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Formel 4
08.04.2016

Mick Schumacher holt sich eine Pole in Misano

Im italienischen Misano hat Mick Schumacher sein Können unter Beweis gestellt und sich eine von zwei möglichen Polepositions geholt. In einem komplizierten Modus werden aus den 41 startenden Piloten drei Felder gebildet, deren 35 Beste noch ein Schlussrennen fahren.

Wer in der italienischen Formel 4 wissen will, wo er in seinen Rennen startet, braucht nicht nur einen Blick auf das Qualifying-Ergebnis. Denn nach den beiden Sessions müssen erst einmal die Strategen her. Um es einmal einfach zu erklären: Es gibt ein zweigeteiltes Qualifying und drei Rennen zusammengesetzt aus drei Gruppen (A, B und C). Jeder Fahrer fährt von diesen drei Rennen zwei und versucht sich für das abschließende vierte Rennen zu qualifizieren, da hier nur 35 Fahrer startberechtigt sind.

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Das Feld der 41 Piloten wird in zwei Qualifying-Gruppen geteilt. Beide fahren dann ein Qualifying von jeweils 20 Minuten. Der schnellste Pilot aus beiden Sitzungen bekommt Platz eins in Gruppe A zugeteilt und macht seine Gruppe zur schnelleren Qualifying-Gruppe. Bei den Rennen der Gruppen A gegen B und A gegen C startet er von der Poleposition. Der Schnellste Fahrer aus der langsameren Gruppe – in Misano war das Mick Schumacher – kommt auf Platz eins in Gruppe B. Beim Rennen A gegen B ist er auf Platz zwei und bei Rennen B gegen C auf Poleposition. Der zweitbeste Fahrer aus dem schnelleren Qualifying kommt auf Platz C1 und ist bei den Rennen A gegen C und B gegen C jeweils auf Startplatz zwei. Der Zweite aus der langsameren Variante kommt dann auf Platz A2, der Dritte aus dem Schnelleren Qualifying auf B2 und so weiter.

Alle drei Rennen (also A gegen B, A gegen C und B gegen C) werden dann gefahren und gleichwertig mit Punkten versehen. Die Schlechtesten fünf fallen dann raus und alle anderen treten in einem finalen Rennen gegeneinander an. Klingt kompliziert und ist es auch. Aber die Macher der Serie wollen allen Fahrern möglichst faire Bedingungen anbieten.

Im Endeffekt gilt aber auch in Italien: Wer schnell fährt, gewinnt. Und Mick Schumacher hat sich am ersten Tag in Misano sehr gut in Szene gesetzt. Das Training war für alle Piloten sehr schwierig, da es von Minute zu Minute nasser wurde. Musste die erste Qualifying-Gruppe noch mit sehr feuchter Piste kämpfen, trocknete der Asphalt beim zweiten Durchgang deutlich weiter ab. Schumacher hatte seine Konkurrenz regelrecht deklassiert. 1,779 Sekunden lag er am Ende in Front. Wenn man beide Qualifyings direkt vergleicht, sieht man, dass er insgesamt die zweitbeste Zeit fuhr. Lediglich der Sieger der zweiten Session war fast eine halbe Sekunde schneller, was aber den Bedingungen geschuldet war.

Somit hat Schumacher die besten Chancen, seinen ersten Sieg in der italienischen Formel 4 zu feiern. Die übrigen Deutschen Schnitten deutlich weiter hinten ab. Kevin Kratz von Jenzer Motorsport landete in seinem Qualifying auf Platz 10. Yannick Brandt – gestartet in Schumachers Quali – wurde auf Platz 17 abgewinkt.

Richtig ernst wird es morgen (Samstag) um 11.05 Uhr, wenn das erste der drei Rennen gestartet wird.
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