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Automobilsport
15.10.2014

Sean Edwards Stiftung startet am Todestag Initiativen

Genau heute vor einem Jahr, am 15. Oktober 2013, verlor der Profi-Rennfahrer Sean Edwards (†26) bei einer Testfahrt, welche er als Ausbilder des Fahrers auf dem Queensland Raceway in Australien begleitete, sein Leben. Nun unternimmt die Stiftung, die seinen Namen trägt, einen neuen Anlauf, eine ganze Reihe von Sicherheitsinitiativen im gesamten Motorsport und darüber hinaus umzusetzen.

Prinzipiell handelt es sich dabei um Lobbyarbeit bei wichtigen Entscheidungsträgern und Meinungsmachern auf nationaler und internationaler Ebene. Dabei geht es um die Annahme von Vorschlägen, die seitens der Sean Edwards Stiftung für unerlässlich gehalten werden, wenn künftig jene Konsequenzen vermieden werden sollen, die zur Gründung der Charity-Organisation geführt haben.

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Für diesen Zweck hat die Sean Edwards Foundation (SEF) drei bedeutende Initiativen konzipiert, die dazu dienen sollen, die fahrerischen Qualitäten der Piloten auf allen Ebenen des internationalen Motorsports zu verbessern. Zunächst wird sich die Aufmerksamkeit auf den Sean Edwards Test (SET), Fast Track sowie die Hilfe nach Unfällen konzentrieren.

Sean Edwards Test: Zur Zeit gibt es im Rahmen des Motorsport-Trainings keinerlei Kurs oder Test zum Thema Sicherheitsbewusstsein. Die SEF will das ändern, um jungen Anfängern, Amateuren und Herrenfahrern dazu verhelfen, die Bedeutung der Rücksicht auf die persönliche Sicherheit im Rennsport zu erkennen. Nur diejenigen sollten eine Rennfahrerlizenz erhalten, die zuvor den Sean Edwards Test – bestehend aus einer Simulatorsitzung, Anleitung durch professionelle Rennfahrer sowie Schulung durch echte Fallgeschichten und echte Onboard-Videoszenen – absolviert haben. Zusätzlich ist zu hoffen, dass die erfolgreiche Teilnahme am Sean Edwards Test automatisch zu reduzierten Versicherungskosten führt.

Fast Track: Eine von Seans Leidenschaften war es, aufstrebende und talentierte Fahrer anzuleiten. Fast Track wird damit Seans Vermächtnis – die Kombination aus Geschwindigkeit, Sicherheit und dem Streben nach Erfolg – mit Leben erfüllen. Die SEF wird sich darum bemühen, junge und talentierte Fahrer zu finden, die normalerweise wohl kaum die Aufmerksamkeit existierender Ausbildungsprogramme wecken würden. Forschung unter dem Dach der Motorsport-Gemeinschaft wird dazu beitragen, jene Schlüsselattribute zu definieren, die der SEF vorschweben. Auf genau diese wird es dann bei der Auswahl der Fahrer ankommen. Fahrer, die die gewünschte Einstellung, das Talent und die erwähnten Attribute unter Beweis stellen, werden mit der „Sean Edwards Memorial Trophy“ ausgezeichnet.

Unfallhilfe: Die SEF wird in Verbindung mit führenden Sporthochschulen Reha-Zentren entwickeln, die verletzten Rennfahrern nach Unfällen beistehen sollen. Die Stiftung wird als Koordinator und Moderator fungieren, wenn es darum geht, Fahrern bei der Überwindung körperlicher Verletzungen, psychischer Beeinträchtigungen und finanzieller Probleme zu helfen. Künftige Initiativen werden auch Verbote von offenen Sturzhelmen und ungeeigneten Beifahrersitzen sowie die Förderung von Sicherheitszellen einschließen. Außerdem wird Lobbyarbeit betrieben.

Zwölf Monate nach Sean Edwards tödlichem Unfall bittet die Stiftung die Motorsportwelt heute mitzumachen und sich an #jump4SEF zu beteiligen, um damit ein Zeichen zu setzen, die SEF-Initiativen zu unterstützen. Hierfür ist es lediglich erforderlich, im Zusammenhang mit dem Hashtag #jump4SEF ein Foto auf Twitter oder Instagram zu posten, das Sie bei einem Sprung zeigt. Das hat für die Stiftung eine ganz besondere Bedeutung, weil Sean nach Siegen auf dem Podest immer einen Freudensprung vollführte.

Daphne McKinley, Seans Mutter und Gründerin sowie Vorsitzende der SEF, sagte: „Aus offensichtlichen Gründen ist dies ein unglaublich wichtiger Tag für die Stiftung. Wir wollen allerdings mehr, als nur auf den ersten Jahrestag des Todes von Sean aufmerksam machen. Aufgrund der persönlichen Erfahrung und nachfolgenden Gesprächen mit diversen Vertretern der Industrie wurde deutlich, dass viel mehr getan werden sollte, um Fahrern bezüglich der potenziellen Gefahren durch Schulung die Augen zu öffnen. Außerdem geht es um positive Veränderungen der Branche als Ganzem.“

„Sean war so kritisch wie jedermann, wenn es um das Thema Sicherheit während der Ausbildung ging, musste aber dennoch den höchsten Preis zahlen. Ich weiß, dass viele Fahrer ebenso denken, aber es bedarf der gemeinsamen Mitwirkung aller Beteiligten – Rennstreckeneigner, Promotors, Organisatoren, Hersteller und Verbände –, um eine wirkliche Veränderung zu erreichen. Hoffentlich wird die Arbeit der SEF als Katalysator wirken.“

Ausführliche Informationen über die SEF-Sicherheitsinitiativen sowie über die Stiftung selbst finden Interessierte auf der komplett neuen Website www.seanedwardsfoundation.com.
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