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FIA Formel E
09.06.2015

Formel E-Titelkampf spitzt sich weiter zu

Mit dem neunten von elf Saisonläufen ging die FIA Formel E-Weltmeisterschaft in ihre entscheidende Phase. In Moskau dominierten die ersten Drei der Gesamtwertung das Geschehen des ersten ePrix auf russischem Boden. Tabellenführer Nelson Piquet (Nextev TCR) siegte vor seinen Titelrivalen Lucas di Grassi (Abt) und Sébastien Buemi (e.dams-Renault). Allerdings wurde Buemi nach dem Rennen auf Rang neun zurückversetzt.

Teamkollege Nicolas Prost fuhr mit Rang acht und der schnellsten Rennrunde weitere WM-Punkte ein. So führt der von Renault unterstützte Rennstall die Teamwertung zwei Rennen vor Saisonende weiterhin souverän an.

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Der neunte Lauf in der Premierensaison der 100 Prozent elektrischen Weltmeisterschaft führte durchs Herz der russischen Hauptstadt. Der wellige Straßenkurs erstreckte sich entlang der Moskwa, vorbei am Roten Platz und dem Kreml – selten bezog eine Formel E-Strecke so viele weltberühmte Sehenswürdigkeiten ein.

Auf dem nur für diesen Event eingerichteten Kurs überzeugten die elektrisch angetriebenen Spark-Renault SRT01_E erneut mit ihrer Zuverlässigkeit und Dynamik. In den freien Trainings glänzten vor allem die beiden Piloten von e.dams-Renault mit Bestzeiten. Im Qualifying setzte sich dann Jean-Eric Vergne vom Team Andretti durch. Der Franzose erzielte seine dritte Pole Position der Saison, obwohl er auf seiner schnellsten Rennrunde eine Betonwand touchiert hatte. Auf den weiteren Startplätzen etablierten sich Nelson Piquet und Lucas di Grassi. Sébastien Buemi startete als Vierter, zwei Plätze vor Nicolas Prost.

Beim Start schnappte sich Nelson Piquet die Führung. Jean-Eric Vergne wurde von Lucas di Grassi und Sébastien Buemi bedrängt. Den obligatorischen Fahrzeugtausch absolvierte Piquet als Erster, eine Runde vor Vergne und di Grassi. Dabei gelang es dem bis dahin drittplatzierten Brasilianer, den Franzosen von Rang zwei zu verdrängen.

Sébastien Buemi hatte sich den Energievorrat seiner Antriebsbatterien in der ersten Rennhälfte besonders gut eingeteilt und konnte es sich erlauben, als Letzter die Boxen anzusteuern. Leider unterlief seiner Mannschaft beim Timing des Fahrzeugwechsels ein kleiner Fehler: Der Schweizer wurde erst neun Sekunden nach Ablauf der Mindeststandzeit wieder auf die Strecke geschickt. Dasselbe Missgeschick passierte bei seinem Teamkollegen Nicolas Prost.

Für Buemi kam es noch dicker: Weil seine Crew ihm freie Fahrt signalisierte, obwohl in der Boxengasse ein anderes Fahrzeug „Vorfahrt“ hatte, erhielt der amtierende Sportwagen-Weltmeister eine Zeitstrafe, die ihn im Endklassement von Platz drei auf Rang neun zurückwarf. Anstelle von Buemi rückte Nick Heidfeld auf den dritten Rang vor – der erste Podestplatz in der Formel E-Karriere des Deutschen im Venturi-Team von Leonardo DiCaprio.

An der Spitze kontrollierte Piquet den Vorsprung auf seine Verfolger bis ins Ziel und gewann seinen zweiten ePrix, der sich als bisher schnellster Lauf der Rennserie erwies. Der Brasilianer baute damit seine Meisterschaftsführung vor seinem Landsmann di Grassi aus. In der Weltmeisterschaftswertung der Teams führt e.dams-Renault mit 44 Zählern Vorsprung vor dem nächsten Verfolger.

Andrey Pankov, Generaldirektor Renault Russland: „Die Formel E vereint spannende Rennen mit innovativen Technologien und markiert damit eine neue Ära im Motorsport. Als führender Anbieter von rein elektrischen Fahrzeugen zählt Renault in dieser neuen Motorsport-Kategorie zu den wichtigsten Akteuren. Wir sind sicher, dass Elektrofahrzeuge unsere Zukunft repräsentieren und werden unser Bestes tun, ihre aktive Entwicklung in Russland voranzutreiben.“

Das Finale der ersten Saison der FIA Formel E-Weltmeisterschaft findet am 27. und 28. Juni in London statt. In der britischen Hauptstadt wird am Samstag und Sonntag jeweils ein ePrix im Battersea Park ausgetragen.
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