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VLN
02.10.2012

Der Knoten platzt zum Jahresende

Es war bislang nicht das Jahr von Peeters Racing Team aus Griesheim: Einige technische Probleme und ein paar Unfälle warfen dem kleinen Privatteam immer wieder Knüppel zwischen die Beine. Und immer wieder rappelten sich die Hessen auf, stets in der Hoffnung, dass im nächsten Rennen die Pechsträhne reißen möge.

Am vergangenen Wochenende war es soweit: Nach vier Stunden Renndistanz feierte das Team einen dritten Platz in der Klasse V4. Mit neuer Fahrerbesetzung und komplett repariertem und revidiertem Auto ging Peeter Racing Team schon im freien Freitagstraining auf die anspruchsvollste Rennstrecke der Welt, die Nürburgring Nordschleife.

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Neu im Team das Vater-Sohn-Gespann Wolfgang und Alexander Kudrass aus Lohmar. Beide teilten sich am vergangenen Wochenende das Cockpit des BMW 325i, startende in der Klasse V4 mit Marc Peeters (Griesheim). Im freien Training wurden lediglich kleine Abstimmungsänderungen am Fahrwerk vorgenommen, die Sitzeinstellung optimiert und das Auto auf das anstehende 4h-Rennen am folgenden Samstag vorbereitet. Senior Wolfgang Kudrass startete zu Beginn ins offizielle Zeittraining am Samstagmorgen, kehrte nach einer Runde Nordschleife in die Box zurück. Grund: Schon früh gab es zahlreiche, mitunter schwere Unfälle, eine lange Ölspur und jede Menge Schrott auf der Strecke, die eine schnelle Rundenzeit verhagelte.

Als nächstes startete Alexander Kudrass ins Training, drehte eine langsame Runde, um die Streckenverhältnisse zu prüfen und gab in der folgenden Runde ordentlich Gas: Eine Rundenzeit von 10:15 Minuten zeugte von fast störungsfreier Fahrt und markierte bis dahin die Bestzeit im Team. Marc Peeters hatte indes weniger Glück: In seiner Trainingsrunde lagen erneut viele Unfallfahrzeuge am Pistenrand und somit wurde jede Jagd nach einer guten Runde zu Nicht gemacht.

Wolfgang Kudrass startete kurz vor Ende des Trainings einen neuen Versuch auf eine gute Zeit und hatte damit den richtigen Riecher: Die Strecke war nahezu ideal und so konnte er mit 10:14 Minuten den BMW in der Startaufstellung deutlich weiter vorne positionieren. Von Rang sechs gingen die drei pünktlich um 12 Uhr in das auf vier Stunden angesetzte Rennen.

Perfekt von Anfang bis Ende

Alexander Kudrass durfte den Start und die ersten acht Runden fahren. Er kam mit dem Auto bestens zurecht und hatte bis auf wenige Störungen freie Fahrt, was er in Runde vier direkt in die teaminterne, schnellste Zeit ummünzte. Mit 9:59 Minuten setzte er eine Marke, die nicht mehr geknackt werden sollte. Doch Kudrass Junior glänzte nicht nur mit einer schnellen Runde, sondern schaffte es im Laufe seines Stints, zwei Plätze gut zu machen und den BMW 325i in Runde neun an seinen Vater zu übergeben.

Zunächst drehte Wolfgang Kudrass flotte Runden, wurde aber zusehends langsamer, bevor er in Runde 17 die Box ansteuerte. Hier offenbarte sich der Grund für den stets langsamer werdenden Senior: Die Verschraubung des Fahrersitzes hatte sich gelöst und in Rechtskurven kippte der Sitz so stark zur Seite, dass er sich am Lenkrad festhalten musste und somit keine präzise Linie fahren konnte. In der Box wurde der Sitz fest verschraubt und Marc Peeters ging auf die Strecke.

Er erlebte einen relativ ruhige Stint, lediglich zahlreiche Unfallstellen bremsten seinen Vorwärtsdrang immer wieder ein. Das Trio war auf Platz vier der Klasse V4 ins Rennen gegangen, konnte diese Position bis kurz vor Rennende tapfer verteidigen und profitierte am Ende vom Pech der Gegner: Der auf Rang drei liegende Kontrahent schied 20 Minuten vor Zielschluss mit technischem Defekt aus und somit erbte Peeters den dritten Rang.

Das nächste Rennen startet am 27. Oktober 2012 und die Renndistanz beträgt 4 Stunden.
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