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Automobilsport
19.03.2012

Martin Ragginger in Sebring nach Aufholjagd Achter

Was tut ein echter Racer, wenn ein Rennen bereits vor dem Start verloren scheint? Richtig: Er steigt ins Auto,gibt Vollgas und versucht, das Unmögliche möglich zu machen. So auch Martin Ragginger bei den diesjährigen 12 Stunden von Sebring. Ausgerechnet in derletzten Runde des Aufwärmtrainings kam es am nagelneuen Porsche 911 GT3 RSR des Teams Falken Tire zum Super-GAU: Ein kapitaler Motorschaden, und das nur 90Minuten vor dem Start!

Zwar gelang es der Mechaniker-Crew, den Motor in Rekordzeit zu tauschen und vom letzten Startplatz ins Rennen zu gehen. Doch die Aufholjagd währte nur kurz: Nach 50 Runden stand der 460 PS starke Bolide erneut minutenlang an der Box. Erst dann lief der Ersatzmotor problemlos – doch mehr als ein solider 8. Rang in der GT-Klasse war angesichts der starken Konkurrenz an diesem Tag nicht mehr möglich.

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Fast scheint es so, als wäre Florida für Martin Ragginger in diesem Jahr keine Reise wert: Knapp sechs Wochen nach seinem Ausfall beim ersten US-Klassiker des Jahres, den 24 Stunden von Daytona, wurde das Team von Martin Ragginger auch bei der 60. Auflage der 12 Stunden von Sebring ein Opfer der Technik: „Das ganze Wochenende hat perfekt begonnen, alles lief nach Plan – bis in der letzten Runde des Warm-ups der Motor in die Luft ging – und das hat uns natürlich zurückgeworfen“, so der 23-jährige Porsche-Testpilot, der sich das Cockpit des Porsche 911 GT3 RSR mit dem Deutschen Wolf Henzler und dem Amerikaner Bryan Sellers teilte.

Doch die hochmotivierte Crew von Falken Tire gab alles und schaffte es tatsächlich, den Motor in rekordverdächtigen 90 Minuten zu tauschen. Unter dem Applaus der Zuschauer rollte Startfahrer Wolf Henzler das Feld daraufhin von hinten auf, während des zweiten Stints stieß Teamkollege Bryan Seller gar in die Top 10 vor. Doch nach 50 Rennrunden war klar: Die 5,9 Kilometer lange Buckelpiste auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflughafens hatte ihren Tribut gezollt und ein Bauteil am neu eingewechselten Motor gelockert. Zwar hatten die Mechaniker des Falken Tire Teams den Defekt schnell gefunden – die Reparatur dauert jedoch quälend lange 16 Runden. Als Martin Ragginger mit dem reparierten Boliden dann endlich ins Rennen eingreifen konnte, war die Chance auf einen Spitzenplatzlogischerweise dahin.

„Es ist natürlich extrem schade für das ganze Team, dass der Motor ausgerechnet so kurz vor dem Start den Geist aufgegeben hat. Doch die Mannschaft hat unglaubliche Moral gezeigt, niemalsaufgegeben und mit Platz 8 in unserer Klasse noch das Maximum herausgeholt“, so Martin Ragginger, der im Laufe der knapp 10-stündigen Aufholjagd an absolute Limit ging. „Nicht nur das Rennen, das gesamte Wochenende war eine echte Langstrecken-Herausforderung.“
Während die American Le Mans Serie am 13. und 14. April in Long Beach fortgesetzt wird, steht für Martin Ragginger Anfang April der Saisonstart der ADAC GT Masters in Oschersleben auf dem Programm.
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