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24h Nürburgring
19.05.2015

Größter Erfolg für Torsten Kratz: 24h-Klassensieg

Besser geht es eigentlich nicht: Der Mönchengladbacher Torsten Kratz feierte beim ADAC 24h-Rennen auf dem Nürburgring seinen bislang größten Erfolg. Am Steuer des Sorg Rennsport-BMW M235i Racing siegte der 44-Jährige zusammen mit seinen Teamkollegen Kevin Warum (Schweitenkirchen), Michele Di Martino (Eitorf) und Moritz Oberheim (Schermbeck) souverän in der gleichnamigen Cup-Klasse.

„Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, ich bin total begeistert. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben“, freute sich Kratz mit Tränen in den Augen nach der Zieldurchfahrt.

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Kratz und seine Teamkollegen drückten während des gesamten Wochenendes der BMW Cup-Klasse ihren Stempel auf. Mit der Bestzeit im ersten Qualifying auf überwiegend nasser Strecke wurde bereits ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Im trockenen zweiten Qualifying verzichtete das Quartett auf die Teilnahme. Kratz: „Wir wollten das Auto schonen und kein unnötiges Risiko eingehen. Die Startaufstellung ist für ein 24h-Rennen wirklich nicht wichtig.“ Der Routinier durfte bei seinem zehnten 24h-Start dann auch die Rolle des Startfahrers übernehmen.

Schon in den ersten Runden zeigte Kratz seine ganze Klasse und eroberte vom sechsten Startplatz aus nach zwei Umläufen die Führung. Nach sieben Runden kletterte der 23-jährige Warum ins Cockpit, es folgten Oberheim (18) und Di Martino (21) nach jeweils weiteren neun Runden. Es kristallisierte sich bereits in diesem frühen Renn-Stadium heraus, dass einzig der berühmte Eifelblitz von Scheid Motorsport in der Lage war, das Tempo des Sorg-BMW mitzugehen. Kratz: „Die Führung ging dann leider bei Einbruch der Dunkelheit kurz verloren, als wir bei einsetzendem Regen zu lange auf Slicks draußen blieben. In den Nachtstunden konnten wir die Führung aber wieder zurückerobern.“

Kurz vor dem Ende der 17. Stunde fiel dann die Entscheidung: Der mit rund fünf Minuten Rückstand auf Platz zwei liegende Scheid-BMW kam im Kesselchen von der Strecke ab. Kratz und Co. mussten jetzt ihren BMW nur noch nach Hause tragen. Kratz: „Bei vier Runden Vorsprung haben wir sofort die Taktik geändert. Wir haben früher geschaltet, früher gebremst und beim Überrunden durch die GT3-Autos noch früher Platz gemacht. Es hat alles perfekt funktioniert.“ Unter dem großen Jubel der vollbesetzten Haupttribüne kreuzte Warum um kurz nach 16 Uhr den Zielstrich. An der Sorg-Box kannte die Freude keine Grenzen, alle lagen sich in den Armen.

„Dieses Wochenende war ein absoluter Traum, das werde ich nie mehr vergessen“, fasst Kratz zusammen. „Wir waren ein großartiges Team, die Zusammenarbeit war absolut harmonisch und zielgerichtet. Das gesamte Sorg Rennsport Team hat in der Vorbereitung zum 24h-Rennen und während des Rennens hart für diesen Erfolg gearbeitet. Alle Boxenstopps verliefen reibungslos und planmäßig. So ein Erfolg ist immer eine Teamleistung. Es tut so gut, dass wir als Fahrer unseren Teil fehlerfrei dazu beitragen konnten, diesen Erfolg zu sichern. Und geschenkt wurde uns im lang anhaltenden Kampf mit dem Eifelblitz nichts. Ich freue mich nun riesig auf die weitere VLN-Saison. In der BMW Cup-Klasse werden bei jedem Rennen die Karten neu gemischt.“

Für Torsten Kratz geht die Saison am 20. Juni weiter. Dann wird der Porsche-Instrukteur zusammen mit Warum einen Sorg-BMW M235i Racing beim dritten Rennen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring pilotieren. Die Distanz beträgt dann, wie gewohnt, vier Stunden.
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