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Automobilsport
13.03.2012

Saisonstart für Timo Bernhard mit Audi in Sebring

Das 12-Stunden-Rennen in Sebring (US-Bundesstaat Florida) am 17. März steht im Zeichen großer Entwicklungen: Für Audi beginnt mit der neuen FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eine ganz neue Epoche. Die Marke mit den vier Ringen hat zuletzt 1984 einen WM-Titel errungen - damals noch im Rallyesport. Gleichzeitig hat Audi die Chance, bei der 60. Ausgabe des Langstrecken-Klassikers seinen zehnten Gesamtsieg einzufahren.

Audi startet in seine bislang wichtigste Sportwagen-Saison: Zum ersten Mal kämpft die Marke auf der Rundstrecke um einen Weltmeistertitel. Seit 1999 bestreitet Audi erfolgreich Sportwagenrennen und gewann bereits viele Serien, darunter neun Mal die American Le Mans Series. In diesem Jahr vergibt der Automobil-Weltverband FIA erstmals seit 1992 wieder einen WM-Titel für die Le-Mans-Prototypen, die technologisch derzeit anspruchsvollsten Rennwagen überhaupt.

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Die technische Entwicklung bei Audi Sport in Ingolstadt und Neckarsulm läuft auf Hochtouren: Nicht weniger als drei verschiedene Versionen des LMP1-Rennwagens R18 kommen im Lauf der Saison zum Einsatz. Die Ende Februar präsentierten Audi R18 e-tron quattro und Audi R18 ultra durchlaufen aktuell ein umfangreiches Testprogramm und erleben ihr Renndebüt Anfang Mai in Spa-Francorchamps (Belgien). Beim WM-Auftakt in Sebring vertraut das Audi Sport Team Joest noch einmal auf den im vergangenen Jahr in Le Mans siegreichen R18 TDI.

Die Motorleistung der Diesel-Fahrzeuge soll ab sofort durch ein geändertes Reglement um etwa sieben Prozent reduziert werden. Dazu werden die Luftmengenbegrenzer von 47,4 auf 45,8 Millimeter Durchmesser verkleinert. Der Ladedruck sinkt von 3.000 auf 2.800 Millibar. Ebenso ist das Tankvolumen verringert worden: Der Audi R18 TDI darf beim Boxenstopp maximal 60 statt wie zuvor 65 Liter Dieselkraftstoff aufnehmen. Zudem muss er 15 Kilogramm Ballastgewicht einladen. Sie dienen als Kompensation dafür, dass die komplexen, ab 2012 vorgeschriebenen aerodynamischen Änderungen an den Kotflügeln beim R18 TDI nicht mehr umgesetzt werden, sondern erst bei seinen Nachfolgern. Ein Kuriosum: Zu seinem Abschied erlebt der bekannte R18 TDI eine Premiere, denn beim 12-Stunden-Rennen in Sebring war der geschlossene Sportwagen bisher noch nicht am Start. Von vielen Testkilometern aus der Vergangenheit verfügen die Ingenieure allerdings über wertvolle Daten des Audi R18 TDI auf der berühmten Rennstrecke in Florida.

Der anspruchsvolle 12-Stunden-Klassiker auf dem alten Flughafenareal von Sebring steht beim Saisonauftakt für einen berüchtigten Härtetest: Die Buckelpiste, die aus Asphalt und Betonplatten besteht, setzt den Rennwagen und der Konstitution der Fahrer hart zu. Große Hitze war in der Vergangenheit oftmals eine weitere Belastungsprobe. Und mit zwölf Stunden Renndauer ist der Wettbewerb in Florida ohnehin der zweitlängste im WEC-Kalender 2012. Mit aktuell 61 Nennungen - davon 31 aus der American Le Mans Series und 30 aus der WEC - erfordert das Rennen höchste Konzentration. Denn dichter Verkehr auf einer Strecke, die knapp sechs Kilometer lang ist, birgt die Gefahr von Berührungen und Unfällen beim Überrunden. Für Audi geht es bei der 60. Ausgabe des Rennens ebenfalls um ein Jubiläum: Zum zehnten Mal seit dem Jahr 2000 kann ein Rennwagen mit den vier Ringen den Sieg erringen.

War das Audi Sport Team Joest bei den vergangenen Einsätzen in Sebring mit jeweils zwei Fahrzeugen beteiligt, stehen nun drei R18 TDI am Start. Die Startnummer "1" teilen sich Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (CH/D/F). Die Startnummer "2" teilen sich Dindo Capello/Tom Kristensen/Allan McNish (I/DK/GB). Die Startnummer "3" pilotieren Timo Bernhard (D) und Romain Dumas (F), die bereits 2008 gemeinsam auf dem Siegerpodest standen. Sie teilen sich ihren R18 TDI mit Audi-Neuzugang Loïc Duval (F).
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