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Porsche Carrera Cup
19.03.2013

Marc-Uwe von Niesewand mit Test im Porsche Carrera Cup

Ein reinrassiger Sportwagen mit 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxermotor und Heckantrieb, dazu ein sequentielles Sechsgang-Schaltgetriebe und nur 1.200 kg Basisgewicht – mit dem Porsche Carrera 911 GT3 Cup, den Marc-Uwe von Niesewand in der vergangenen Woche testen durfte, betrat der Lohmarer Rennfahrer absolutes Neuland.

In den zurückliegenden Jahren hatte der 30-jährige Lufthansa-Projektingenieur ausschließlich mit frontgetriebenen Fahrzeugen in verschiedenen Motorsportserien sein Können unter Beweis gestellt und in 2012 mit dem Gesamtsieg im Renault Clio Cup Bohemia den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Zur Belohnung durfte er jetzt mit einem aktuellen Cup-Flitzer des Zuffenhausener Herstellers zeigen, dass er auch mit mehr als doppelt so viel Motorleistung bestens zurecht kommt.

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„Der Porsche-Test war für mich quasi die Belohnung für die gewonnene Meisterschaft im vergangenen Jahr“, erklärt der gebürtige Adenauer. „Ich bin vorher noch nie ein Auto mit so viel Leistung gefahren, aber das Team Land Motorsport, welches mir eines seiner Autos zur Verfügung gestellt hat, ist sehr professionell aufgetreten und ich habe mich sofort wohl gefühlt. In verschiedenen Etappen habe ich mich an die Geschwindigkeit, das Schalten und das Bremsen gewöhnt und zwischendurch meine Telemetrie-Daten mit denen des Stammfahrers verglichen. Die Datenaufzeichnung ist sehr hilfreich, wenn es um die Ideallinie sowie die optimalen Bremspunkte geht.“

Von einer Session zur nächsten gelang es von Niesewand immer besser ein Gefühl für den 450 PS starken und sehr anspruchsvoll zu fahrenden Porsche zu bekommen und sich kontinuierlich zu steigern, sodass sowohl das Team als auch Marc-Uwe selbst am Abend die gesteckten Ziele vollständig erreichten. „Für mich war dieser Tag auf dem Hockenheimring so etwas wie ein wahr gewordener Traum“, fasste der Rheinländer hinterher seine Eindrücke zusammen.

„Nach dem Test bin ich überzeugt, dass ich auch in dieser Serie sehr gut zurecht kommen würde. Es wäre eine unheimlich tolle Herausforderung, der ich mich gerne stellen würde. Aber ich darf mich keinen Illusionen hingeben, da der finanzielle Aufwand für eine Saison im Porsche Carrera Cup im Moment einfach zu hoch für uns ist. Da müssten meine Familie und ich sicher noch den einen oder anderen Sponsor finden.“

Fest steht jedoch, dass Marc-Uwe von Niesewand auf jeden Fall in eine höhere Serie aufsteigen möchte, denn ein weiteres Jahr im Renault Clio Cup macht für ihn als amtierenden Meister keinen Sinn. „Zur Zeit ist geplant, dass ich mit unserem Renault Sport Clio RS Coupé lediglich bei einigen ausgewählten Clio Cup-Rennen, voraussichtlich auf der Nürburgring-Nordschleife sowie im Rahmen der Tourenwagen-Europameisterschaft im tschechischen Brünn und bei der DTM auf dem Lausitzring, an den Start gehen werde. Alles weitere hängt davon ab, wie die Gespräche mit potentiellen Partnern verlaufen, die wir in den nächsten Wochen noch führen werden.“

Auch wenn das Budget für eine Saison im Porsche Carrera Cup die bisher eingesetzten Mittel um ein Mehrfaches übersteigt, so kommt Aufgeben für Marc-Uwe dennoch auf keinen Fall in Frage. Und manchmal werden Träume ja auch wahr ...
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