Sonntag, 6. Oktober 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Rallye Dakar
09.01.2014

Etappe gemeister: Villiers / Zitzewitz bleiben Sechste

Zu 100 Prozent „Dakar“ – den größten Marathon im Marathon haben Giniel de Villiers / Dirk von Zitzewitz (ZA / D) gemeistert und dabei Improvisationstalent bewiesen. Auf der längsten Wertungsprüfung der Rallye Dakar fuhr das südafrikanisch-deutsche Duo trotz technischer Probleme auf Tagesrang sieben und festigte damit Rang sechs im Gesamtklassement.

Ein Wehrmutstropfen bleibt: Vier Mal mussten die „Dakar“-Sieger von 2009 auf der fünften Etappe zwischen San Juan und Chilecito mit ihren 657 WP-Kilometern wegen eines erneuten Lenkungsproblems anhalten – und damit die Zeit verrinnen lassen. Ihr Zeitverlust von knapp 25 Minuten auf den Tagessieger, ihre ehemaligen Teamkollegen Carlos Sainz / Timo Gottschalk (E / D, SMG-Buggy), ist angesichts der Improvisationseinlagen sogar gering ausgefallen. Dank der Hilfe von Zuschauern, die mit Öl aushalfen, sorgten „GdV“ und „DvZ“ damit für maximale Schadensbegrenzung.

Anzeige
Die längste Wertungsprüfung in der Südamerika-Ära der „Dakar“ führte die Teilnehmer der Automobilwertung durch viele Täler in denen die Navigationskünste der Beifahrer auf die Probe gestellt wurden. Der erste Teil des Tages führte durch die offene Wüste und ausgewaschene Pisten. Nach einer 157 Kilometer langen Neutralisationsphase führten Bergpässe und schnelle, steinige Abschnitte nach Chilecito. Gefragt war wohl kalkuliertes Risiko – Reifenschäden zu vermeiden, dennoch nicht zu vorsichtig zu sein, war das Gebot der Stunde.

Stimmen nach Etappe 04

Giniel de Villiers: „Der heutige Tag hatte alles, was die ‚Dakar‘ ausmacht – anspruchsvolle Passagen für Fahrer, knifflige Navigation für die Beifahrer. Es war heiß, lang und eine hart zu knackende Nuss, ganz wie Dirk und ich das lieben. Die zweigeteilte Prüfung begann prima, wir kamen gut durch. Doch auf dem zweiten Abschnitt haben wir wieder Öl für die Servolenkung nachfüllen müssen. Wenn wir nicht vier Mal hätten anhalten müssen – wer weiß, was sonst noch drin gewesen wäre. Wir sind heute ein bisschen enttäuscht, denn die Performance des Hilux ist abgesehen von dem Lenkungsproblem richtig gut und unsere eigene Leistung ist bisher absolut fehlerfrei.“

Dirk von Zitzewitz: „Frustrierend ist das schon. Das war eine WP wie gemacht für uns. Wir kamen gut durch den Verkehr der Vorausfahrenden, haben uns im Staub super geschlagen und hatten auf dem ersten Teilstück heute Null Probleme. Auch der zweite Part begann wie er sollte, dann haben uns unsere Lenkungsprobleme vom ersten Tag wieder eingeholt. Vier Mal mussten wir anhalten und am Ende sogar Öl von Zuschauern besorgen. Damit war eine guter Tagesrang natürlich nicht mehr möglich und auch in der Gesamtwertung ging es nicht wie erhofft nach vorn. Sei’s drum: Wir werden versuchen, mit dem Team zusammen das Problem mit der Lenkung in den Griff zu bekommen. Ich bin weiter zuversichtlich, dass das gelingt – denn die Jungs machen einen herausragenden Job. Morgen ist ein neuer Tag.“

Das kommt: Vorschau auf Etappe 05

Chilecito–Tucumán (Verbindung: 154 km, Prüfung: 527, Verbindung: 231 km): Vor den Dakar-Teilnehmer liegt wieder ein sehr langer Tag. Um 6:03 Uhr startet das erste Auto von Chilecito in die Verbindungsetappe – etwa 40 Minuten vor Sonnenaufgang. Etwa zwölf Stunden später wird es nach vollbrachter Arbeit im Biwak von San Miguel de Tucumán erwartet. Die Zwölf-Stunden-Schicht dazwischen bietet 416 Kilometer auf Zeit, die noch härter werden als die heutige Wertungsprüfung. Die fünfte Etappe ist erneut zweigeteilt – der erste Abschnitt führt über absolutes „Dakar“-Neuland. Kurze, sehr weiche Dünen stehen auf der Agenda – und sind schwer zu nehmen. Der zweite Teil beginnt auf einer großen, offenen Ebene mit Kamelgras-Bewuchs und weichem, sandigem Boden. Mit dem höher werdenden Kamelgras wird der weitere Verlauf richtig holprig. 2013 führten die Flußbetten, die ebenfalls Teil der Route sein werden, teils sehr hohes Wasser, weswegen Teile der Prüfung abgesagt werden mussten. Auch 2014 könnte das Wetter eine wichtige Rolle spielen.
Anzeige