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Audi TT Cup
30.06.2015

Dennis Marschalls Premiere im fränkischen Monaco

Dennis Marschall bestritt auf dem Norisring sein zweites Wochenende im Audi Sport TT Cup. Trotz schwieriger Bedingungen ließ sich der 18-Jährige im ersten Lauf nicht aus der Ruhe bringen. Mit Rang sieben sammelte er vor 123.000 Zuschauern an diesem Wochenende wichtige Punkte für die Meisterschaft. Im Sonntagslauf blieb Dennis nach einem Ausfall ohne Zählbares. Dennoch reist er als Meisterschaftsdritter vom Norisring ab.

Dennis über...

...das erste Mal auf dem Norisring: „Ich kannte die Strecke durch meinen Vater als Zuschauer sehr gut und war bereits öfters dort. Entsprechend groß war die Vorfreude, jetzt dort zum ersten Mal selbst Rennen zu fahren. Der Norisring wird oft unterschätzt. Es sind zwar eigentlich nur ein paar Kurven, aber trotzdem ist der Kurs sehr anspruchsvoll und ich benötigte etwas Eingewöhnungszeit. Wir fahren sehr schnell durch die Kurven und versuchen, so nah wie möglich an den Mauern vorbeizufahren und die beste Linie zu erwischen. Es gilt, das Auto genau einzuschätzen, was eine Herausforderung ist, da ich recht tief und weit hinten sitze. Etwas Nervosität ist schon da, wenn das Auto nur um Zentimeter an der Mauer vorbeischrammt. Genau das macht es letztlich aber so spannend und aufregend für uns Fahrer. Der Norisring ist wirklich das fränkische Monaco.“

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...die Rennen: „Im Qualifying waren die Bedingungen durchwachsen und ich musste mit Regenreifen auf fast komplett trockener Strecke meine Bestzeiten setzen. Entsprechend waren die Startplätze sieben und acht für die beiden Rennen nicht ganz optimal, für die Verhältnisse jedoch absolut in Ordnung. Es hieß also Angriff von etwas weiter hinten. Am Samstag machte der Regen das nochmals kniffliger. Ich wollte natürlich ganz nach vorne kommen. Auf dieser schwierigen Strecke gilt es jedoch, den richtigen Kompromiss aus Pushen und Vorsicht zu finden. Zu Beginn war ich vielleicht etwas zu zurückhaltend und verlor ein paar Positionen. Ich kam schließlich auf Rang sieben ins Ziel. Eines steht für mich aber fest: Der Speed im Regen war richtig gut und wäre ich von vorne losgefahren, wäre ich dort auch angekommen. Der zweite Lauf am Sonntag war hingegen schnell vorbei. Ich erwischte einen guten Start und wollte direkt nach vorne. Nach drei Runden habe ich auf trockener Strecke wohl eine nasse Stelle erwischt. Das Heck ist beim Anbremsen ausgebrochen und ich konnte den Einschlag in die Mauer nicht mehr verhindern. Das ist die Kehrseite des Norisrings: Auf jeder anderen Strecke wäre nichts passiert, hier bedeutet dieser eine, oft betonte Fehler das Aus.“

...die Gesamtwertung: „Ich bin als Tabellenführer zum Norisring angereist und verlasse die Strecke nun auf Rang drei. Im ersten Moment war die Enttäuschung natürlich zu spüren, denn als Spitzenreiter wollte ich diese Position verteidigen. Gleichzeitig hat dieses Wochenende gezeigt, wie schnell sich das Blatt wenden kann – also auch wieder in meine Richtung. Ich muss nun einfach ruhig bleiben. Es folgen noch vier Rennwochenenden und alles ist möglich. Das Ziel bleibt der Titel, Rang drei wäre in meiner ersten Saison jedoch ebenfalls eine super Leistung.“

...die prominenten Gaststarter: „Ich freue mich immer, wenn große Persönlichkeiten wie Pierre Casiraghi oder Albert von Thurn und Taxis im Audi Sport TT Cup an den Start gehen. Sie wollen natürlich vor allem Spaß haben. Gleichzeitig verdeutlicht es den Stellenwert der Serie. Ich konnte Albert von Thurn und Taxis sogar persönlich kennenlernen. Wir haben ein bisschen geredet und er ist wirklich cool drauf.“

...das kommende Wochenende auf dem Red Bull Ring: „Ich kenne die Strecke bereits aus meiner Zeit im ADAC Formel Masters und zähle sie zu meinen absoluten Favoriten im Kalender. Auf dieser Strecke kenne ich mich im Gegensatz zum Norisring richtig gut aus und kann wieder etwas Routine ins Spiel bringen. Besonders freue ich mich auf den letzten Sektor. Die schnellen Kurven machen besonders Spaß. Der Red Bull Ring verfügt einfach das perfekte Gesamtpaket. Es geht hoch und runter, es gibt gute Überholmöglichkeiten und obwohl im Tourenwagen-Sport der Windschatten keine so große Rolle spielt, könnte er dort ein Faktor werden.“
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