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Automobilsport
02.10.2013

AvD race weekend begeistert Zuschauer in Monza

Für das letzte AvD race weekend des Jahres hatte das Team um Rennleiter Rudi Philipp ein wahres Mammutprogramm mit insgesamt 21 Rennen zusammengestellt. Als Höhepunkt war die NASCAR Whelen Euro Series am Start. Dementsprechend waren die Tribünen in Monza gut gefüllt und zu sehen bekamen die Zuschauer dann auch richtig guten Motorsport.

Gleich vier Rennen spulten die Boliden der NASCAR Whelen Euro Series im Königlichen Park von Monza ab. Mit Max Papis war zudem ein bekannter Name als Gaststarter mit von der Partie, der zudem aus dem nahe gelegenen Como stammt. Der ehemalige Formel 1- und aktuelle NASCAR-Pilot konnte trotz großer Fangemeinde den europäischen NASCAR-Cracks nicht ganz die Show stehlen.

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Bei der fünften Runde der Saison und dem ersten Playoff, holten sich der letztjährige Champ Ander Vilarino und Yann Zimmer aus der Schweiz die Siege bei den beiden Elite Races. Vor allem der zweite Heat hatte es in sich, wobei Tabellenleader Vilarino gleich in der ersten Schikane seine Pole-Position fortwarf und durch den Notausgang räuberte. Die erste Position brachte weder Frédéric Gabillon, noch Romain Ianetta das notwendige Glück. Am Ende ging der Sieg an den 23-Jährigen Zimmer, der sich damit seinen ersten NASCAR-Sieg schnappte. Im Open Race trugen Anthony Gandon und Josh Burdon die Siege davon.

Ein weiterer Programmhöhepunkt war der Auftritt der Boss GP. Rennen eins gewann Ingo Gerstl im Dallara GP2 vor Marijn van Kalmthout im Benetton B197 Judd. Bei feuchten Bedingungen schnappte sich der im ersten Rennen noch drittplatzierte Gary Hauser (Dallara GP2) vor Jakub Smiechowski (Dallara GP2) den Sieg, nachdem Marjin van Kalmthout nach anfänglicher Führung auf die dritte Position durchgereicht worden war. Freunde der älteren Formel-Fahrzeuge kamen bei der HRA und der Formel Ford auf ihre Kosten. Peter Hug (Ralt RT1) und Marcel Biehl (Ralt RT3) holten in der HRA die Gesamtsiege, während Ralph Heiniger (Swift SC97) und Jo Zosso (Tatuus) in der Formel Ford siegreich waren.

Am Samstag hatten schon die fast 40 GT- und Tourenwagen der DMV TCC ihre beiden Rennen absolviert. Das erste Rennen entschied Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) für sich. Doch der Finne musste bis zur letzten Sekunde um den Sieg zittern, nachdem sich ein Stückchen vom Hinterreifen verabschiedet hatte. Im zweiten Durchgang kam mit defektem Getriebe das vorzeitige Aus, sodass Jürgen Bender (Corvette GT3) vor Christian Land (Mercedes SLS AMG GT3) als Erster das schwarz-weiß-karierte-Tuch sah. Da Markus Weege (BMW M3 E46) ebenfalls zwei Klassensiege abstaubte, bleibt der Titelkampf vor dem Finale in Hockenheim nach wie vor offen.

Dagegen ist in der Sports Car Challenge Austria alles entschieden. Dort holte sich Gerhard Münch (Norma Honda) nach zwei Siegen in der Division 2 den Meistertitel vor Norbert Groer (PRC Honda) und Andreas Fiedler (PRC Turbo). Die Gesamtsiege gingen in Monza einmal mehr an Fabian Plentz (PRC Turbo), der sich im ersten Rennen gegenüber Andreas Fiedler durchsetzte. Im zweiten Heat war nach dem Ausfall von Fiedler früh alles klar. Hinter Plentz kletterten „Tommy Tulpe“ (PRC BMW) und Siggi Pfeifer (PRC BMW) aufs Stockerl.

