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Automobilsport
20.12.2016

Dunlop mit Performancesprung beim LMP2-Reifentest

Dunlop hat mit neuen LMP2-Fahrzeugen ein umfangreiches Reifentestprogramm für die kommende Saison absolviert. Dazu wurden mehr als 1.000 Prototypen-Reifen für die Saison 2107 zur letzten Test-Phase auf den Sebring Raceway in den USA gebracht. Mit ORECA, Dallara und Ligier nahmen drei LMP2-Teams an den Testfahrten teil und boten Dunlop damit die Möglichkeit, ihre Reifen auf alle drei Fahrzeuge abzustimmen. Bei den Tests erreichten die neuen LMP2-Rennautos mit den neuen Dunlop-Reifenspezifikationen nahezu die Rundenzeiten der LMP1-Fahrzeuge von 2012, als die WEC zum bisher letzten Mal in Sebring an den Start ging.

Sowohl in der WEC als auch in der European Le Mans Series (ELMS) wird 2017 ein neues Reglement für die LMP2 in Kraft treten. Daher hat sich Dunlop bereits früh in diesem Jahr auf die Entwicklung und Vorstellung neuer LMP2-Reifen für die kommende Saison konzentriert. Bereits im Sommer begann Dunlop mit einem umgebauten 2016er Chassis, das den verbesserten Abtrieb der 2017er Fahrzeuge simulierte, mit Track-Tests der neuen Reifen. Dunlop absolvierte die Tests auch in Sebring. Dank des Klimas in Florida und einer Mischung aus aggressivem und sehr glattem Asphalt ist Sebring eine perfekte Wahl, da es die Charakteristika vieler Strecken des Kalenders widerspiegelt.

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Die Vorbereitungen für den aktuellen Test in Sebring begannen weit bevor die Autos auf die Strecke gingen. Schritt eins war das virtuelle Modellieren der Reifen, in Schritt zwei wurden die Reifen auf einer Labor-Maschine getestet, die es Dunlop ermöglicht, Aspekte wie Grip und Sensibilität mit Belastung, Druck und Sturz abzugleichen. Diese Daten wurden anschließend mit dem Feedback der Fahrer verglichen, um sicherzustellen, dass die Wechselwirkung korrekt erfasst wurde.

„Bei der Entwicklung der neuen LMP-Reifen haben wir auf Erkenntnisse aus drei Bereichen zurückgegriffen“, erklärt Sebastien Montet, Director Tire Technology Dunlop Motorsport. „Zunächst half uns unsere Rückkehr in die LMP1, die Auswirkungen von mehr Abtrieb und Motorleistung zu verstehen. Zweitens konnten wir durch unsere Arbeit mit dem modifizierten 2016er Auto den Abtrieb und die Motorleistung von 2017 simulieren und drittens bot uns der Modellierungs- und Simulations-Prozess die Möglichkeit, große Entwicklungsschritte zu machen, noch bevor die Autos für 2017 überhaupt vorgestellt wurden.“

Bei den Dunlop-Tests waren die neuen LMP2-Rennautos fast so schnell wie die LMP1-Fahrzeuge von 2012. Die neuen LMP2-Autos fuhren konstant 1:47er Zeiten während der Pole-Setter in der Saison 2012 eine Zeit von 1:45,8 Minuten fuhr – die LMP2-Pole-Zeit beim 12h-Rennen von Sebring 2016 betrug übrigens 1:51.2 Minuten.

Für diesen Zeitgewinn ist zum einen das neue Reglement verantwortlich und zum anderen sind es die neuen Reifen-Spezifikationen. Bei Dunlop ist man zuversichtlich, einen Reifen zu haben, der langlebig ist und auf allen LMP2-Chassis gleichermaßen gut funktioniert. „Natürlich sind die Verbesserungen der individuellen Rundenzeiten wichtig, doch letztlich ist es die Gesamt-Rennzeit, die zählt“, sagt Sebastien Montet. „Unsere Tests haben bestätigt, dass wir die erwarteten Leistungsfortschritte gemacht haben. Doch wir sind darüber hinaus sehr zuversichtlich, dass wir auch in puncto Haltbarkeit und Konstanz – die Basis unserer Erfolge in der Saison 2016 – einen Sprung nach vorne gemacht haben.“

Dunlop wird seine Tests im Vorfeld der Saison im März in Aragon (Spanien) und Monza (Italien) fortsetzen. Die neue WEC-Saison startet Mitte April in Silverstone (Großbritannien).
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