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VLN
23.06.2015

Neue Gesichter auf dem Podest des Astra OPC Cups

Das Team Lubner Motorsport konnte beim dritten VLN-Lauf des Jahres 2015 einen Doppelsieg in der Cup1-Klasse feiern: Robert Schröder, Marcel Hartl und Roger Vögeli sahen beim 57. ADAC ACAS H&R-Cup als Erste die Zielflagge. Dahinter sicherten sich Juha Hannonen, Jari Nuoramo und Daniel Bohr den zweiten Platz vor Sepo Hunt, Ilkka Kariste und Uwe Unteroberdörster vom Team Ti-Tarvike-Racing. Der Entscheidung um den Tagessieg vorausgegangen war ein vier Stunden dauerndes Rennen mit engen Positionskämpfen.

Die Favoriten im Opel Astra OPC Cup hatten kein leichtes Wochenende beim dritten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring: Alexander Schula im Auto mit der Startnummer 339 ging als Erster der Astra-Meute ins Rennen, musste sich auf dieser Position aber rundenlang gegen Mario Merten im Bonk-Opel wehren. Zwischen den beiden wechselte mehrfach die Führung, das Duell war eines der spannendsten im gesamten Feld. Dann aber ereilte Merten in der Querspange ein Reifenplatzer, er musste den Astra mit der Nummer 350 an die Box bringen und fiel auf Rang fünf zurück.

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Doch Schula konnte die Führung nicht lange genießen: „Ich bin in der neunten Runde mit einem Problem an der Kraftstoffzufuhr auf der Döttinger Höhe liegengeblieben. Bis dahin hat es aber einen Riesenspaß gemacht, gegen Mario zu fahren. Wir haben zwar rund fünf Minuten verloren, weil das Auto in die Box geschleppt werden musste, aber wir geben noch nicht auf. Ein Huhn kämpft, bis es auf dem Grill liegt“, witzelt Schula, der gemeinsam mit Willy Hüppi für das Team Kappeler Motorsport ins Lenkrad greift.

Bis zum Problem des Führungsduos hatten sich dahinter die Fahrzeuge von Schröder/Hartl/Vögeli und Luostarinen/Fritzsche/Fritzsche um die dritte Position gebalgt. Doch auch die Truppe von Ti-Tarvike-Racing, die als Tabellenführer in die Eifel gereist war, wurde vom Pech verfolgt: „Ich hatte mir die Jungs da vorne eine Zeit lang angeguckt und wollte langsam anfangen, sie zu überholen. Dann habe ich beim Anbremsen im Bereich Hatzenbach den Gang nicht reinbekommen. Wir mussten länger ohne die ersten beiden Gänge fahren, weil sich der Schaltzug ausgehängt hatte. Mit der Reparatur haben wir uns zusätzliche zwei Runden Rückstand eingehandelt“, erklärte Jürgen Fritzsche, warum er im Astra mit der Startnummer 353 plötzlich derart weit zurückfiel.

Weil ein Unglück aber selten allein kommt, mussten die Fritzsche-Brüder nur wenig später auch die letzten Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis begraben. Im Stint von Heinz-Otto zerschlug ein kaputter Reifen Teile der Front und zwang zu einem weiteren Reparaturstopp. Am Ende reichte es für die Titelverteidiger nur für Rang zehn.

Auch die Nummer 350 traf es gleich doppelt: Mit Jürgen Nett am Steuer schlug das Auto in Runde zwölf durch einen erneut geplatzten Pneu eingangs Schwalbenschwanz hart in die Leitplanken ein. Die Schäden waren so groß, dass er das Rennen nicht wieder aufnehmen konnte. Damit stand fest, dass beim dritten VLN-Lauf in der Saison 2015 neue Gesichter auf das Podium des Astra OPC Cups steigen würden, denn die drei besten Teams des letzten Rennens konnten im Kampf um die vorderen Plätze keine Rolle mehr spielen. So war der Weg frei für die Autos vom Team Lubner Motorsport, die dank eines problemlosen Rennens auf den Positionen eins und zwei ihrer Klasse ins Ziel kamen. Das beste Ende hatten die Piloten der Startnummer 344, Schröder, Hartl und Vögeli, für sich.

„Besonders die Startphase war sehr turbulent – da gab es viele enge Duelle. Aber das zeichnet den Astra-Cup in meinen Augen aus: Trotz der knappen Kämpfe geht es immer fair zu, die Atmosphäre unter den Fahrern ist wirklich toll“, resümiert Schröder. „Wir haben zeitweise mit den Fritzsches um Rang drei gekämpft. Als die dann wie die anderen vor uns fahrenden Teams Schwierigkeiten bekommen haben, war für uns der Weg frei. Der Schlüssel zu unserem Sieg war ein konstantes Rennen ohne Fehler oder Probleme.“

Mit 53 Sekunden Rückstand liefen Juha Hannonen, Jari Nuoramo und Daniel Bohr im anderen Lubner-Astra als Zweite der Cup-Klasse ein. Platz drei ging an die Startnummer 352, so dass das Team Ti-Tarvike-Racing zumindest teilweise für die Probleme des Schwesterautos entschädigt wurde. „Ich bin von Position neun aus den Start gefahren, wurde in den ersten beiden Runden aber leider etwas im Verkehr aufgehalten. Ab der dritten Runde lief es aber sehr gut. Nach acht Runden habe ich das Auto an dritter Stelle liegend übergeben, und meine beiden finnischen Helden haben es dann ins Ziel gebracht“, freute sich Uwe Unteroberdörster gemeinsam mit seinen skandinavischen Teamkollegen.

Das Rennergebnis wirbelte die Meisterschaftstabelle mächtig durcheinander: An der Spitze stehen nun die Rennsieger Schröder, Hartl und Vögeli, dicht gefolgt von den Fritzsche-Zwillingen, die zwar die Führung des Klassements abgegeben mussten, dank der eroberten elf Punkte aber zumindest Platz zwei sichern konnten. Die Drittplatzierten des Rennens, Hunt, Kariste und Unteroberdörster, übernahmen auch in der Tabelle Rang drei.

Auf der einen Seite wird ausgelassen gefeiert, auf der anderen werden Wunden geleckt – doch die heutigen Pechvögel müssen nicht lange auf eine Revanche warten: Bereits in zwei Wochen starten in der Eifel wieder die Motoren zum vierten VLN-Lauf. Dann geht auch im Opel Astra OPC Cup der Kampf um Punkte und Pokale in die nächste Runde.
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