Sonntag, 6. Oktober 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
RCN
02.10.2014

Der Tag der Meisterschafts-Entscheidungen

Das Saison-Finale der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) 2014, der „Nordeifelpokal“ ausgerichtet vom MSC Roetgen e.V. im ADAC, bot den erwarteten guten Sport zum Ende der Saison. Bei idealen äußeren Bedingungen – die Sonne schien über dem Nürburgring und die Strecke war trocken – starteten am vergangenen Wochenende insgesamt 165 Teilnehmer.

„Die Teilnehmer haben sich zum Ende der Saison von ihrer besten Seite gezeigt. Trotz des großen Starterfelds gab es diesmal kaum brenzlige Situationen“, so RCN-Rennleiter Hans-Werner Hilger. Christian Büllesbach (Königswinter, BMW Z4) holte sich in seiner ersten RCN-Saison gleich den Meistertitel: „Ich freue mich natürlich total. Das Ganze kommt für mich etwas unvorbereitet, da meine Saisonplanung zunächst komplett anders ausgesehen hat. Die ersten RCN-Läufe waren als Test vorgesehen, als die dann so erfolgreich abliefen, bin ich die komplette Saison angegangen.“

Anzeige
Im BMW Z4 von Adrenalin Motorsport war Büllesbach mit zwei verschiedenen Partnern unterwegs: Daniel Zils (Bendorf) und Norbert Fischer (Köln) unterstützten den neuen RCN-Meister 2014 bei seinen sechs Klassensiegen in der gut besetzten V5. „Der Titel kam unerwartet, aber die Serie macht großen Spaß. Ich komme im nächsten Jahr wieder und will den Titel verteidigen.“ Marcus Löhnert (Düsseldorf, Audi TTS) aus der Klasse RS3A belegte Platz zwei, da diese Klasse während der Saison mit deutlich weniger Startern besetzt war. Löhnert: „Mehr konnte ich nicht machen. Zum Meistertitel fehlten mit einfach ein paar Starter in meiner Klasse.“ Auf Platz drei in der Meisterschaft landeten Patrick Wagner / Daniel Schellhaas (Ofterdingen / Mössingen, BMW M3), die zwar acht Mal die Klasse H6 gewannen, aber auch zu wenig Konkurrenz hatten. „Wir sind sehr zufrieden. Mehr war einfach nicht drin.“

Platz vier ging an die Meister von 2013. Christian Scherer / Stefan Schmickler (Bad Neuenahr, BMW 318 iS / BMW 325 i) litten unter der zu kleinen Klasse H3 und wechselten für die beiden letzten Läufe sogar noch in die V4. „Es hat nicht gereicht, aber wir konnten die Saison wenigstens mit einem Klassensieg beenden.“ Der sechsmalige Saisonsieger Christopher Gerhard (Viersen, Porsche 911 GT3 Cup) beendete das Jahr nach sieben Erfolgen in der Klasse RS7 auf Platz fünf.

Gerhard holte sich seinen sechsten Gesamtsieg beim Finale erneut souverän. „Es hat so funktioniert, wie ich es mit vorgestellt hatte. Ich konnte sofort einen Vorsprung herausfahren, den ich dann bis ins Ziel verwaltet habe.“ Der zweitplatzierte Lucian Gavris (Grasbrunn, BMW M3) hatte knapp drei Minuten Rückstand, war aber trotzdem glücklich: „Das war meine beste Platzierung in dieser Saison, in der ich keinen Ausfall zu beklagen hatte.“ Black-Falcon-Pilot „Gerwin“ (Niederlande, Porsche 991) wurde Dritter und gewann die Klasse V6: „Damit kann ich wieder sehr zufrieden sein. Fahrer und Auto haben funktioniert.“

