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Porsche Carrera Cup
29.06.2014

Ammermüller siegt im turbulenten Rennen

Der achte Meisterschaftslauf des Porsche Carrera Cup Deutschland war nichts für schwache Nerven. Nach 35 Runden sah Michael Ammermüller (Walter Lechner Racing Team) aus dem bayrischen Pocking vor Earl Bamber (NZ/Team 75 Bernhard) und Porsche-Junior Sven Müller (D/Team Deutsche Post by Project 1) als Erster die Zielflagge.

Führungswechsel, Kollisionen und spektakuläre Überholmanöver sorgten für ordentlich Wirbel auf dem nassen Nürnberger Norisring. „Das war wirklich ein turbulentes Rennen bei schwierigen Witterungsbedingungen. Alles in allem lief es der Spitze sehr diszipliniert und fair ab. Eine echte Werbung für den Motorsport. Ich freue mich über meine zwei Siege auf dem Norisring und kann jetzt endlich in der Gesamtwertung aufholen“, sagte Ammermüller nach der Pokalübergabe.

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Nachdem es am Sonntagmorgen geregnet hatte, gingen die 36 Piloten des Porsche Carrera Cup Deutschland auf eine nasse, aber im Verlauf des Rennens langsam abtrocknende Strecke. Porsche-Junior Müller gelang von der Pole-Position auf dem feuchten Asphalt ein guter Start, allerdings geriet er mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup auf dem Straßenkurs auf eine rutschige Fahrbahnmarkierung und fiel in Runde sechs auf Position zwei und später sogar auf den dritten Platz zurück. Davon profitierte Christian Engelhart (D) und der Pilot von Konrad Motorsport übernahm die Führung. Nach 23 Runden rückte die Spitze mit Engelhart, Ammermüller, Müller und Bamber ganz eng zusammen und im 25. Umlauf kam es dann zu einem erneuten Führungswechsel: Ammermüller und Müller zogen an Engelhart vorbei.“Am Ende lief mein Auto einfach nicht mehr richtig. Ich musste tatenlos zusehen, wie ich bis auf den fünften Platz zurück fiel”, sagte ein enttäuschter Engelhart.

Eine tolle Aufholjagd legte Bamber hin. Der Porsche Scholarship Fahrer kämpfte sich von Startplatz sieben bis auf Rang zwei nach vorn. „Ich hatte einen guten Start und es war schön, wieder auf dem Podium zu sein. Ein fantastischer Tag für mich“, sagte der 23-jährige Neuseeländer. Porsche-Junior Müller gab sich am Ende auch mit seinem dritten Rang zufrieden. „Es war das erste Regenrennen in einem Porsche für mich. Zweimal Podium am Wochenende ist doch eine gute Ausbeute. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch so bringt“, sagte Müller verschmitzt. Auch Porsche-Junior Alex Riberas (E/Attempto Racing powered by Häring) konnte nach Platz 16 am Samstag wieder lächeln. „Ich kam von Platz zwölf und fuhr als Siebter in Ziel. Wir hatten viele gute Positionskämpfe. Leider kam ich an Christopher Zöchling nicht vorbei“, erklärte Riberas.

Sechs Sieger in acht Rennen wirbelten den Meisterschaftsstand mächtig durcheinander. Am konstantesten präsentierte sich der Österreicher Christopher Zöchling (A/Konrad Motorsport), der am Norisring mit 92 Punkten die Tabellenführung übernahm. Hinter ihm liegt Bamber mit 90 Zählern auf Platz zwei. Seinen Spitzenplatz vor dem Norisring-Wochenende verlor Porsche-Junior Connor de Phillippi (Förch Racing by Lukas Motorsport): „Der Ausfall am Samstag und Platz 16 am Sonntag sind frustrierend. Ich bin jetzt auf dem dritten Rang der Gesamtwertung, aber liege nur drei Punkte hinter Zöchling. Das sehe ich als Motivation für die nächsten Rennen.“

Die Teams und Fahrer des Porsche Carrera Cup Deutschland erwartet nun eine fünfwöchige Sommerpause, ehe es mit dem zweiten Auslandsgastspiel des Jahres weitergeht. Vom 1. bis 3. August gastiert der hart umkämpfte Markenpokal auf dem Red Bull Ring in Österreich. Für fünf Fahrer aus dem Carrera Cup wird das nächste Meisterschaftswochenende zum Heimspiel. Neben den Österreichern Philipp Eng (Deutsche Post by Project 1), Norbert Siedler (ZaWotec Racing), Christopher Zöchling (Konrad Motorsport) und Clemens Schmid (Walter Lechner Racing Academy ME) freut sich vor allem Felix Wimmer (Team 75 Bernhard) auf die beiden Rennen in der Steiermark. Der 24 Jahre alte Wiener startet zum ersten Mal im Porsche Carrera Cup vor heimischem Publikum. Unter den Teams hat ZaWotec Racing die Rolle des Lokalmatadors. Die Mannschaft rund um Teamchef Mario Wolf kommt aus Fürstenfeld in der Steiermark.
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