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VLN
30.10.2012

Axel Duffner beim VLN-Finale eiskalt erwischt

Mit nur drei Runden im freien Training zum zehnten Lauf der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring endete am vergangenen Samstag für den 38-jährigen Hotelier Axel Duffner die Motorsportsaison 2012. Eigentlich sollte der aus dem Schwarzwald stammende Pilot weitere Erfahrungen für die kommende Saison auf dem von Götz Motorsport eingesetzten VW Scirocco GT24 sammeln, aber Petrus hatte offenbar etwas dagegen.

„Es ist wirklich kein Wetter um Rennen zu fahren“, so Axel Duffner, nachdem er während des freien Freitagstrainings drei Gäste im Rennauto über die Nordschleife chauffiert hatte. Eisiger Wind peitschte die Regenmassen waagerecht über den Nürburgring und die Nordschleife. Nur wer unbedingt musste wagte sich raus und konnte sich sicher sein, binnen kürzester Zeit nass bis auf die Knochen zu sein.

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Das üblicherweise gut besuchte Freitagstraining fand diesmal nur wenige Freunde unter Fans und Fahrern, das Wetter vermieste einfach alles. Der Wettergott hatte indes kein Einsehen mit den Motorsportlern am Ring: Je später der Abend desto tiefer sanken die Temperaturen. „Als ich mich auf den Weg zu meiner Unterkunft machte, schneite es heftig. Damit nicht genug: Der Schnee blieb tatsächlich liegen. Ich befürchtete Schlimmstes für den kommenden Renntag“, so Duffner. Die Befürchtungen des Hoteliers sollten sich bestätigen: Die Temperaturen fielen weiter, die Schneedecke wuchs unaufhörlich und aus Pfützen wurden Eisflächen.

Als das Fahrerlager am nächsten Morgen zum Leben erwachte, lag alles unter einer geschlossenen Schneedecke. Duffner erklärt weiter: „Eigentlich starten wir um 8.30 Uhr ins Training. Die Rennleitung verschob den Start vorsorglich um eine Stunde nach hinten, in der Hoffnung, dass die Temperaturen steigen, die Sonne sich zeigt und Schnee und Eis schmelzen.“ Dass die Hoffnung zuletzt stirbt bewahrheitete sich ein weiteres Mal. Die Temperaturen blieben unter dem Gefrierpunkt, die zur Mittagzeit auftauchende Sonne hatte keine Kraft, um den Schnee schmelzen zu lassen. Stunde um Stunde wurde das Rennen von den offiziellen verschoben, stets in der Hoffnung, dass sich die Verhältnisse bessern mögen.

Am frühen Nachmittag dann die finale Entscheidung zu Ungunsten der Rennfahrer: Das Saisonfinale wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Der enttäuschte und gleichzeitig verständnisvolle Rennfahrer Duffner kommentiert die Entscheidung: „Absolut korrekt und verständlich, dass wir nicht starten durften. Auch wenn die Strecke in großen Teilen schnee- und eisfrei war – die Curbs und Auslaufzonen waren es eben nicht. Bei diesen Verhältnissen ein Rennen zu fahren wäre unverantwortlich gewesen und hätte wohl für den größten und teuersten Schrottplatz Deutschlands gesorgt. Dennoch danke ich Götz Motorsport für das Engagement.“
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