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26.06.2014

Bonk motorsport holt Rang zwei in der Opel-Klasse

Mit Platz zwei in der Klasse Cup 1, Rang fünf in der Klasse V4 und dem Ausfall des GT4-BMW bestritt Bonk motorsport am Wochenende ein mehr als zufriedenstellendes 24-Stunden-Rennen. Trotzdem zog Teamchef Michael Bonk am Ende ein gemischtes Fazit. Bonk, der in der VLN auch Fahrersprecher ist, kritisierte vor allem die unterschiedlichen Bestrafungen durch die Rennleitung bei durchaus ähnlichen Vergehen.

„Hier wird mit zweierlei Maß gemessen“, meinte Bonk, der vor allem in den ersten Rennstunden viele unnötige Crashs mitverfolgen musste. Aus der Sicht von Bonk motorsport lief das Rennen mit den drei angetretenen Fahrzeugen zunächst sehr gut. Aus den harten Kämpfen mit den vielen Unfällen konnten sich die Bonk-Piloten zunächst heraushalten. Während das Feld schon früh dezimiert wurde, setzten sich die Autos des Münsteraner Rennstalls auf ihren Positionen in den Klassen fest.

So lagen Mario Merten, Jürgen Nett, Daniela Schmid und Marc Legel mit dem Opel Astra OPC Cup schon früh vorne in der Klasse. Vor allem im Wettbewerb mit dem von Opel unterstützten Kissling-Astra entbrannte ein heißer Kampf um die Führungsposition. Dabei musste das Auto schon in der Qualifikation ein wenig leiden, als es frontal in einen Reifenstapel krachte. „Dabei ist zum Glück nichts wichtiges kaputt gegangen und die Mannschaft konnte den Schaden problemlos beheben“, erklärte Bonk. Im späteren Verlauf des Rennens stellten sich dann aber Stück für Stück Problemchen ein. So hakelte es zunächst beim Bremsenwechsel ein wenig. „Da haben wir etwas Zeit verloren.“

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Wenige Stunden vor Schluss krachte es dann bei einer Überrundung. „Das ist leider so, dass nach 20 oder 21 Stunden Renndauer viele nicht mehr in den Spiegel schauen und da haben wir uns einen Treffer eingefangen.“ Was folgte waren mehrere Reifenschäden und eine defekte Antriebswelle, die gewechselt werden musste. Trotzdem hielt sich der Bonk-Opel auf Rang drei in der Klasse und kämpfte sich zum Schluss noch auf Platz zwei vor.

In der Klasse V4 absolvierten Ryu Seya, Yosuke Shomijima, Guy Stewart und Jürgen Meyer ein nahezu fehlerfreies Rennen. Im Westfalen-BMW 325i wollten die vier nur eins: ankommen. Dafür war bei allen Autos neben den Fahrern auch die Crew drumherum mitverantwortlich. „Ich muss einfach mal sagen, dass es ohne die komplette Mannschaft, die wir hier haben, nicht funktionieren würde.“, Michael Bonk war richtig stolz auf sein Team, „dabei geht es nicht nur um die Mechaniker oder diejenigen, die die Taktik austüfteln. Dazu gehören einfach alle. Auch die, die für unser leibliches Wohl sorgen und uns so immer bei Laune halten.“ Mit dieser Mannschaft im Rücken schaffte es auch das Fahrerquartett im 325i mit einem fast unversehrten Auto zu Platz fünf in der Klasse. „Das Auto hat vielleicht ein zwei Kratzer, mehr aber nicht“, so Bonk.

Unglücklich war dagegen der Einsatz des BMW M3 GT4. Siebeneinhalb Stunden lang lief der Wagen einwandfrei und machte Druck auf die Spitze in der Klasse SP10. Um 23.30 Uhr verlor der Fahrer die Kontrolle über das Auto und flog heftig ab. „Er hat uns gesagt, dass er den Eingang der Kurve nicht richtig traf, dann auf den Teppich neben der Piste kam und zum Passagier wurde.“ Eine Reparatur wäre nur mit erheblichem Aufwand möglich gewesen, weshalb das Team sich dazu entschloss den BMW abzustellen. Der weggerissene rechte Kotflügel zeigte, wie stark der Wagen eingeschlagen sein muss.

Richtig unzufrieden zeigte sich Bonk mit dem Verhalten mancher Piloten und der Rennleitung. „Ich bin der Meinung, da müsste die Rennleitung mal hingehen und einfach die Lizenz lochen.“ Im Kampf um Klassen- oder Gesamtsieg nahmen zahlreiche Fahrer Rempler und Crashs billigend in Kauf. „Wir müssen hier miteinander fahren, sonst endet das ganze irgendwann in einer ganz großen Katastrophe.“ Auch die unterschiedlichen Strafen konnte er nicht nachvollziehen. „Da wird bei so genannten Profis der Zeigefinger gehoben und einmal böse „Du, Du, Du“ gesagt, während andere für das gleiche Vergehen vom Rennen ausgeschlossen werden“, Bonk wäre eine einheitliche Bestrafung deutlich lieber.

Vor allem bei der Fahrweise setzt sich der Trend, der bereits in der VLN begonnen hat fort. „Wir müssen unbedingt eine Lösung finden, bevor noch etwas schlimmeres passiert“, mahnt Bonk. Ob es bis zum nächsten VLN-Lauf am 5. Juli bereits entsprechende Gespräche geben wird ist aber eher unwahrscheinlich. „Hoffentlich beruhigt sich das ganze jetzt mal wieder. Dann können wir uns auch wieder viel mehr auf das konzentrieren, was wir hier machen: Rennen fahren und gewinnen.“
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