Auf Rang vier kam Löhnert ins Ziel, der zwölf Sekunden Vorsprung auf Lukas Moesgen / Tim Breidenbach (Weeze / Solingen, Porsche 997 GT3 Cup) hatte. Junior Jens Esser (Kerpen) startete erstmals mit einem Porsche 911 GT3 Cup und belegte gleich Rang sechs vor dem Duo Wagner / Schellhaas. Der Schweizer Marcel Senn (Seat Leon Cupra) fuhr als Siebter erneut in die Top-Ten. Ralf Reinolsmann / Bernd Seidel (Essen / Köln, BMW M3) freuten sich über Platz neun. Nach einem Unfall bei der fünften Veranstaltung war das Duo beim Finallauf erstmals wieder am Start. Seidel, der an diesem Tag seinen 39. Geburtstag feierte: „Das Auto lief sehr gut und wir sind ohne Probleme ins Ziel gekommen.“ Den letzten Rang unter den besten Zehn belegte Andre Kuhn (Radevormwald, Porsche 991).

Den RCN Gesamtsieger-Cup gewann TAM-Pilot Gerhard überlegen mit sechs Siegen und einem zweiten Platz. „Ich wollte meinen Titel aus dem Vorjahr unbedingt verteidigen, das ist mir gelungen.“ Auf die Plätze dahinter fuhren Löhnert und Gavris. In der Mannschaftswertung hatte am Ende Mathol Racing erneut die Nase vorn. Beim Finale war zwar die SFG Schönau das beste Team. Doch am Ende reichte es knapp für Mathol Racing vor der SFG Schönau und dem Team von Motorsport-Dreams & PB-Per4mance. Tagesbeste bei den RCN Light war wieder Andrea Heim (Gronau, Renault Clio). Mit Platz drei in der Tageswertung konnten sich Daniel Havermans / Michael Schnatmeyer (Prümzurley / Hiddenhausen, VW Golf) allerdings den Gesamtsieg vor Andrea Heim sichern. „Nachdem wir im vergangenen Jahr die Vizemeisterschaft geholt hatten, wollten wir in diesem Jahr unbedingt gewinnen. Schön, dass uns dies gelungen ist.“ Platz ging an Routinier Volker Geburek (Rommerskirchen, BMW 318 iS).

Lena Strycek (Dehrn, Opel Astra OPC) konnte ihre Führung in der RCN Junior-Trophy behaupten und den Titel einfahren. „Ich wusste zunächst gar nicht, ob es gereicht hat. Ich war heute unheimlich nervös. Umso mehr freue ich mich, dass es geklappt hat.“ Auf den Ehrenplätzen folgen dahinter folgen Alexander Brauer (Bonn, Renault Clio) und Jens Esser (Kerpen, Renault Clio / Porsche 911 GT3 Cup). Auch im RCN Ladies-Cup konnte Lena Strycek sich durchsetzen und Jessica Schüngel (Schwelm, VW Polo) auf Distanz halten. Platz drei ging an Andrea Heim. Volker Wawer (Karlsruhe, BMW M3) holte sich die Trophäe im RCN Senioren-Cup. Durch einen weiteren Klassensieg in der SP6 konnte er Dieter Weidenbrück (Wesseling, Porsche 991) noch abfangen, der nach einem Unfall aufgeben musste. Wawer: „Diesen Titel hatte ich gar nicht auf meiner Liste, aber für mich war es so wie so eine gute Saison.“ Dritter wurde das RCN-Urgestein Hans-Rolf Salzer (Alpenrod, BMW M3).

Den 2014 erstmals ausgeschriebenen RCN Hankook-Reifen-Cup 2014 sicherte sich Andrea Heim. „Das war das Hauptziel für mich in dieser Saison. Die anderen Erfolge waren nur Beiwerk. Ich bin mehr als zufrieden.“ Holger Adrio (Gelsenkirchen, Opel Astra OPC) und Nils Qualmann (Reinbek, Opel Astra OPC) landeten auf den Plätzen zwei und drei.
Anzeige