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12.08.2013

Die DPSA zu Gast bei Toyota Motorsport

Im Werk der Toyota Motorsport GmbH (TMG) erhielten die Förderkandidaten der Deutschen Post Speed Academy einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen. Nach einem Racing-Englisch-Workshop durften die schnellen Postboten auch die „heiligen Hallen“ der Produktionsstätte besichtigen und Trainingssessions im Formel-1-Simulator absolvieren.

Auch wenn die Deutsche Post Speed Academy ein deutsches Nachwuchsprogramm ist, bewegen sich die aktuellen Förderkandidaten oftmals auf internationalem Terrain. Schließlich fahren die jungen Nachwuchstalente in Serien, die auch im Ausland gastieren. Ob Monza in Italien oderSilverstoneim vereinigten Königreich– wer hier um die Punkte fährt, muss mit Presse-Anfragen von ausländischen Journalisten rechnen.

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Doch auch mit den Technikern, Ingenieuren und Team-Kollegen wird oftmals nur in Englisch kommuniziert, vor allem wenn man den Sprung in eine internationale Serie wie die FIA Formel-3-Europameisterschaft oder später gar in die DTM oder Formel 1 schafft. Klar ist: Wer als Profi-Rennfahrer durchstarten will, muss mit perfekten Englisch-Kenntnissen glänzen. Alastair Moffitt ist Marketing & Communications Manager bei der Toyota Motorsport GmbH und führte das Englisch-Training am ersten Workshop-Tag mit den Förderkandidaten durch. „Die grundsätzlichen Verhaltensregeln für Interviews und Pressekonferenzen beherrschen die Förderkandidaten bereits durch ihr Medientraining mit Kai Ebel. In unserem Workshop ging es unter anderem darum, den Feinschliff für fremdsprachige Presseanfragen zu verpassen. Außerdem haben wir die Kommunikation mit Technikern und Ingenieuren geübt. Wenn die jungen Nachwuchsrennfahrer später in internationalen Serien fahren, werden alle Absprachen vor, während und nach den Rennen nur noch in Englisch stattfinden“, so der gebürtige Brite.

Wie wichtig diese Englisch-Kenntnisse sind, sollten die Kandidaten am nächsten Tag bei der Formel-1-Simulator-Session am eigenen Leib erfahren: Denn hier wurde eine absolut reale Fahrt auf dem Hockenheimring simuliert und die Kommunikation mit den Technikern fand – na klar – ausschließlich in Englisch statt. Im Anschluss an das Englisch-Trainingbesuchten die Förderkandidaten die Research & Development Tour. „Zu Formel-1-Zeiten haben wir bei uns sogar die Schrauben selbst entwickelt und produziert“, erzählt Marco Gehlen, Group Leader Vehicle & Component Testing bei TMG. Aber auch heute wird noch viel hinter verschlossenen Türen getestet, sei es für Fremdkunden aus den Bereichen Raum- und Luftfahrt oder für TMG selbst. Und so durften die Förderkandidaten den Original-Formel-1-Boliden von Timo Glock unter die Lupe nehmen, mit dem der Speed-Academy-Juror in der Königsklasse um die Punkte fuhr. Mit einer ausführlichen Einführung in die Funktionsweise und Technik eines Formel-1-Lenkrades wurde der erste lehrreiche Workshop-Tag abgeschlossen.

Der zweite Tag stand ebenso im Zeichen des Motorsports, denn die Förderkandidaten erhielten eine exklusive Factory Tour. Getreu dem Motto „vom Carbon-Rohteil bis zum fertigen Chassis“ konnten die Nachwuchssportler Nico Ehlert, Principal Engineer Customer Motorsport, über die Schulter schauen. Andreas Oschkinat, Senior Engineer Engine Test Bed, verschaffte wiederum einen Einblick in die Testabläufe für Motorsport-Motoren. Und als kleine Überraschung warteten auf die Kandidaten ein GT86 CS-V3, der im eigenen Markenpokal TMG GT86 Cup fährt,sowie der TS030, der erfolgreiche WEC-Hybride aus dem Hause Toyota Motorsport.

Bevor es wieder nach Hause ging, stand die Session im Formel-1-Simulator auf dem Programm – für die Kandidaten der insgeheime Höhepunkt des Workshops. Schließlich sind die Bedingungen im Simulator derart real, dass selbst Formel-1-Profis hier zum Training antreten. Und nur wenigen Nachwuchsrennfahrern ist es vergönnt, bereits in diesem Stadium ihrer Karriere eine Testfahrt im Simulator zu absolvieren. Auch während dieser Workshop-Einheit mussten die jungen Förderkandidaten auf ihre Englisch-Kenntnisse zurückgreifen. Denn während der Trainingsfahrt wurde ausschließlich in Englisch mit den Technikern kommuniziert. Zusätzlich musste jeder Kandidat direkt im Anschluss an die Session ein Interview mit Alastair Moffitt durchführen.

„Der Workshop bei der Toyota Motosport GmbH ist für unsere Förderkandidaten eine ausgezeichnete und einmalige Chance, einen umfassenden Einblick in alle Motorsport-Bereiche zu erhalten“, so Alexander Safavi, Projektleiter der Deutschen Post Speed Academy. „Schließlich handelt es sich hier um ein Unternehmen, das in fast allen Bereichen des Motorsports tätig war und ist. Ob Formel 1, Rallye, Tourenwagen oder Langstrecke – kaum ein anderer Konzern ist international in so vielen Serien in Erscheinung getreten. In Kombination mit dem Englisch-Training und der Simulator-Fahrt konnten unsere Förderkandidaten hier wertvolle und einmalige Erfahrungen sammeln. Nur wenige Rennfahrer die außerhalb der Königsklasse um die Punkte fahren, können auf das Erlebnis zurückgreifeneine Session im Formel-1-Simulator absolviert zu haben. Das ist etwas ganz besonderes!“

Die Deutsche Post Speed Academy ist das erfolgreichste deutscheNachwuchsförderungsprogramm im Motorsport und unterstützte unter anderem die Formel-1-Stars und DTM-Fahrer Timo Glock, Christian Vietoris, Adrian Sutil, Marco Wittmann, Nico Hülkenberg und Daniel Abt in deren Karrieren. Bereits seit 2004 werden junge, talentierte Rennfahrer auf dem Weg in den Profi-Motorsport begleitet. Neun prominente und fachkundige Jurymitglieder wie beispielsweise Timo Glock, Jens Marquardt, Norbert Haug und Kai Ebel bewerten die Leistung der Förderkandidaten über einen Zeitraum von 12 Monaten.
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