Samstag, 20. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
PCHC
01.07.2015

Doppelsieg für Michael Joos in Spa-Francorchamps

Michael Joos holte sich beide Gesamtsiege beim vierten Lauf der Porsche Club Historic Challenge im belgischen Spa, vom 26. bis 28. Juni 2015. Bei den 996er Cup Porsche gewannen Baron von Münchhausen und Thomas Weidel. Alexandra Irmgartz und Robin Chrzanowski teilten sich die Siege bei den historischen Modellen.

Bei den beiden Qualifyings am Freitag hatte sich Favorit Peter Mamerow (996 GT3 RS) in der Addition beider Qualis vor Michael Joos (997 Cup) durchgesetzt. Der mit Spannung erwartete Zweikampf der beiden fand jedoch nicht statt. Peter Mamerow musste mit Getriebeprobleme sein Fahrzeug stehen lassen. So war es Michael Joos, der zu Beginn des Rennens gleich die Pace vorgab und in Führung ging.

Anzeige
Nach einem heftigen Crash zwischen Joachim Bleyer(997 GT3 Cup) und Winfried Assmann (997 GT3 Cup) wurde jedoch das Safety Car auf die Strecke geschickt. „Bei 230 km/h kam es zum Unfall, als ich hinten getroffen wurde. Da drehte sich alles und ich sah, wie die anderen Autos an mir vorbei rasten. Ich habe ein paar blaue Flecken und das Auto ist ziemlich demoliert. Danach wollte ich eigentlich nur noch weg, aber ich habe mich entschieden mit dem Ersatzauto das zweite Rennen zu fahren“, schilderte Assmann das Geschehen.

Nach mehreren Runden unter Gelb wurde das Feld für die verbleibenden acht Minuten wieder auf die Reise geschickt. Michael Joos baute seine Führung anschließend kontinuierlich auf über sieben Sekunden aus. „Im ersten Training hatte ich alte Reifen aufgezogen, deshalb war ich da noch nicht so schnell. Im zweiten Quali bin ich mit neuen Reifen die schnellste Zeit gefahren und stand neben Peter Mamerow in der ersten Startreihe. Auf dieses Duell hatte ich mich sehr gefreut. Leider konnte er dann nicht fahren. Nach der Gelbphase kam ich sehr schnell vom übrigen Feld weg und konnte den Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Letztendlich musste ich Platz eins verwalten und ins Ziel bringen“, so der Sieger.

Hinter dem Geislinger hatte sich nach der Gelbphase Markus Fischer (997 GT3 Cup)die zweite Position erobert, die er sicher ins Ziel brachte. Auf den weiteren Plätzen kamen Colin Willmott (997 GT3 Cup), der damit die Klasse 11 gewann, Kim Berwanger (997 GT3 Cup) und Ulrich Rossaro (997 GT3Cup) ins Ziel. Baron von Münchhausen siegte bei den 996er Cup Modellen vor Thomas Weidel und Florian Keck. Sieger der Klasse 6 wurde der holländische Gaststarter Jan van Es.

Alexandra Irmagrtz (964 RSR 3,8) war bei den historischen Fahrzeugen einmal mehr das Maß der Dinge und ließ sich ihren siebten Gesamtsieg bei den historischen Modellen nicht nehmen. Dahinter kam Georg Vetter (964 Carrera2) als Sieger der Klasse 4 ins Ziel, gefolgt von Enrico Schenke (964 Cup). In der Klasse 3 fand Seriensieger Antonios Trichas (968 CS) in Dr. Ralph Moog (968 CS) seinen Meister. In der Klasse 2 siegte j Heil (944 Coupe) vor Philip Ring (911 Coupe) und van Vliet.

