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Formel 4
06.06.2015

Hartes Ende für Schreiner - Glücklich für Halder

Nach dem Qualifying der ADAC Formel 4 gab es bei einigen Fahrern, Teams und Medien etwas Rätselraten. Zunächst hieß es, das Carrie Schreiner für das Rennen qualifiziert war, dann wieder Michelle Halder.

Hintergrund war, das lediglich 37 Piloten auf dem Red Bull Ring mit der Formel 4 starten dürfen. Mehr gibt die Streckenabnahme in der Steiermark nicht her. Diese Abnahme wird von den jeweiligen Sporthoheiten der Länder ausgeübt und hat nichts mit dem Streckenbetreiber oder dem ADAC zu tun. In diesem Fall ist dafür die Oberste Nationale Sportkomission für den Motorsport (OSK) in Österreich verantwortlich.

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Die Formel 4 hatte in der Steiermark jedoch 39 Piloten am Start. Somit war klar, das am Samstagmorgen nach dem Qualifying zwei Fahrer nicht an den drei Rennen teilnehmen dürfen.

Laut Reglement vom ADAC ist nun vorgesehen, dass das Qualifying in zwei Gruppen aufgeteilt wird. Die Gruppen werden eingeteilt nach dem 1. Freien Training. Auf dem Red Bull Ring waren es also eine Gruppe mit 20 Fahrzeugen (hier war Carrie Schreiner in Q1 dabei) und eine Gruppe mit 19 Fahrzeugen (hier war Michelle Halder in Q2 unterwegs).

Qualifying 1 wurde um 8.30 Uhr über 20 Minuten ausgetragen. Danach folgte um 8.55 Uhr Q2 über 20 Minuten.

Am Ende stand fest, das Carrie Schreiner (HTP Junior Team) nicht qualifiziert war -genauso wie Toni Wolf (Piro Sports). Zunächst war dann Rätselraten und ein Durcheinander bei all denen, die das Reglement nicht in der Einzelheit kannten. Ein Teil nahm natürlich an, das Carrie Schreiner und Toni Wolf dabei war, da ihre Zeit mit 1:33,975 Minuten (Schreiner) und 1:33,851 Minuten (Wolf) schneller war, als die Zeit von Michelle Halder (Liqui Moly Team Engstler) mit 1:35,332 Minuten und von Luca Engstler (Liqui Moly Team Engstler) mit 1:34,278 Minuten.

Das Gegenteil war aber dann der Fall. Am Ende war die Veranstaltung für das Duo Wolf/Schreiner beendet und Halder/Engstler zogen in die Rennen ein.

Da die Bestzeit in der Gruppe von Michelle Halder gefahren wurde, ging es dann nach den Zeiten immer so weiter. Der Zweitplatzierte kam aus Q1. Der Drittplatzierte wieder aus Q2, Der Viertplatzierte aus Q1 und so weiter...In der ADAC Formel 4 werden also nicht die schnellsten Zeiten für den Start herangezogen, sondern die Gruppen eingeteilt. Dies bedeutete, das Michelle Halder somit auf Platz 37 kam. Engstler auf Startplatz 35. Wolf war 38. und Carrie Schreiner dann 39.

Ob fair oder nicht, war hier nicht die Frage. Das Reglement ist in dieser Form eindeutig. Hintergrund ist laut ADAC auch, das sich die Bedingungen während der beiden Qualifying-Sitzungen ändern könnten und die Zeiten dann komplett durcheinander sein würden. Heißt also, regnet es in Q1 und die Strecke trocknet dann ab und Q2 würde komplett bei trockenen Verhältnissen gefahren (oder umgekehrt), wäre die eine Gruppe von den Zeiten wesentlich benachteiligt. (Text: Ralph Monschauer)
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