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FIA ETCC
07.10.2013

Rikli Motorsport mit erfolgreichem Saisonfinale

Zwei vierte Ränge für Peter Rikli und der Sieg Andrina Guggers in der Ladie's Trophy stimmen Rikli Motorsport zum Saisonabschluss der Tourenwagen Europameisterschaft versöhnlich. Das Honda-Team aus der Schweiz sammelte in der Tschechischen Republik insgesamt 14 Punkte. Mit seinem Trainingsresultaten war Peter Rikli zu Beginn des Wochenendes recht zufrieden.

Aufgrund einiger Gelbphasen und eines Ausflugs in den Kies stand der Eidgenosse mit dem vom Team in Eigenregie entwickelten PS-Boliden am Ende des Qualifikationstrainings in der fünften Startreihe an der sechsten Stelle der Super2000-Fahrzeuge und blieb zuversichtlich für den Rennsonntag: „Ohne den Fehler eingangs der Startgeraden würde ich wahrscheinlich aus der vierten Startreihe starten. Die Ausgangslage ist nicht schlecht.“

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Die beiden finalen Wertungsläufe gestalteten sich für den Wangener aus dem Aare Städtli ähnlich. In Rennen eins kämpfte er sich sukzessive auf Rang vier vor und verteidigte diesen bis ins Ziel. Auch im zweiten Wertungslauf rangierte der Honda Civic FD auf Position vier und war in spannende Zweikämpfe gegen einige Seat Leon und einen BMW 320si verwickelt. Schließlich überquerte er wiederum als Vierter die Ziellinie. „Der vierte Rang war hart erkämpft. Trotz des permanenten Zweikampfs hab ich meine Reifen gut einteilen und den BMW am Ende abschütteln können. Das Ergebnis geht in Ordnung“, berichtete er am Sonntagnachmittag. In der Endwertung rangiert der Eidgenosse mit 40 Punkten auf Rang vier. „Wenn ich die gesamte Saison mit all ihren Höhen und Tiefen Revue passieren lasse, komme ich zu dem Ergebnis, dass wir uns als Team gut in Szene gesetzt haben.“

Für die Rennlady aus Zürich ging es an diesem finalen Wochenende um einen besonderen Meistertitel. Andrina Gugger, mit ihrem Honda Civic FD auf Punktejagd in der Super2000-Klasse, führte in der Ladie's Trophy mit wenigen Zählern vor Ulrike Krafft, die in der Division der Super1600-Fahrzeuge antrat. Obwohl beide Damen nicht direkt gegeneinander kämpften, „schielte“ man natürlich auf die Position der jeweils anderen. Andrina Gugger blieb mit ihren Trainingsresultaten ihrem Teamkollegen immer eng auf den Fersen, haderte im Zeittraining allerdings mit einem Wettbewerber, der vor ihr durch die Wiese rodelte, und einer Gelbphase. „Des woar nix. Ich konnte die neuen Reifen nicht optimal nutzen“, erklärte sie ihren achten Startrang. Jetzt wurden die Bleistifte gespitzt und alle Eventualitäten bezüglich der Ladie's Trophy durchgerechnet: Mit einem fünften Rang konnte der Titelgewinn fixiert werden.

Die junge Honda-Pilotin legte mit einem guten Start in das erste Rennen den Grundstein für ihren Erfolg. Sie kämpfte sich vor bis auf Rang fünf und konnte über die letzten Runden mit einem großen Vorsprung vor den Verfolgern auf Sicherheit fahren. Sie überquerte hinter dem Teamkollegen als Fünfte den Zielstrich und hatte schon vor dem allerletzten Wertungslauf ihre Trophäe sicher – zum Glück, denn das zweite Rennen hatte es in sich. Mit einem Fehler am Start fiel die 22-Jährige weit zurück. Ihre Aufholjagd führte sie durch die Klasse der 1600-Fahrzeuge wieder an das Feld der Super2000 heran. Sie fuhr bis auf Rang acht vor und in der letzten Runde am BMW von Igor Skuz vorbei.

Dennoch kam sie nicht ins Ziel. „Skuz kam über die Wiese geflogen und hat mich kurz vor der Ziellinie abgedrängt“, erklärte sie das Ereignis, war jedoch voller Freude über den gewonnenen Damentitel: „Auch wenn das zweite Rennen nicht nach Wunsch gelaufen ist, freue ich mich riesig über den Titelgewinn sowie über den wunderschönen Pokal! Das ist nicht nur der erste offizielle Titel meiner Karriere sondern auch der größte, den ich bisher je hätte gewinnen können, denn nun bin ich sozusagen Tourenwagen Europameisterin!“ In der Endwertung der Ladie's Trophy der FIA ETCC führt Andrina Gugger mit insgesamt 70 Punkten vor Ulrike Krafft (63 Punkte) und Ksenia Niks (17 Punkte).

Nach der Saison ist vor der Saison. Was kann man von Rikli Motorsport 2014 erwarten? „Die Planungen für das nächste Jahr laufen an, aber für konkrete Aussagen ist es sicherlich noch zu früh“, meint Peter Rikli, der sich mit dem Team zunächst einmal in die wohlverdiente Winterpause verabschiedet.
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