Michael Joos gewinnt auch Rennen zwei vor Ulrich Rossaro

Das gleiche Bild bot sich im zweiten Rennen am Sonntagnachmittag. Nach dem Start bog Michael Joos als Führender in die la Source ein. Dahinter kämpften Colin Willmott, Markus Fischer, Willy Reichel, Benno Berwanger und Ulrich Rossaro um eine gute Ausgangsposition. Als das Feld nach der ersten Runde auf Start und Ziel zurückkam, lag Joos bereits vier Sekunden vor seinen Verfolgern. Rossaro hatte sich inzwischen die zweite Position gekrallt und lag vor Gerhard Kilian und Benno Berwanger. Der Holländer Willmott fehlte. Von Platz acht arbeitete sich Markus Fischer immer weiter nach vorne. Am Ende hatte er sich den dritten Gesamtplatz hinter Ulrich Rossaro gesichert. Als überlegener Sieger überquerte Michael Joos den Zielstrich.“ Im zweiten Rennen war es kurz nach dem Start ein wenig kritisch, da ich einen Schlag auf die hintere Stoßstange bekommen habe. Aber sonst lief auch das zweite Rennen optimal.“

Platz vier schnappte sich Benno Berwanger vor Gerhard Kilian. Einen bemerkenswerten sechsten Gesamtrang fuhr nach seinem Crash am Vortag Winfried Assmann heraus. Mit Gesamtrang 12 holte sich Joachim Bleyer den Sieg in der Klasse 11. Beide Fahrer mussten nach ihrem Missgeschick vom Samstag von hinten das Rennen aufnehmen. In der Klasse 8 schnappte sich im zweiten Rennen Thomas Weidel den Sieg vor Baron von Münchhausen. Florian Keck wurde erneut dritter in der Klasse. „Es war ein super Rennen. Am Start war ein bisschen ein Chaos. In der ersten Kurve gab es dann einen Crash, aber ich bin gut durchgekommen. Ich hatte dann aber ein Problem mit der linken Radhausschale, die es weggerissen hatte. Ich konnte aber problemlos weiterfahren. Ich wusste gar nicht, dass ich in meiner Klasse vorne war. Umso schöner war dann der Klassensieg“, gab Thomas Weidel zu Protokoll. Die Klasse 6 gewann diesmal Wolfgang Bensch.

Robin Chrzanowski mit Bravourritt auf Gesamtrang elf

Bei den historischen Fahrzeugen lag Vorjahresmeisterin Alexandra Irmgartz erneut auf der Siegerstraße, ehe sie in der sechsten Runde mit gerissenem Gaszug den 964er abstellen musste. Der Weg war nun frei für Robin Chrzanowski (993 Cup), der sich bravourös vom Ende des Felde bis auf Gesamtrang elf vorgekämpft hatte. Damit war der Gesamtsieg bei den historischen Modellen in trockenen Tüchern. „Ich bin hier im zweiten Rennen mit dem Kundenauto gefahren um zu testen, wozu das Auto in der Lage ist. Wir haben vor Spa ein neues Fahrwerk eingebaut, wo man die Zug- und Druckstufe verstellen kann. Auch die Motorleistung war super. Das Auto lief wunderbar. Ich musste im Rennen von hinten starten. Das ist bei einem solch dichten Feld nicht einfach nach vorne zu fahren. Da musste ich leider ein paar Mal die Strecke verlassen und fast noch eine Strafe kassiert. Doch es ist gut gegangen und am Ende konnte ich den Klassensieg in der Klasse 4 und Gesamtplatz elf einfahren.“

Dahinter platzierte sich Georg Vetter vor Ralf Schmaus, der mit dem Wochenende sichtlich zufrieden war. „Das Wochenende ist für uns beide wieder sehr gut gelaufen. Wir sind in beiden Rennen auf das Podest gefahren, was will man mehr“. Antonios Trichas drehte in Klasse 3 den Spieß um und siegte im zweiten Rennen vor J. Meuwese und Andreas Pöhlitz. Der Sieg in der Klasse 2 ging an J. Heil vor Philip Ring und der Paarung Knapper/Mohr. Gesamtführender nach vier Rennläufen bleibt Georg Vetter mit 192,2 Punkten vor Antonios Trichas, der 179,2 Punkte aufweist. Den dritten Rang nimmt Thomas Weidel mit 167,2 Punkten ein.

Nach einer vierwöchigen Pause geht es für die Piloten der PCHC gleich mit einem Highlight weiter, wenn am letzten Juliwochenende die Porsche Club Days auf dem Hockenheimring anstehen.
Anzeige