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DMV TCC
06.07.2014

DMV TCC mit gelungenem Salzburgring-Auftritt

“Das waren sehr spannende Rennen und die Piloten waren zufrieden“, freute sich DMV TCC-Organisator Niko Müller nach einem sehr zufriedenstellenden Auftritt beim vierten Rennwochenende am 05./06. Juli 2014 auf dem Salzburgring.

Die Fahrer, die am Salzburgring starteten, waren sehr zufrieden mit der Rennstrecke, die mit vielen Mutkurven anspruchsvoll ist und spannende Augenblicke zeigte. „Ich mag den Salzburgring und liebe es hier zu fahren“, so Thomas Langer, der mit seinem Porsche 991 GT3 Cup in Rennen 2 seine Klasse gewann. Und auch Frederic Yerli („Ich mag den Kurs“), Hermann Wager („Eine tolle Strecke“) oder auch Bruno Stucky („Das war super hier“) waren voll des Lobes über den 4,240 Kilometer langen Kurs, der nur ca. 20 Minuten vom Zentrum Salzburgs entfernt ist.

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Dabei hatte der Salzburgring diesmal auch wettermäßig alles zu bieten. Beim Qualifying am Freitag war es richtig heiß, bei Rennen 1 am Samstag regnete es in Strömen, um kurze Zeit später wieder herrliches Wetter zu bieten. Aber beginnen wir der Reihe nach.

Der Schweizer Frederic Yerly war in seinem Mercedes SLS GT3 am Freitag der Mann des Tages. Nach der schnellsten Zeit im Freien Training, holte er sich im 1. Qualifying die Pole Position, um sie im 2. Qualifying nochmals zu bestätigen. Schon da zeigte sich aber auch, dass der 22-Jährige Dennis Waszek mit seinem Ferrari 430 GT ein harter Kontrahent sein würde. Nachdem Albert von Thurn und Taxis mit seinem Chevrolet Camaro GT3 in Q1 noch Platz zwei vor Waszek holte, war der in Zürich lebende Waszek in Q2 schon nah an Yerli im Stucky-SLS dran. Dritter wurde Christian Land im Eilentropp-SLS. Zweimal Vierter wurde Jürgen Bender. Ebenfalls stark unterwegs war Klaus Dieter Frers mit seinem Ferrari 458 GT3, der zweimal Fünfter im Gesamtklassement wurde.

Am Samstagmorgen erwartete die Teilnehmer dann kein so schönes Wetter. Die Wolken hingen tief in den Bergen und der berühmte „Salzburger Schnürlregen“ versetzte einen ohne Regenschirm in eine Dusche. Da es aber relativ warm war, ging es einigermaßen.

Zu Beginn des siebten Saisonlaufes war es für die GT- und Tourenwagen kein einfaches Unterfangen. „Wir waren im Blindflug unterwegs“, so Klaus Dieter Frers. „Das Aquaplaning zu Beginn war schon nicht einfach“, wusste Jürgen Bender. Die größten Probleme hatten jedoch zwei Piloten. Duller-Pilot Andreas Corradina „durfte“ ohne Scheibenwischer seine Runden mit dem BMW M3 drehen. Er nahm es aber wie gewohnt mit Humor und machte das Beste daraus und sah (oder auch nicht) die Zielflagge. Eine große Fahrzeugbeherrschung bewies der Russe Alexander Markim mit dem Porsche 997 GT3 Cup von Düpre-Motorsport. „Ich hatte bei hohem Tempo einen Reifenplatzer und hatte Glück, dass ich nicht irgendwo eingeschlagen bin.“ Er konnte sich an der Box aber neue Reifen holen und fuhr das Rennen zu Ende.

Mit der Zeit hörte der Regen auf und die Strecke trocknete ab. Die Positionen waren jedoch bezogen und nach 16 Runden siegte der SLS mit Yerli am Steuer vor Albert von Thurn und Taxis und Dennis Waszek, der seine Klasse 10 gewann. „Ich war das erste Mal mit dem Auto im Regen unterwegs, aber es klappte sehr gut“, so der Sieger. Wichtige Punkte sicherte sich Jürgen Bender mit Platz vier, der zu Beginn zu wenig Grip auf der Vorderachse hatte und so nicht nach Herzenslust angreifen konnte.

Fünfter wurde Klaus Dieter Frers, der sich zu Beginn noch zurückhielt: „Die Wasserlachen fühlten sich wie Glatteis an.“ Als es später besser wurde, schloss er die Lücke zu Bender, der jedoch bei der Bergauf-Passage immer 50 Meter davonzog und so nicht richtig angreifbar war.

