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VLN
30.04.2015

Torsten Kratz: Rang fünf nach Wechselbad der Gefühle

Nach dem zweiten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring musste Torsten Kratz erst einmal kräftig durchatmen. „Das war ein ganz schönes Wechselbad der Gefühle. Das brauche ich nicht jedes Wochenende“, sagte der 44-Jährige. „Wir sind im Ziel, das Ergebnis ist ok, perfekt war es nicht. Aber wir sind auf dem richtigen Weg.“

Wie gewohnt, lenkte der Mönchengladbacher zusammen mit dem Münchener Kevin Warum einen BMW M235i Racing Cup aus dem Team Sorg Rennsport. Nach vier Stunden Distanz landete das Duo auf dem fünften Rang bei 19 Startern in der gleichnamigen BMW-Cup-Klasse. Das Wochenende war vor allem geprägt durch wechselnde Witterungsbedingungen. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen bot das Wetter-Roulette Sonnenschein, leichten Niederschlag oder auch Starkregen.

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„In einem Markenpokal geht es um Sekunden, die Ausgeglichenheit ist enorm. Diejenigen, die schon im vergangenen Jahr am Start waren, sind sicherlich im Vorteil. Aber wir kommen näher“, ist sich Kratz sicher. „An die teilweise raue Gangart gewöhnt man sich schnell. Da wird nicht lange gefackelt, sondern ohne Vorwarnung der Weg freigeräumt. Ich finde es zum Teil zwar recht grenzwertig, aber falls nötig werden wir uns eben entsprechend zur Wehr setzen müssen. Nach zwei Rennen können wir aber gut einschätzen, mit wem wir wie umzugehen haben.“

Neben der großen fahrerischen Ausgeglichenheit sorgen fahrzeugspezifische Eigenarten im Bereich Fahrwerk und Bremsen immer wieder für Ausrutscher und somit Verschiebungen im Klassement. Von den 23 genannten Fahrzeugen konnten vier nach Unfällen in den Trainingssitzungen das Rennen nicht in Angriff nehmen.

Warum hatte im freien Training Glück, das ein Ausritt gegen den Reifenstapel im Klostertal nur mit kleineren Beulen endete. Ihm war ein ABS-Problem zum Verhängnis geworden. In der vorletzten Rennrunde krachte Kratz nach einem Dreher auf regennasser Fahrbahn in der Eiskurve rückwärts leicht in die Leitplanken. Nach seinem Einschlag steuerte der 44-jährige aus Sicherheitsgründen die Boxen an, um das Fahrzeug checken zu lassen. Zumal der rechte Hinterreifen am Kotflügel schliff.

„Dieser Zusatzstopp hat uns eine Position gekostet. Aber ich wollte auf Nummer sicher gehen.“ Mit etwas Glück hätten Kratz/Warum auf den dritten Platz fahren können, mit etwas Pech aber auch ausfallen können. „Unterm Strich bin ich schon zufrieden. Sorg-Rennsport hatte den BMW erneut sehr gut vorbereitet, ich hatte wirklich viel Freude am Fahren. Ich freue mich jetzt auf das 24 Stunden-Rennen, um möglichst viel Fahrpraxis mit dem BMW zu bekommen. Meine Teamkollegen im Sorg Rennsport-BMW M235i sind neben Kevin Warum auch Friedhelm Mihm und Heiko Eichenberg.“
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