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ATS Formel 3 Cup
25.05.2012

Detlef Kramp im Interview

Mit vielen Neuerungen, sportliche und auch technische, ist der ATS Formel-3-Cup vor wenigen Wochen in die Saison 2012 gestartet. Im Rahmen des ADAC Masters Weekends bildet Deutschlands schnellste Formel-Rennserie wieder ein spektakuläres Paket mit den bärenstarken GT-Fahrzeugen.

Von 1975 bis 2002 führte die Formel-3-Verenigung die Int. Deutsche Formel-3-Meisterschaft zu ihrer Blüte, ab 2003 kümmert sich der eingetragene Verein um den ATS Formel-3-Cup. An der Spitze steht der 1. Vorsitzende Detlef Kramp.

Der ATS Formel-3-Cup befindet sich derzeit in seiner zehnten Saison. Wie hat sich die Serie bis heute entwickelt?

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Detlef Kramp: Wenn ich an den Anfang im ersten Jahr denke, bin ich zufrieden. Kaum jemand hatte uns damals eine echte Überlebenschance gegeben, zumal parallel vom DMSB und der FFSA die F3 Euroserie ins Leben gerufen wurde. Mit Unterstützung und viel good will unserer Partner haben wir, wie ich meine, gute Arbeit geleistet, die auch seit einigen Jahren in der F3 Szene anerkannt wird. Darauf kann der Vorstand der Formel 3 Vereinigung - der seit Beginn unverändert ist - stolz sein.

Wo positioniert sich Ihre Serie?

Detlef Kramp: Eindeutig als Bindeglied zwischen dem heutigen ADAC Formel Masters, der Formel Renault und höheren Serien wie beispielsweise der F3 Euroserie oder auch der Renault World Series.

Der ATS Formel-3-Cup ist also als nationale Serie anzusehen, doch speziell in der aktuellen Saison fehlen die deutschen Fahrer. Gibt es dafür einen Grund?

Detlef Kramp: Es gibt sicher mehrere Gründe. Einer davon ist, dass es in Deutschland weder vom DMSB noch von anderen Organisationen oder Verbänden ein durchgängiges Nachwuchs-Fördersystem gibt. Das vorhandene Geld wird nicht gezielt und effizient genug eingesetzt - das machen andere Länder sehr oft viel besser. Das kann man übrigens auch in anderen deutschen Rennserien beobachten. Außerdem ist es in Zeiten des knappen Geldes für Nachwuchsfahrer extrem schwer eine Saison aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

Der ATS Formel-3-Cup kooperiert stark mit dem ADAC, sind in die ADAC Masters Weekends maßgeblich integriert. Was sind die Vorteile dieser Verbindung?

Detlef Kramp: Wir haben mit dem ADAC Master Weekend und seinen Serien eine hervorragend zukunftsorientierte Plattform als zuverlässigen Partner für den ATS Formel-3-Cup. Einige Teams können Synergieeffekte nutzen da sie sowohl in der Formel 3 als auch im ADAC Formel Masters aktiv sind.

Der ATS Formel-3-Cup profitiert auch vom Medienpaket dieser Veranstaltungen. Wie wichtig ist das TV-Paket, vor allem die Live-Berichterstattung auf SPORT1?

Detlef Kramp: Natürlich ist heutzutage das Medien- und TV-Paket für den Erfolg einer Serie äußerst wichtig. Die Live Berichterstattung und das TV-Magazin auf einem so kompetenten Sender wie SPORT1 sind unverzichtbar für Fahrer und Teams des ATS Formel-3- Cup.

Noch ein Wort zum Exklusivmotor von Volkswagen, der 2012 erstmals im ATS Formel-3-Cup zum Einsatz kommt.

Detlef Kramp: Wir haben uns das Motorenkonzept sehr lange und sorgfältig überlegt. Wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit unserem Partner Volkswagen und in Absprache mit den Teams die richtige Entscheidung getroffen haben. Die Rennen sind spannender und zugleich konnten auch die Kosten gesenkt und die Laufleistung der Motoren erhöht werden.

Letzte Frage: 2012 werden drei statt zwei Rennen pro Veranstaltung ausgetragen, warum?

Detlef Kramp: Da haben wir über den Tellerrand auch auf andere Serien geschaut und uns dem Markt angepasst, um den jungen Fahrern mehr Rennpraxis zu verschaffen. Wir glauben damit auf die sich ständig verändernden Gegebenheiten angemessen reagiert zu haben. Die jungen Piloten bekommen jetzt eine noch bessere Ausbildung.
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