontrahenten aus aller Welt in der Klasse X30 Senior an und musste nicht nur eine Hürde meistern.

Von Donnerstag bis Samstag fanden insgesamt sieben Sprintrennen für die Qualifizierung der Startplätze im Prefinale statt. Der ADAC-Stiftung-Sport-Pilot startete, resultierend aus den Trainingsläufen, jeweils von Platz zehn in die Qualifikationsläufe. Der erste Heat war dabei ein „Schlüsselmoment“ der Kart-WM, wie Dauenhauer im Nachhinein selbst beschreibt. Denn: Nach dem Start konnte sich das Fördertalent gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen, sich unmittelbar an die Spitze des 34-köpfigen Feldes setzen und einen Vorsprung herausfahren. Damit hatte er gezeigt, dass er der Weltelite fahrerisch auf Augenhöhe begegnet. Allerdings war die Freude nicht von langer Dauer: Ab der dritten Runde stieg aufgrund eines Kühlerlecks die Motortemperatur auf über 100 Grad Celsius an. Dauenhauer musste langsamer machen und die Führung abgeben. Das anschließende Ergebnis war Platz drei.

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„Platz drei war nur ein schwacher Trost. Ohne diesen Defekt hätten wir locker gewinnen können“, erklärt Dauenhauer nach dem Sprintrennen. Die Heats zwei bis sechs verliefen hingegen ohne Komplikationen. Der hessische Motorsportprofi konnte stets vom Mittelfeld aus nach vorne fahren und gute Platzierungen feiern. Bis der „Pannenteufel“ erneut zuschlug: Es kam zu einem Ausfall im letzten Heat. Durch einen wiederholten technischen Defekt an einer kaputten Zündung sprang lediglich Startplatz 21 für das Halbfinale heraus.

Trotz des Ausfalls konnte sich der angehende Student für die stärkste Gruppe, das A-Finale, qualifizieren. Beide Rennen gestalteten sich für den Deutschen alles andere als einfach: Wieder war es die Technik, die ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Hinzu kamen unvorhersehbare Kollisionen, denen der Intrepid-Pilot zwar ausweichen konnte, die aber wichtige Platzierungen und Zeit kosteten. Im Prefinale überquerte Dauenhauer als 28. die Ziellinie, im Finale wurde er 26. – bei über 150 Startern und trotz der vielen Handicaps ein ausgesprochen gutes Ergebnis.

„Es war wie verhext! Im Halbfinale hatte ich einen Leistungsverlust des Motors durch ein Problem an der Drosselklappe, im Finale wanderte mein Achsstern um mehrere Zentimeter. Damit war auch die Performance, die ich für bessere Platzierungen gebraucht hätte, futsch. Dazu kamen dann noch die Kollisionen. Trotzdem haben wir im ersten Heat gezeigt, dass ich fahrerisch mit der Weltelite mithalten kann“, erzählt der junge Motorsportler.

National hat Dauenhauer alles erreicht, was sich nur erreichen lässt. Jetzt wünscht er sich, „dass es weiter geht“, wie er selbst sagt. Er möchte noch in diesem Jahr den Absprung in Richtung Automobil- und Rundstreckensport schaffen. Formel-Testfahrten stehen für die nächsten Wochen bereits fest.
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