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FIA ETCC
08.10.2013

Versöhnlicher Saisonabschluss für Andreas Pfister

Das Automotodrom im tschechischen Brno stellte den letzten Austragungsort der diesjährigen Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) dar. Vom 4. bis 6. Oktober 2013 gaben mehr als 28 Tourenwagen auf der anspruchsvollen „Berg- und Talbahn“ mächtig Gas. Die 5,403 Kilometer lange Rennstrecke gilt als sehr anspruchsvoll und garantiert äußerst spannende Rennen.

Nach einem bisherigen nervenaufreibenden Saisonverlauf galt es, für das unter der Bewerbung des „ADAC Team Nordbayern e.V.“ fahrende Pfister-Racing-Team, nochmals die Konkurrenzfähigkeit im hochklassigen Starterfeld unter Beweis zu stellen. Beide Rennen der Tourenwagen-Europameisterschaft wurden in kompletter Länge live im TV auf Eurosport übertragen und die Zuschauer durften sich wieder auf „echtes Racing“ mit knallharten Rad-an-Rad-Duellen freuen.

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Empfangen wurden die Teams mit kalten Witterungsverhältnissen und damit schwierigen Bedingungen auf der Rennstrecke. In den ersten freien Trainingssitzungen galt es nun, das optimale Setup des Rennfahrzeuges für diese äußeren Bedingungen zu finden. Andreas Pfister konnte sich in einem extrem engen Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung den achten Platz im Gesamtklassement und Platz vier in der Seat-Trophy sichern. „Sicher hätten wir uns einen Startplatz gewünscht, der etwas weiter vorne ist. Die Abstände sind hier in Brno sehr eng und eine Zehntelsekunde kann über mehrere Startreihen entscheiden. Dennoch ist der achte Startplatz kein Weltuntergang, immerhin stehen 28 Rennwagen am Start. Die Konkurrenz von BMW ist hier sehr stark, aber ich denke, wir haben uns eine gute Ausgangsposition für die beiden Rennen gesichert. Mein Ziel ist es nun, nochmals unsere gute Performance unter Beweis zu stellen, soweit wie möglich nach vorne zu fahren und für die vielen Zuschauer eine gute Show zu bieten“, so Pfister.

Platz sechs im ersten Rennen beweist erneut die gute Konkurrenzfähigkeit

Von Startplatz acht kommend konnte der 25-jährige Pfister den Spanier Jordi Oriola schon beim fliegenden Start überrumpeln und reihte sich bereits nach der ersten Runde auf Platz sieben ein. Auch auf den vor ihm fahrenden Aurelien Comte (FRA) konnte er bereits starken Druck ausüben. „Ich hatte wieder einen guten Start und konnte mich auf Platz sieben schieben. Besonders in der Anfangsphase lag unser Rennauto sehr gut auf dem Asphalt und ich war schneller unterwegs als meine Vordermänner!“ Nach den ersten Runden mit einigen harten aber fairen Zweikämpfen reihte sich Andreas Pfister auf Platz sechs ein und konnte sich etwas Luft von seinen Verfolgern verschaffen. Kurz vor Rennende wurde es nochmals spannend, denn die Ränge vier und fünf waren nur noch weniger als eine Sekunde entfernt. „Zum Ende hat es nicht ganz gereicht, noch weiter zu pushen, aber der sechste Rang (dritte Rang in der Seat-Trophy) ist ein gutes Ergebnis und sichert uns Startplatz drei für das zweite Rennen“, so Pfister.

Harte Zweikämpfe und schnellste Rennrunde in Rennen 2

Nach Erlöschen der roten Ampeln konnte sich Pfister bereits auf den ersten Metern auf Rang zwei schieben und sich an die Fersen des Führenden heften. Im Anschluss daran wurde es für den Obersfelder (bei Würzburg) aber alles andere als einfach, denn gleich zwei BMW 320si Rennwagen sowie ein Chevrolet Cruze fuhren unmittelbar im Windschatten von Andreas Pfister. Nach einigen Tür-an-Tür-Duellen musste er diese ziehen lassen, die bereits im Zeittraining sehr gute Rundenzeiten in den Asphalt gebrannt hatten.

„Das Rennen war für mich wirklich ziemlich schwierig und ich musste alles geben. Zu Beginn konnte ich gut am Führenden dranbleiben und mir auch die schnellste Rennrunde sichern. Ab Mitte des Rennens hatte ich aber mit relativ starkem Untersteuern zu kämpfen, was der Konkurrenz in die Hände spielte“, so Pfister. „Ich habe tief in die Trickkiste gegriffen, um vorne zu bleiben, musste mich am Ende aber mit Rang sechs begnügen.“

Das Saisonfazit: „schnell aber glücklos“

„Rückblickend zur Saison 2013 möchte ich mich zu allererst bei allen bedanken, die uns dies ermöglicht haben. Von meinem Vater Alois Pfister, meiner Mutter Sigrid Pfister, meinen Mechanikern Kai Denner, Rene Körner und Markus Kohl sowie unserem Ingenieur Rene Jungnickel, über die vielen weiteren Helfer, Fans, Unterstützern, Seat Sport und natürlich den Sponsoren sowie Medien. In diesem Jahr erlebten wir die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen, die der Motorsport zu bieten hat: Beim Saisonauftakt in Monza im strömenden Regen in führender Position eine Runde vor Rennende ausgefallen, beim zweiten Rennen am Slovakiaring beide Klassensiege geholt, um am Salzburgring wieder in führender Position unverschuldet in einen Unfall verwickelt zu werden.“

„In Pergusa nach technischem Defekt im ersten Rennen, dann im zweiten Rennen mit schnellster Rennrunde in nur zehn Runden mehr als 14 Konkurrenten überholt. Es war sehr emotional, aber am Ende natürlich zu viele Ausfälle, um ganz oben zu stehen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass wir immer zu den absolut schnellsten im Feld zählten, darauf gilt es nun für die Zukunft aufzubauen“, so Pfister abschließend.
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