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Kartsport Allgemein
26.10.2012

Starke Leistung von Vivien Dingert beim X30-Final

Die 13-jährige Vivien Dingert aus dem Saarland startete am vergangenen Wochenende mit Parolin und ihrem Team SQRacing beim IAME-Weltfinale in Lyon in der X30 Junior-Klasse. Die ersten freien Trainingssitzungen liefen zufriedenstellend für die schnelle Dame, die sich aber noch mit der für sie unbekannten Strecke und den ungewohnten Komet-Einheitsreifen zurecht finden musste.

Doch Vivien kam immer besser in Fahrt und auch die Werte der Datenaufzeichnung gingen in eine gute Richtung. So konnte sie im entscheidenden Zeittraing dann auch einen guten zwölften Platz herausfahren. „Wir sind einigermaßen zufrieden. 0,31 Sekunden ist der Bestplatzierte schneller. Hier fährt nun mal die Weltspitze der X30-Fahrer“, fasst Vivien zusammen.

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Als nächstes standen die Vorläufe auf dem Programm, welche Vivien jeweils von Position zwölf aus in Angriff nahm. Im ersten Heat fuhr sie den achten Rang nach Hause, musste sich nach einer Rangelei im zweiten Durchgang jedoch mit Platz 15 zufrieden geben. Im letzten Vorlauf erkämpfte sie sich schließlich den neunten Platz, was in der Addition der Vorläufe einen hervorragenden sechsten Platz bedeutete. Entsprechend happy war Teamchef Dominik Schmidt: „Kaum ein Fahrer ist fehlerfrei durch alle Heats gelangt. Kein Wunder bei dieser Leistungsdichte und dem Zwang immer über 100 Prozent zu geben. Und noch dazu ist Vivien zur Zeit die beste Dame im Wettbewerb. Den Titel können wir kaum gewinnen, dazu sind wir zu unvorbereitet angereist, aber der Best-Lady-Pokal ist ein greifbares Ziel.“

Im Warm-Up fehlte dem am Vortag montierten Rennmotor die erhoffte Leistung. „Ich komme nicht aus den Ecken und werde am Ende der langen Gerade überholt“, bemängelte Vivien, worauf das Team für das Pre-Finale den Reservemotor montierte. Elf Runden waren im Pre-Finale zu fahren und Vivien erwischte einen sehr guten Start und lieferte sich packende Positionskämpfe, an deren Ende sie den sensationellen siebten Platz nach Hause fuhr und weiterhin die beste Dame im Feld bleibt.

Das Finale konnte dann nicht spannender sein: Vivien übersteht den Start, wurde aber sofort von ihrer französischen Rivalin Adeline Prudent angegriffen, leicht zur Seite gedrängt und überholt. Vivien lässt sich aber nicht abschütteln und klebte die nächsten Runden an der schnellen Französin. Dann in Runde drei: Vier Piloten fuhren fast nebeneinander auf die enge Linkskurve kurz vor Start und Ziel zu, Vivien mittendrin; Sie bremste spät und dabei ging ihr Motor aus. Sie bekam den Motor wieder getsartet, fiel aber zurück auf den 17. Platz. Doch Vivien gab nicht auf: Nach drei Runden war sie schon wieder auf Platz 14 und in der neunten Runde auf Platz zwölf. Zwei Runden vor Schluss schaffte sie es sogar wieder in die Top-Ten und überquerte auch als Zehnte nach 18 Runden die Ziellinie.

Trotzdem zeigte sich Vivien glücklich: „Platz sieben wäre möglich gewesen, vielleicht sogar Platz sechs. Aber es war ein super Wochenende. Ich habe sehr viel gelernt, neue Freunde gewonnen und viel Spaß gehabt. Mein gesamtes Team und meine beiden Mechaniker, Christian und Dominique, haben super gearbeitet. Mein Kart war nahezu perfekt vorbreitet. Danke an Parolin und Meier Kartsport für die Unterstützung. Danke an all meine Sponsoren, die mir das mit ermöglicht haben. Danke auch an Martin von MSR für die technische Hilfe und an die gesamte Wildkart Mannschaft für die gute Verpflegung. Es war toll mit euch!“
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