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Automobilsport
07.08.2016

Le-Mans-Legenden und 1.000-Kilometer-Historie

Langstreckenrennen wie der Lauf zur FIA Langstrecken-WM (WEC) Mitte Juli am Nürburgring begeistern die Fans mit faszinierenden Autos und viel Action – und das schon seit den Kindertagen des Motorsports. Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix (12. bis 14. August) wird die Historie der Klassiker wie dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans oder den 1000 Kilometern auf dem Nürburgring wieder lebendig.

Ein riesiges Feld im Rennen der Sportwagen und GT der 50er-Jahre und über 30 Teilnehmer in der FIA Masters Sports Car Championship führen mit Vollgas in die alten Zeiten zurück. Beide Klassen sind gespickt mit faszinierenden Fahrzeugen und versprechen rasante Unterhaltung. Wer die Prototypen, Sportwagen und GT live sehen möchte, kann seine Karte für den AvD-Oldtimer-Grand-Prix im Vorverkauf erwerben. Ab 30 Euro (Tageskarte Freitag) gibt es Tickets für das Klassiker-Event, bei dem auch klassische Formelboliden, Vorkriegsrennwagen, Tourenwagen und GT zu sehen sind. Tickets sind im Internet erhältlich über www.eventim.de und www.nuerburgring.de. Die telefonische Bestellung läuft über die Ticket-Hotline 01805 311210 (0,14 € / Min. aus den deutschen Festnetzen, max. 0,42 € / Min. aus den Mobilfunknetzen). Alles Wichtige zum Event gibt es außerdem unter www.avd-oldtimer-grandprix.de.

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Bei den Sportwagenrennen beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix sind die Tribünen voll. Die Sportprototypen und GT stellten zu ihrer Zeit – ganz ähnlich wie heute – die Spitze der technischen Entwicklung dar. Sie begeistern auch heute noch durch ihre Formen und Fahrleistungen. Das wird besonders im FIA-Lauf für historische Sportwagen deutlich, bei dem es in diesem Jahr eine Neuerung gibt: Statt zwei halbstündigen Heats absolviert die FIA-Meisterschaft für Sportwagen aus den 60er- und 70er-Jahren ein einstündiges Rennen am Sonntag (Start: 13:25 Uhr).

Wenn die „Big Banger“ à la Lola T70 und McLaren M8C dann beim Start auf die erste Kurve zuschießen, bebt die Luft. Die Besucher freuen sich aber auch über die vielen Überholmanöver, denn damals wie heute sind die Leistungsunterschiede in den unterschiedlichen Klassen deutlich, sodass jede Menge Action im Feld geboten wird. Dabei ist es für die Piloten Ehrensache, die wertvollen Fahrzeuge zwar im Renntempo zu bewegen, aber auch heil ins Ziel zu bringen. Denn das Feld ist gespickt mit faszinierenden Originalen. So ist etwa ein Abarth-Osella PA1 am Start – der letzte Sportwagen mit Abarth-Motor, der auf internationaler Ebene Siege einfahren konnte. Auf dem Nürburgring gewann 1973 Arturo Merzario im PA1 das zur Sportwagen-EM zählende 500-Kilometer-Rennen. Gleich zwei KMW-Porsche sind ebenfalls zu sehen: Sie wurden in den 70ern von der bayerischen Renn-Schmiede für die Interserie aufgebaut. Einer der Piloten im international besetzten Feld hat dabei einen Heimvorteil: Andy Gülden ist Chefinstruktor der Nürburgring-Academy und teilt sich seinen Porsche KMW SP30 von 1973 mit Stefan Oberndörster (Wiehl).

Abendrennen und Le-Mans-Start bei den Sportwagen der 50er-Jahre Zu den emotionalen Höhepunkten des Wochenendes gehören die Rennen der Sportwagen und GT der 50er Jahre. Zu sehen ist ein Festival der vielleicht schönsten je gebauten Sportwagen: Jaguar XK120, Maserati T61 „Birdcage“, Porsche RSK 718 und Mercedes-Benz 300 SL finden sich auf der prall gefüllten Starterliste, die über 40 Teilnehmer aufführt. Auch der markante Ferrari 250 GT Breadvan wird wieder zu sehen sein – der „Brotkasten“ war eine aerodynamische Sonderanfertigung für das Le-Mans-Rennen 1962. Und genau dieser Klassiker an der Sarthe wird lebendig, wenn die Teilnehmer am Samstagabend in die Startpositionen für ihren ersten Lauf rollen: Ab 20 Uhr geht es in die Abenddämmerung hinein. Wenn die Lichtkegel dann ins Dunkel stechen, sind Zuschauer und Teilnehmer gleichermaßen begeistert vom authentischen Langstrecken-Feeling. Das zweite Rennen startet dann am Sonntag um 14:55 Uhr mit einer Le-Mans-Start-Vorführung. Wie früher auch am Nürburgring oft praktiziert, sprinten die Piloten beim Startsignal zunächst einmal zum Fahrzeug, springen hinein, starten den Motor und fahren dann los: Ein kleines „Rennen vor dem Rennen“, das für viel Stimmung sorgt.
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