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Porsche Carrera Cup
29.09.2015

Kein Glück für Aust Motorsport auf dem Nürburgring

Für Aust Motorsport aus Rietberg verlief das Nürburgring-Wochenende im Porsche Carrera Cup Deutschland unglücklich: Niclas Kentenich, der am Samstag zumindest einen Punkt geholt hatte, wurde am Sonntag mit einer Zeitstrafe belegt. Lance David Arnold, der den verletzten Maximilian Hackl vertrat, konnte mit seinem Teamkollegen mithalten und überquerte die Ziellinie am Samstag auf Platz 16, während er am Sonntag völlig unschuldig aus dem Rennen gerissen wurde.

Mit der im Qualifying gesicherten 14. Startposition für beide Rennen war Stammfahrer Niclas Kentenich nicht komplett zufrieden: „Von der Zeit her ist es okay, mir fehlt nur eine knappe halbe Sekunde auf den zweiten Platz. Damit steht man im Cup aber nur im Mittelfeld, das ist natürlich nicht mein Ziel.“ Den ersten Wertungslauf am Samstag beendete der Aust-Pilot auf dem 15. Platz. „Wir werden die Daten genau analysieren und dafür sorgen, dass wir morgen etwas schneller sind“, vermeldete der Cup-Pilot, der sich damit immerhin einen Meisterschaftspunkt gesichert hatte.

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Wesentlich besser lief für Niclas Kentenich zunächst das zweite Rennen am Sonntag. Schon nach der ersten Runde lag der Routinier auf der zwölften Position und kämpfte um den Einzug in die Top-Ten. Seinen Angriff nach vorne musste der 27-Jährige nach einer Kollision mit Ben Barker dann vorzeitig beenden. Der Brite startete in der Coca-Cola-Kurve einen Angriff auf den Aust-Piloten, der seine Position nach Meinung der Rennkommissare zu hart verteidigte. Kentenich hatte danach nicht nur mit einem schiefstehenden Lenkrad zu kämpfen, sondern wurde zudem mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt. Dadurch fiel er in der Wertung auf den 18. Rang zurück. „Wir haben uns die Szene mit dem Rennleiter angesehen und akzeptieren die Strafe“, so Frank Aust. „Im Carrera Cup wird und soll hart gekämpft werden, da kommt es mal vor, dass die Grenze leicht überschritten wird.“

Zum ersten Mal saß Lance David Arnold an diesem Wochenende in einem Fahrzeug von Aust Motorsport. Der Profirennfahrer sprang kurzfristig als Vertretung für den verletzten Maximilian Hackl ein. Trotz seiner zahlreichen Langstreckenerfolge hatte Arnold großen Respekt vor dem schnellsten deutschen Markenpokal: „Mir ist völlig klar, dass ich in einem Fahrerfeld voller Cup-Spezialisten nicht um die vordersten Plätze kämpfen kann. Ich freue mich aber wieder auf ein Sprintrennen und werde alles geben.“

Im Qualifying holte Arnold mit Rang 15 und nur zwei Zehnteln Rückstand auf seinen Teamkollegen ein respektables Ergebnis. Auch im Rennen konnte der schnelle Ersatzpilot beeindrucken: „Der Start war überraschend gut, ich bin allerdings in den Zweikämpfen noch nicht das komplette Risiko gegangen. Schließlich möchte ich als Gaststarter nicht unfair in die Meisterschaft eingreifen. Als ich meinen Rhythmus gefunden hatte, wusste ich, dass die Top-Ten vom Tempo her möglich sind.“

Für das zweite Rennen war Lance David Arnold also besonders motiviert. Auch am Sonntag hatte er einen guten Start, doch der Arbeitstag des Duisburgers war bereits in der ersten Runde nach einem Unfall beendet. Dabei hatte Arnold noch Glück im Unglück: Aus dem Hinterfeld rutschte ein Konkurrent mit einem Reifenplatten nahezu ungebremst im 90 Grad Winkel in das Heck des Aust-Porsche. „Der Einschlag war sehr heftig“, analysiert Frank Aust. „Lance David hat Glück gehabt, dass der Einschlag hinter der Fahrertür war. Das ist besonders schade, denn er hatte wirklich einen sehr guten Start und war auch mit dem Fahrzeug sehr zufrieden. Die Top-Ten wären auf jeden Fall drin gewesen.“

In vier Wochen steht dann das große Saisonfinale des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Programm: Traditionell werden die letzten beiden Wertungsläufe im Rahmen der DTM auf dem Hockenheimring ausgetragen.
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