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07.12.2012

Christopher Mies – der Champion im Porträt

Mit dem Triumph in der Blancpain Endurance Series (BES) 2012 feiert Christopher Mies nach dem Gewinn der GT3-EM vor drei Jahren den zweiten großen internationalen Titel. Die guten Ergebnisse aus dem ADAC GT Masters in den Jahren 2010 und 2011 (Vizemeister, Gesamtdritter) sowie sein Doppelsieg bei den 12 Stunden von Bathurst eingerechnet, machen den 23 Jahre alten Heiligenhauser zu einem der erfolgreichsten deutschen GT3-Fahrer der Gegenwart.

Der Audi-Pilot über ...

... sein bestes Rennen: „Da gab es einige Highlights. Doch der Sieg bei den 12 Stunden von Bathurst 2012 in Australien war das geilste Rennen. Trotz sehr viel Regen, schwierigen Streckenverhältnissen und einem Einschlag haben wir uns durchgekämpft und dort den zweiten Sieg in Folge geholt.“

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... sein größtes Vorbild: „Ich habe keine Vorbilder. Sicherlich gibt es einige Piloten, von denen ich mir etwas abschaue. Uwe Alzen ist beispielsweise ein Typ, der sagt, was er denkt. Aber es gibt keinen Piloten, von dem ich mir ein Poster aufhängen würde.“

... sein Karriereziel: „Langfristig will ich im Ausland Fuß fassen und bei den 24 Stunden von Le Mans meine Spuren hinterlassen. Auch eine hochinteressante Option: die International V8 Supercars Championship. Es ist die populärste australische Tourenwagenrennserie, mit der ich durch meine Auftritte in Bathurst schon in Kontakt gekommen bin.“

... einen Rennfahrer, mit dem er sich am liebsten ein Cockpit teilen würde: „Besonders die Werksfahrer von Audi haben große Namen. Tom Kristensen ist Le-Mans-Rekordgewinner, André Lotterer und Marcel Fässler haben bei diesem wichtigsten Langstreckenrennen in Frankreich auch schon triumphiert. Ich habe die drei auch schon kennengelernt, kann aber keinen herausheben. Bei Audi fahren die besten Piloten der Welt, da würde ich zu keinem ,Nein‘ sagen.“

... fiese Fitnessübungen: „Ausdauereinheiten drinnen zu machen, ist für mich die reinste Qual. Stundenlang auf einen Punkt zuzulaufen, der nicht näher kommt, ist für mich keine Motivation. Lieber laufe ich bei minus zehn Grad an der frischen Luft.“

... seine Berufswahl, hätte es nicht mit Motorsport geklappt: „Dann wäre ich wohl – ganz nach meinem Ausbildungsberuf – Industriekaufmann geworden.“

... einen Promi, mit dem er gerne zu Abendessen würde: „Puh, da muss ich mal kurz überlegen ... Der Schauspieler Jason Statham. Er hat in Filmen wie der „The Transporter“-Reihe bewiesen, dass er gut Autofahren kann – Spaß beiseite: Ich mag seine Filme und er scheint eine coole Socke zu sein. Wie übrigens auch Vin Diesel. Mit diesen beiden würde ich gerne mal abends losziehen.“

... eine Rolle, die er in einem Film spielen würde: „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich auf Autos stehe. Deshalb würde ich gerne bei den „The Fast and the Furious“-Filmen mitspielen. Die habe ich übrigens auch alle in meiner DVD-Sammlung.“

... sein Lieblings-Urlaubsland: „Australien ist für mich der absolute Hammer. Die Leute dort sind sehr entspannt und freundlich, das Wetter stimmt und über zu wenige Strandabschnitte kann man sich dort auch nicht beschweren.“

... seinen Bezug zu Karneval: „Da ich zwischen den Hochburgen Köln und Düsseldorf wohne, sollte man meinen, dass ich zur Karnevalszeit viel unterwegs bin – aber einen richtigen Bezug dazu habe ich nicht. In den vergangenen Jahren war ich aus sportlichen Gründen nie dabei – zuletzt war ich bei den 12 Stunden Rennen von Bathurst. Und der Siegersekt down under schmeckt einfach besser als jedes Kölsch oder Altbier.“

... sein erstes eigenes Auto: „Die Nachbarschaft unsicher gemacht habe ich als erstes mit einem VW Lupo GTI. Der war tiefergelegt, hatte 16-Zoll-Felgen, vier Endrohre und Schalensitze.“

... sein schlimmstes Erlebnis im öffentlichen Straßenverkehr: „Der Klassiker: Mit leerem Tank bin ich mal stehen geblieben. Der Bordcomputer hatte sich um ein paar Kilometer verrechnet. Und erst kürzlich ging mir in einer einspurigen Autobahnbaustelle der Wagen aus – es dauerte fünf Minuten, bis das Hupkonzert hinter mir zu Ende war.“
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