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Automobilsport
22.10.2013

DPSA: Zum Sieg gebremst

Wer bremst, verliert? Von wegen! Die Bremse, ein kompliziertes Gebilde aus Belägen, Scheiben, Sattel und weiterer Komponenten kann im Motorsport über den Sieg entscheiden. Daher besuchten die Förderkandidaten der Deutschen Post Speed Academy am 15. Oktober 2013 einen Workshop bei der TMD Friction Services GmbH, um mehr über Funktion und Aufbau von Bremsen zu lernen.

Bis zu eine Million Bremsbeläge für Serienfahrzeuge werden täglich bei der TMD Friction Services GmbH in Leverkusen produziert. Und das sieben Tage pro Woche. „Diese Zahl ist ganz schön beeindruckend“, findet Marvin Kirchhöfer, Förderkandidat der Deutschen Post Speed Academy und hoffnungsvolles Nachwuchstalent im Motorsport.

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Die Konstruktion der Bremsen aus vielen verschiedenen Komponenten, die im Alltag vor allem für Sicherheit sorgt, hat auch im Motorsport eine wichtige Bedeutung: „Gerade bei Überholmanövern in spitzen Kurven sind die Bremsen dafür ausschlaggebend, ob man im Rennen Positionen gut machen kann“, weiß Kirchhöfer. Als Erstes ging es für die „schnellen Postboten“ aber in den Bereich der Serien-Produktion. Denn generell sind alle Bremsen, egal ob nun im VW Polo, Porsche Cayenne oder Formel-Boliden, gleich aufgebaut. Anschließend durften die jungen Rennfahrer den Technikern und Chemikern im Labor über die Schulter schauen und erfuhren mehr darüber, welchen Belastungen Bremsbeläge ständig ausgesetzt werden, wie man sie dagegen resistent macht und welche Werkstoffe verhindern, dass es beim Tritt auf die Bremse quietscht.

Hinterher wurden die Bremssättel und Beläge von Sportwagen unter die Lupe genommen und auch über die Brems-Balance diskutiert. Nicht alles was bremst, ist aus Metall, erklärt ADAC Formel Masters Pilot und Förderkandidat Jason Kremer: „Vor allem in Sportwagen werden oftmals Keramik-Komponenten in der Bremsen-Konstruktion verbaut.“

Als das Thema Reibung ins Spiel kommt und klar wird, welche Kräfte dabei freigesetzt werden, kommen selbst die Fahrzeug-affinen Nachwuchssportler nicht mehr aus dem Staunen heraus. Jason Kremer: „Wahnsinn, wenn man sich überlegt, dass bei der Vollbremsung mit einem Porsche GT3 umgerechnet 2500 PS an Kraft wirken. Ich hatte mich schon vor dem Workshop für das Thema interessiert, zudem ich im ADAC Formel Masters ja auch mit Pagid Bremsbelägen von TMD Friction unterwegs bin. Was wir heute hier lernen konnten, wird mir auch zukünftig im Motorsport weiterhelfen. Denn ich weiß jetzt, wie ich meinen Bremsvorgang noch mehr perfektionieren kann.“ Und Kirchhöfer ergänzt: „Am Ende macht eine gute Bremse eben doch einen entscheidenden Unterschied aus.“
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