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Formel 4
01.05.2015

Robin Brezina etabliert sich im Mittelfeld

Ein solides Automobilsport-Debut für Robin Brezina: Der Schwarzwälder Rookie fuhr in der hart umkämpften neuen ADAC Formel 4 im selbst eingesetzten Tatuus-Abarth beim Saisonauftakt in Oschersleben gleich im Mittelfeld mit.

Das fängt ja gut an: Mit einem 20. Platz unter 38 Startern zeigte Robin Brezina bei seinem allerersten Autorennen eine tolle fahrerische Leistung. Ein besseres Ergebnis in Lauf 1 wäre mit einem besseren Qualifyingergebnis womöglich drin gewesen. Zwei mal eine rote Flagge hatten ihm in der Qualifikation auf dem Weg zu persönlichen Bestzeiten eine gute Startposition vereitelt, sodass der 16-jährige verrechnet mit den beiden Trainingsgruppen in der 16. Startreihe zementiert war. Schon beim Start hatte er drei Plätze gutmachen können, um dann noch ein paar weitere Gegner in schönen Überholmanövern zu kassieren.

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In Heat 2 fuhr er zwischenzeitlich schon auf der 18. Position, als eine Aktion den Vorwärtsdrang einbremste. Bei einem Highspeeddreher mit Tempo 170 rutschte er ins Off, was ihn auf den letzten Platz zurückwarf. Nach einer tollen Aufholjagd konnte er mit Platz 23 noch etwas Schadensbegrenzung betreiben. Im dritten Lauf lag er bereits auf Platz 17, als er im Rennpulverdampf in eine Kollision verwickelt wurde und ein Reifenschaden sowie ein verbogener Frontflügel zwei Runden vor Schluss das Aus bedeuteten.

Der in den Vorjahren in der ROTAX MAX Challenge erfolgreiche Pilot aus Dauchingen (bei Villingen-Schwenningen) zeigte sich mit dem Debut sehr zufrieden: „Ich denke ich habe mir mit den Auftritten durchaus Respekt verschafft“. Anerkennung gab es im Fahrerlager ob des Auftritts seines Teams: In kleinem Rahmen zeigt sich seine Mannschaft blitzsauber aufgestellt. Im Vergleich zu den großen Profiteams steht das von Vater Robert Brezina organisierte Team wie eine Segelfliegertruppe gegen die Lufthansa da.

Kein „F1-look-a-like-Transporter“ bringt den roten Tatuus-Abarth-Monoposto zu den Rennen, sondern – ganz wie sich die Macher des F4-ADAC-Masters den Einstieg für den Nachwuchs wohl aus Kostengründen zunächst andachten – per Hänger am Wohnmobil.
Auch für Papa Robert Brezina stellt das Projekt F4 eine große Challenge dar, die er indes gerne annimmt. Als Eishockeyprofi bei den Schwenninger „Wild Wings“ ärgerte er mit der Underdog-Truppe die etablierten großen Teams in der Bundesliga immer wieder. „Das wollen Robin und ich jetzt auf eine andere Weise wiederholen“, lacht der Senior, dem es offenbar gelingt wichtige Allianzen zu schmieden.

Als Technikchef kümmert sich der F3-erfahrene Dirk Jenichen um die Vorbereitung des Rennwagens neben dem einen oder anderen Wochenendfreund. Papa Brezina als „Tante für alles“ beweist zudem, dass er nicht nur mit dem Eishockeyschläger sondern auch mit Werkzeug richtig gut umgehen kann. „Wir wissen, dass es ein schwieriges Lehrjahr werden wird - aber wir freuen uns auf die Herausforderungen“, offenbart Robin Brezina zum gelebten Traum F4.
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