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Automobilsport
10.02.2015

Phoenix Racing erobert Platz zwei bei den 12h Bathurst

Einen exzellenten zweiten Platz bringt die Mannschaft von Phoenix Racing zum Auftakt der Motorsport-Saison 2015 aus Australien mit nach Hause. Im Audi R8 LMS ultra mussten sich Laurens Vanthoor, Markus Winkelhock und Marco Mapelli beim Zwölf-Stunden-Rennen in Bathurst am vergangenen Wochenende nur hauchdünn um gerade einmal zwei Sekunden geschlagen geben.

Das Schwesterauto von Phoenix Racing mit Christopher Haase, Stephane Ortelli und Felix Baumgartner erkämpfte den neunten Platz und war damit das zweitbeste Audi-Team im starken GT3-Feld beim 12h-Klassiker auf dem einzigartigen, 6,21 Kilometer langen Mount-Panorama-Circuit in „Down Under“ 200 Kilometer westlich von Sydney.

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Der schwarze #15-Audi im typischen Känguru-Design, mit dem Laurens Vanthoor mit neuem Rundenrekord die Pole-Position erzielt hatte, ging vom ersten Startplatz sogleich in Führung. In der 29. Runde fuhr Markus Winkelhock mit einer Rundenzeit von 2:03,3091 Minuten auch die schnellste Runde des Rennens. In einem Rennen, in dem 20 Mal das Safety-Car ausrücken musste, brachte die letzte Safety-Car-Phase auch die Entscheidung. Bei einem Sprint zur Zielflagge über nur noch zwei Runden zog der leistungsstarke Nissan sowohl am Phoenix-Audi als auch am Bentley vorbei zum Sieg. Vanthoor, der den Schlusspart fuhr, konnte sich mit einem sehenswerten Manöver in der allerletzten Kurve noch den zweiten Platz zurückholen.

„Australien war wieder eine Reise wert. Das Rennen war spannend bis zur allerletzten Kurve. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, doch wir sind auch mit dem zweiten Platz mehr als zufrieden“, bilanzierte Teamchef Ernst Moser, der mit Phoenix Racing und Audi 2012 die 12h Bathurst gewonnen hat. „Wir hatten eine sehr gute Pace, doch als die Hitze kam, hat uns geringer Leistungsverlust etwas eingebremst. Beide Fahrer-Teams haben hervorragend gearbeitet und sich ein dickes Lob verdient, vor allem Felix Baumgartner, vor dessen Leistung ich meinen Hut ziehe. Er hat sich super geschlagen. Auch das Team hat absolut fehlerfrei gearbeitet. Es war einfach Klasse. Ich kann mich nur bei allen bedanken, die diesen Einsatz möglich gemacht haben und uns unterstützt haben. Wir wollen auf jeden Fall wiederkommen.“

Laurens Vanthoor, der amtierende Meister in beiden Blancpain-GT-Serien, fuhr die letzten beiden Stints, verausgabte sich bei hohen Außentemperaturen und entsprechender Hitze im Cockpit völlig und schloss die Lücke zum zeitweilig führenden Bentley. Beim letzten Re-Start zum Schlusssprint war er gegen den Nissan jedoch chancenlos, konnte aber auf den letzten Metern noch Rang zwei sichern. „Natürlich bin ich etwas enttäuscht, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Ich habe alles gegeben, wirklich alles. Aber es hat etwas Topspeed gefehlt, als wir mit dem Bentley um den Sieg gekämpft haben, zudem hat sich der Bentley clever verteidigt. Der Nissan ist schließlich von hinten einfach vorbeigeblasen. Immerhin kam ich in der letzten Kurve noch von vier auf zwei vor. Diese Trophäe haben wir uns verdient.“

Auch Markus Winkelhock wusste nicht recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. „Unser Ziel haben wir knapp verpasst, dabei waren wir so nah dran. Unser Audi war perfekt ausbalanciert, leider ging etwas Leistung verloren, als es mittags heiß wurde. Da hat etwas Topspeed gefehlt und es wurde schwierig zu überholen. Laurens (Vanthoor) hat ja den zweiten Platz am Ende noch zurückgeholt. Damit sind wir alle happy und es hat wieder sehr viel Spaß in Bathurst gemacht. Und immerhin nehmen wir einen schönen Pokal mit.“ Darüber freute sich auch Marco Mapelli: „Das waren zwölf Stunden intensives Racing. Wir haben alles gegeben, es hat nicht ganz für den Sieg gereicht. Ich kann mich bei allen nur bedanken, es war ein tolles Erlebnis.“

Der #16-Audi von Phoenix Racing im ebenfalls markanten, grünen Krokodil-Design, etablierte sich nach dem Start aus der 13. Position ebenfalls in der Spitzengruppe und kämpfte zeitweilig auch um eine Podiumsplatzierung. Am Ende kreuzte der R8 von Christopher Haase, Stéphane Ortelli und Felix Baumgartner nach 268 Runden als Neunter den Zielstrich, mit einer knappen Runde Rückstand.

„Ich bin sehr zufrieden“, stellte Extremsportler Felix Baumgartner nach seinem zweiten großen Langstreckenrennen nach den 24h Nürburgring fest. „Das war ein hartes Stück Arbeit und ich habe sehr viel gelernt. Phoenix Racing war perfekt vorbereitet und hat über vier Tage hier in Bathurst fehlerfrei gearbeitet. Wir haben uns kontinuierlich weiterentwickelt und ich bin immer schneller geworden. Unser Audi hat auch leichte Zwischenfälle, die bei diesem Rennen nicht ausbleiben, gut überstanden. Mir hat dieses Rennen Lust auf mehr gemacht und ich hoffe auf weitere Einsätze mit Audi und mit Phoenix Racing.“

Auch Stephane Ortelli war beeindruckt: „Das ist ein großartiger Event und eine tolle Strecke. Wir hatten ein perfektes Auto und wir sind immer schneller geworden. Chris (Haase) ist sehr gute Stints gefahren und Felix (Baumgartner) hat mich echt beeindruckt. Wir sind das zweitbeste Audi-Team, das ist klasse. Ich will unbedingt wiederkommen.“

Für Baumgartner, Ortelli und auch Haase war es der erste Start in Bathurst. „Für uns Neulinge ist der neunte Platz ein sehr gutes Ergebnis. Wir haben keinen Fehler gemacht und hatten eine steile Lernkurve“, fasste Christopher Haase, zweimaliger 24h-Nürburgring-Sieger, zusammen. „Wir waren gut unterwegs und haben zeitweise sogar um eine Podiumsplatzierung gekämpft. Doch dann stieg mit der Hitze auch die Motortemperatur an. Da war es knifflig, zur besseren Kühlung auf Windschatten zu verzichten und trotzdem die Position zu halten. In diesem harten Wettbewerb den zweiten Platz zu erzielen und die beiden bestplatzierten Audi zu stellen, ist ein bemerkenswertes Resultat für das Team. Es hat extrem viel Spaß gemacht und ich hoffe auf eine neue Chance im kommenden Jahr.“
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