Hermann Wagner war mit seinem BMW ALPINA B6 GT3 diesmal als Solist unterwegs und fuhr als Sechster über den Zielstrich. „Das Team hat das Auto hervorragend vorbereitet. Ich fühlte mich wie in meinem Wohnzimmer am Steuer“, lachte der schnelle Unternehmer. Am Ende wurde die Strecke schon wieder trocken „und ich musste nasse Stellen suchen.“

Die Top 10 komplettierten Christoph Langer (Porsche 991 GT3 Cup), der seine Klasse 7 gewann, Wolfgang Triller, Frank Kunze und Peter Schepperheyn (alle Porsche 997 GT3 Cup)

Zur allgemeinen Freude zog im Laufe des Morgens der Regen ab und sofort wurde es warm. Die DMV TCC-Crew öffnete die Seitenfenster des Zeltes und bei bestem Wetter war das Zelt wieder Anlaufpunkt der DMV TCC-Familie. Etwas, was die anderen Rennserien nicht unbedingt hatten und vielen Fahrern von anderen Meisterschaften gefiel.

Eine kleine Kampfansage gab es vor Rennen 2 von Dennis Waszek. „Ich starte von P2 und will schon versuchen am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen“, gab er selbstbewusst zu Protokoll. Man durfte gespannt sein, ob er es gegen einen starken Frederic Yerli umsetzen würde.

Schon kurz nach dem Start zeigte Waszek, dass er seine Worte in Taten umsetzen wollte. Er blieb mit seinem Ferrari in Schlagweite des Mercedes Benz SLS AMG GT3 vom Stucky-Team und wartete auf seine Chance. Und die sollte sich beim Überrunden ergeben: „Ich verlor dabei Zeit und Dennis ging mit einem super Überholmanöver an mir vorbei. Er war einfach schneller als ich und in der Folge wollte ich aufgrund der Meisterschaftspunkte auch nicht zu viel riskieren.“ Und so gewann Waszek vor Yerli.

Dritter auf dem Podium wurde Jürgen Bender, der Christian Land auf Distanz halten konnte. “Ich musste kämpfen wie ein Löwe. Meine Fahrwerksabstimmung war konservativ eingestellt, da ich hier noch nie war. In der vorletzten Runde kam ich an Christian Land vorbei.“ Der SLS-Pilot hatte ein wenig Pech mit Überrundungen: „Ich bin aber trotzdem zufrieden mit Platz vier.“

Abermals auf Rang fünf fuhr Klaus Dieter Frers, der sich einen beherzten Kampf mit Camaro-Pilot Max Völker lieferte („Das hatte richtig Spaß gemacht“). Völker musste sein Auto später abstellen und Bruno Stucky wurde Sechster. Dahinter lief Hermann Wager ins Ziel ein.

Thomas Langer wurde Siebter und gewann die Klasse 7. Dies sorgte bei ihm für ein breites Grinsen: „So musste es heute sein. Ich war wieder vor meinem kleinen Bruder“, lachte er später. Und Christoph Langer blieb als Zweitplatzierter nur die Tatsache: „Ich bin vielleicht der jüngere Bruder aber nicht kleiner...!“ Natürlich alles nur Spaß! Als Dritter der Klasse 7 wurde Peter Schepperheyn im Gesamtklassement Zehnter und war zufrieden.

Einfach kein Glück hat bislang der amtierende Meister Markus Weege. Auch mit dem neu gestylten BMW ALPINA B6 GT3 in giftgrün sollte der Österreicher nicht ins Ziel kommen. In Rennen 1 war es ein schleichender Plattfuß und bei Rennen 2 spielte die Motorelektronik nicht mit. Bleibt nur kräftiges Daumendrücken für den sympathischen Österreicher, dem jeder ein Erfolg gönnt.

Nun gibt es keine lange Pause. Bereits am 25./26. Juli 2014 geht es auf dem Hockenheimring weiter. DMV TCC-Chef Niko Müller erwartet in der zweiten Hälfte der Meisterschaft wieder ein volles Feld. „Wir freuen uns auf die nächsten Rennen und die Starterfelder werden wieder gut gefüllt sein.“

In der Meisterschaft führt weiterhin der Corvette GT3-Pilot Jürgen Bender mit 0,1 Punkten vor Team Stucky/Yerly (Mercedes Benz SLS AMG GT3), die auf 57,40 Zähler kommen. Auf dem dritten Platz liegt Team Wager mit Hermann Wager und Yannik Trautwein, die einen BMW ALPINA B6 pilotieren. Sie haben 53,00 Punkte. Auf Rang vier liegt Peter Schepperheyn (Porsche 997 GT3 Cup) vor Klaus Dieter Frers (Ferrari 458 GT3). Den kompletten Punktestand gibt es weiter unten im Link.

(Text: Ralph Monschauer)
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