Meisterschaftsentscheidungen standen auch in anderen Serien an. Gleich um fünf ging es dabei im Histo Cup Austria. Bei den Fahrzeugen nach Anhang K holte sich Thomas Kaiser (Mini Cooper S) den Titel, während Robert Edenhofer (BMW 2002 16V) die STW-Wertung gewann. In den beiden gemeinsamen Rennen trugen Roger Bolliger (Pontiac Firebird TransAm) und Armin Zumtobel (Porsche 906) die Siege davon. Überlegener Mann bei den Young Timern war Stephan Jocher, der mit seinem Porsche 996 beide Rennen vor Alexander Wohlwart im V8 STAR gewinnen konnte. Den Meistertitel schnappte sich allerdings Gustav Engljähringer, der seinen V8 STAR zweimal auf der fünften Position platzierte. In der BMW 325 Challenge ging der Titel an Dietmar Lackinger, während sich Michael Winkler und Gyorgy Makai die Gesamtsiege teilten. Dramatik pur gab es in der Formel Historic, wo Franz Guggemos im Formel 2 March nicht zu schlagen war. Ausgerechnet der Meisterschaftsführende Robert Stefan kommt beim Aufwärmen der Reifen seines Formel 3 Dallara ins Schleudern und trudelt ins Aus. Dadurch holte sich Richard Grafinger (Lotus 51A/C) im letzten Rennen doch noch den Titel.

Die Entscheidung in der Porsche Club Historic Challenge stand dem in nichts nach. Mit Thomas Hähner (Porsche 968) und Thomas Tittmann (Porsche 964) reisten zwei Fahrer mit Titelchancen nach Monza. Eigentlich verfügte Hähner über einen beruhigenden Vorsprung, doch ein Unfall warf den 968er-Piloten auf den letzten Platz in der Klasse zurück. Thomas Tittmann fuhr derweil auf den zweiten Platz in der Klasse 6, womit er die Führung übernahm. Im zweiten Durchgang konnte Hähner zwar noch einen vierten Platz in seiner Klasse einfahren, doch am Ende fehlten gerade einmal 1,4 Punkte. Die Rennsiege teilten sich indes Martin Rohwetter und Mate Eres vom Team Bliss Autosport. Im PC 996 Cup stand mit Thorsten Rose der neue Champ fast schon fest. Dieser war in Monza erst gar nicht anwesend, sodass Martin Flak durchaus noch Chancen gehabt hätte. Doch zwei zweite Plätze in der Klasse reichten am Ende nur zum Gewinn der Klasse 9. In den beiden Rennen war der letztjährige Vizemeister Michael Joos nicht zu besiegen. Sebastian Glaser und Georg Schwittay belegten dahinter jeweils einmal den zweiten Platz.

Zu einem Krimi entwickelte sich der Titelentscheid bei den 100 Meilen Austria. Mit Tommy Tulpe (PRC BMW) und Division 2-Pilot Sandro Bickel (Ligier Honda) lagen zwei Piloten punktegleich an der Spitze. Dahinter hatten Jacques Breitenmoser (PRC Turbo) sowie Schönau / Behler (Radical) und Turi Breitenmoser (PRC Turbo) zumindest noch Außenseiterchancen. Da in der Division 2 nicht die für die volle Punktzahl notwendigen drei Teilnehmer angetreten waren, hätte Tommy Tulpe eigentlich ein zweiter Platz zum zweiten Titelgewinn nach den AvD 100 Meilen gereicht. Fabian Plentz (PRC BMW) legte vor und übergab den PRC BMW auf Platz eins an Tommy Tulpe. Doch nur wenige Runden später kam dieser mit einem kaputten Vorderreifen in die Box. Die verlorene Zeit war nicht mehr aufzuholen und Jacques Breitenmoser (PRC Turbo), der das Rennen gemeinsam mit Andreas Fiedler bestritt, zog vorbei. Da auch Konstantins Calko (Radical SR8 RX) und Breitenmoser / Fiedler (PRC Turbo) vor Plentz / Tulpe lagen, war der Titel futsch. Jacques Breitenmoser holte sich mit seinem Sieg den Meistertitel.

Nach diesem geballten Saisonabschluss der AvD race weekends geht es in die wohlverdiente Winterpause. Im nächsten Jahr geht es dann wieder mit interessanten Veranstaltungen in die neue Saison, wobei die ersten Termine schon jetzt vorläufig terminiert sind.
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