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Wintersaison
29.02.2012

Drei Meistertitel für KSM Racing Team

Für das KSM Racing Team stand am letzten Februar-Wochenende das Finale zum diesjährigen Euro Winterpokal in Kerpen auf dem Programm. Der letzte Saisonlauf stellte für den Bergheimer Rennstall aus sportlicher Sicht ein Highlight dar, war aber auch von der Tatsache geprägt, dass es der letzte Renneinsatz für Teamteilhaber Peter Kaiser war.

Peter Kaiser wird sich bekanntlich zum 1. April 2012 aus dem Tagesgeschäft von KSM Motorsport zurückziehen und war an diesem Wochenende zum letzten Mal an der Rennstrecke vor Ort. Umso motivierter ging die zwölfköpfige Fahrerdelegation an den Start, um ihrem Teamchef einen würdigen Abschied zu bereiten.

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Bereits die Teamjüngsten legten sich in den Bambini-Klassen richtig ins Zeug. In der Wertung der Gazelle-Fahrer trumpfte Linus Schmitz mächtig auf, fuhr die Bestzeit im Zeittraining und gewann auch das erste Rennen. Im zweiten Lauf reichte es noch zum sehr guten zweiten Platz, den er dann auch in der Tageswertung einnahm. Hier fand er sich in guter Gesellschaft wieder, denn Teamkollege David Qufaj schaffte mit den Platzierungen drei und zwei als Dritter den Sprung aufs Podium. Komplettiert wurde das Ergebnis von Luke Füngeling, der trotz eines Ausfalls noch auf den guten vierten Rang der Tageswertung kam.

In Topform war David Brinkmann bei den Bambini Waterswift-Fahrern. Nach seinem Sieg beim Saisonauftakt war er auch beim Finale in Bestform. Im Zeittraining sicherte er sich Platz zwei und brachte diesen auch im ersten Lauf nach Hause. Im zweiten Rennen gab es dann kein Halten mehr: Er katapultierte sich auf Rang eins und gewann damit erneut die Tageswertung. Sein Stallgefährte Leon Deselaers etablierte sich derweil fest im Mittelfeld und trat die Heimreise mit den Positionen sechs und Fünf an.

Ein eher durchwachsenes Wochenende erlebten diesmal die KSM-Junioren in der KF3. Die schwierigen, wechselhaften Wetter- und Streckenbedingungen forderten den Youngstern ihr gesamtes Können ab. Sehr stark präsentierte sich Nico Otto. Im Zeittraining noch auf Position 20 rangierend, blies er im ersten Rennen zur Aufholjagd und kämpfte sich bravourös bis auf Platz neun nach vorne. Dies war noch nicht das Ende der Fahnenstange für den Junior, der im zweiten Lauf noch einmal nachlegen konnte und sich auf Rang sechs verbesserte. Diese Position belegte er abschließend auch in der Tageswertung und war damit auch teamintern der beste Mann. Eine solide Leistung kann man auch Cosimo Citignola bescheinigen, der im Qualifying noch am Ende des Elite-Feldes zu finden war. Er steigerte sich stetig und betrieb mit den Position 24 und 15 eine respektable Schadensbegrenzung. Weniger gut lief es diesmal für Lirim Zendeli und Arlind Hoti. Letzterer war stets schnell unterwegs, konnte aber aufgrund eines hartnäckigen Zündproblems zu keiner Zeit seine gewohnte Leistung abrufen. Zendeli war als Zwölfter des Zeittrainings noch gut aufgestellt, musste in den Rennen aber Federn lassen und sich zweimal mit Rang 25 zufrieden geben. In diesen Breitengraden fand sich auch Lars Wozny wieder, der seinen zweiten Einsatz im KSM-Team als 22. und 24. beenden konnte.

In der Königsklasse der KZ2 vertrat Schaltkartprofi Marcel Jeleniowski die Teamfarben. Der Lokalmatador war gewohnt schnell unterwegs und sicherte sich im Zeitfahren mit Platz zwei einen Startplatz in der ersten Reihe. Von hier aus ließ sich der Bornheimer nicht zweimal bitten und holte sich im ersten Rennen souverän den Laufsieg. Auch im zweiten Rennen gab Jeleniowski den Ton an und lag auf einem sicheren ersten Platz. Doch dann zwang ihn ein Kühlerdefekt vorzeitig zur Aufgabe an der Box. In der Tageswertung reichte es daher leider nur zum achten Gesamtplatz.

In Topfrom präsentierte sich zu guter Letzt der einzige Senior im Team: David Detmers bestimmte das Geschehen der KF2-Klasse schon im Zeittraining mit der Pole-Position und lag auch im ersten Rennen auf Rang eins. Einzig ein falsch gewählter Luftdruck kostete am Ende knapp den Sieg, wobei der zweite Platz im Ziel bei weitem kein schlechtes Ergebnis darstellte. Im zweiten Rennen kämpfte sich der Österreicher dann aber souverän zurück an die Spitze. Leichtes Spiel hatte er dennoch nicht, musste er doch nicht nur zahlreiche Überrundungsmanöver meistern, sondern dabei auch noch die direkte Konkurrenz in Schach halten. Nervenstark gelang es dem Wiener jedoch, den Sieg und damit Platz eins in der Tageswertung nach Hause zu fahren.

Am Abend freute man sich im Team nicht nur über die Tagessiege: Ein Blick auf die Meisterschaftsendstände offenbarte auch in der Gesamtwertung ein erfolgreiches Abschneiden. Sowohl die Bambini-Piloten Luke Füngeling und David Brinkmann, als auch KF2-Pilot David Detmers konnten sich in ihren Klassen den Meistertitel im Euro Winterpokal 2012 sichern.

Entsprechend groß war die Freude auch bei den Teamchefs. „Das war eine sehr starke Vorstellung an diesem Wochenende. Unsere Bambini-Fahrer entwickeln sich hervorragend. In der KF2 haben wir richtig auftrumpfen können und auch in der KZ2 war en wir richtig gut unterwegs, wenn man Mal von dem Finalausfall absieht. Leider lief es in der KF3 diesmal nicht bei all unseren Fahrern planmäßig, was man aber auch nicht immer erwarten kann. Insgesamt war es aber eine gute Vorbereitung beziehungsweise Einstimmung auf die anstehende Saison“, fasst Thomas Muchow zusammen. „Ich freue mich sehr über die Ergebnisse. Dass wir bei meinem letzten Einsatz an der Rennstrecke drei Meistertitel erringen konnten, ist doch ein schöner Abschluss. Ich habe das Wochenende sehr genossen, bin aber weit davon entfernt wehmütig zu werden – auch wenn vor 25 Jahren genau hier in Kerpen alles angefangen hat. Ich bin sehr stolz auf unser Team und freue mich auf die Zukunft“, resümiert Peter Kaiser die Geschehnisse eines sehr erfolgreichen Rennwochenendes.
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