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Automobilsport
31.07.2012

Starke Leistung und Spannung bis zur letzten Minute

Der Höhepunkt in der Blancpain Endurance Serie fand am vergangenen Wochenende auf der 7.004m langen Strecken im belgischen Spa-Francorchamps statt. Teams aus aller Welt waren mit 67 Fahrzeugen angereist, um bei diesem Spektakel dabei zu sein. Das Reiter Engineering Team war mit einem Lamborghini Gallardo LP600+ und vier Piloten an die Strecke gekommen: Marc A. Hayek (CEO und Präsident von Blancpain , CHE), Peter Kox (NLD), Jos Menten (NLD) und Albert von Thurn und Taxis (DEU).

Bereits beim Qualifying zeigte sich, dass es bei diesem Rennen spannend und knapp werden wird. Allein zwölf Fahrzeuge zeiteten sich innerhalb einer Sekunde auf die vorderen Plätze. Peter Kox (NLD) holte für das Team von Hans Reiter (Reiter Engineering, DEU) P7 in der Gesamtwertung und somit die vierte Startreihe in diesem starken Fahrerfeld. In der Pro-Am-Wertung, in der das Team eingeschrieben war, bedeutete dies Startplatz 3.

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Die für Freitag geplante Super-Pole-Entscheidung wurde wegen Unwetter abgesagt. Bei der Super-Pole sollten die 20 Besten aus dem Qualifying noch einmal antreten, um ihren Startplatz für den Rennstart herauszufahren. Somit wurden die Zeiten aus dem Qualifying für die Startaufstellung verwendet.

Unter trockenen Bedingungen fanden dann die gut besuchte Startaufstellung und der Start des Rennens um 16 Uhr statt. Jedoch ließ der Starkregen nicht lange auf sich warten, Unfälle und mehrere lange Safety-Car-Phasen (insgesamt 16) unterbrachen den Rhythmus der Piloten und der Teams immer wieder.

Das Team war von Anfang an bei der Spitzengruppe dabei und führte mehrere Stunden die Pro-Am-Wertung an. Die Piloten konnten mit den erschwerten Bedingungen auf der Strecke, die teilweise überflutet wurde, sehr gut umgehen und hielten den Gallardo problemlos auf der Strecke.

Kurz nach Mitternacht musste der Rennwagen wegen einer gebrochenen Radmutter und später wegen eines defekten Radlagers an die Box und verlor dadurch viele Platzierungen. In der Gesamtwertung befand sich das Team nach den Reparaturen auf P22, konnte sich aber bis zum Sonnenaufgang wieder auf P9 (P4 in der Pro-Am-Wertung) vorkämpfen und sich dort im vorderen Feld sehr gut behaupten.

Kurz vor Ende gab es nochmals einen Schreckmoment, als Marc A. Hayek, der den letzten Stint fuhr, über Funk durchgab, dass er mit einem Teil kollidierte, das sich auf der Strecke befand. Sicherheitshalber fuhr der Schweizer an die Box und wurde nach Begutachtung des Lamborghini mit einem defekten Frontsplitter für die letzten Runden wieder auf die Strecke geschickt.

Der Gallardo mit der Startnummer #24 überfuhr dann um 16 Uhr zum Ende des Rennens die Zielgerade auf P6 (P11 gesamt).

Marc A. Hayek: „Es war ein tolles Rennen und wir haben ein sehr gutes Ergebnis eingefahren, obwohl wir kleine technische Probleme und schlechtes Wetter hatten. Das Team hat eine super Arbeit geleistet und hat die notwendigen Reparaturen enorm schnell und konzentriert erledigt.“

Peter Kox: „Ich hatte einen guten Start und konnte im Spitzenfeld gut mitfahren. Für uns war es sehr wichtig, ins Ziel zu kommen und das haben wir mit einem tollen Ergebnis auch geschafft. Wir sind nur ein kleines Team und müssen gegen die großen anderen Hersteller kämpfen und das hat gut geklappt. Die Mannschaft hat top gearbeitet und das Fahrzeug kam sehr gut vorbereitet an die Strecke. Hans (Reiter) war Renn-Ingenieur und hat auch die Strategie entwickelt. Das war perfekt und hat bis zum Ende gut geklappt.“

Jos Menten: „Wir sind gut ins Rennen gegangen und wir wussten, dass wir eine gute Platzierung erreichen, wenn wir bis zum Ende durchkommen. Im Nachhinein gesehen hatten wir sogar gute Chancen auf einen Podestplatz und konnten zeigen, dass der Lamborghini nicht nur bis zum Ende hält, sondern auch konkurrenzfähig ist. Kleinigkeiten haben uns ein paar Plätze gekostet, aber wir werden im nächsten Jahr wieder kommen und stärker sein.“

Albert von Thurn und Taxis: „Es war eine tolle Erfahrung, mein erstes 24h-Rennen. Anfangs war ich skeptisch. Man ist es einfach nicht gewöhnt, dass so viele Autos unterwegs sind und man auch so viele Autos überholen muss. Allein das schon ist eine Herausforderung, das zu tun, ohne dass man zu viel Zeit verliert. Wir waren konkurrenzfähig und konnten den Profis absolut Paroli bieten. Ein 24h-Rennen ist eine ganz andere Erfahrung, es geht hier nicht darum ständig zu pushen, sondern darum, dass man das Auto 24h schnell bewegt, ohne es über die Maßen zu beanspruchen. Hans (Reiter) hatte eine sehr gute Strategie und das Team hat diese einwandfrei umgesetzt. Großes Lob!“

Hans Reiter (Teamchef): „Das war für uns ein perfektes Wochenende. Es hat mich durchaus überrascht, auf welch hohem Niveau wir konstant mitgefahren sind. Nach den ersten 6 Stunden waren wir in Führung gelegen, das hat gezeigt, welchen Speed wir hatten. Keiner hat einen Fehler gemacht, weder Fahrer noch die Mannschaft und alle haben ein dickes Lob verdient. Wir hatten zwei Technikprobleme, das war schade, aber daran werden wir arbeiten, dass so etwas nicht mehr passiert, dann sind wir absolut siegfähig.“
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