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24h Nürburgring
23.05.2012

Machtwechsel beim 24-Stunden-Rennen in der GT4-Klasse

Michael Bonk hat von seinen Fahrern Klassensiege gefordert und er hat einen bekommen. Beim internationalen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring konnte das Münsteraner Team die hart umkämpfte Klasse der GT4-Fahrzeuge für sich entscheiden. Mit den insgesamt fünf eingesetzten Autos, brachte Bonk motorsport 100 Prozent innerhalb der Wertung ins Ziel.

In der GT4-Klasse SP10 scheint eine Wachablösung in vollem Gange zu sein. Nach dem ersten Klassensieg für Bonk motorsport vor wenigen Wochen in der VLN Langstreckenmeisterschaft, siegten nun Wolf Silvester, Mario Merten, Emin Akata und Damien Flack jetzt auch beim großen Saisohöhepunkt in der Grünen Hölle. Zum zweiten Mal in Folge musste sich Mathol Racing mit seinen Aston Martins dem BMW M3 GT4 von Bonk geschlagen geben. Mit einer Runde Vorsprung sicherte sich das Team aus Münster den Sieg vor dem Aston Martin.

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Doch die Konkurrenz hatte es nicht einfach gemacht. „So ein Rennen gewinnt man auch mit dem nötigen Glück“, meinte Michael Bonk. Und der Renngott schien das Glück diesmal an Bonk motorsport verteilt zu haben. Denn während zahlreiche andere Fahrzeuge mit Reifenschäden zu kämpfen hatten und dadurch teilweise heftige Unfälle produzierten, blieb der „Burg-Rabenstein-BMW“ davon gänzlich verschont. Dafür meldete sich frühzeitig das Notlaufprogramm des Autos, weshalb der BMW mehrfach an der Box stand. „Die Jungs von BMW haben sich das angeguckt und auch in den Griff bekommen.“ Als es in den Morgenstunden des zweiten Renntages zu regnen begann, änderte Michael Bonk zudem die Taktik. Er setzte Wolf Silvester ans Steuer. „Wolf ist bei solchen Bedingungen unser bester Mann und er hat alles richtig gemacht“, lobte der Teamchef.

„Zu unserem Glück und zum Pech von Mathol, ist der Aston Martin zudem einmal durchs Kiesbett gerutscht“, wusste Bonk zu berichten. „Das war echt viel, ich weiß nicht, ob er sich vielleicht damit einen Teich einrichten wollte“, bei aller Konkurrenz durfte der kleine Seitenhieb auch mal sein. Den dadurch entstanden Vorsprung ließ sich die GT4-Mannschaft nicht mehr nehmen.

Beinahe wäre es sogar zu einem Doppelsieg gekommen. Denn Henry Walkenhorst, Ralf Overhaus, Andreas Möntmann und Jens Moetefindt lagen zwischenzeitlich nur knapp hinter und auch mehrmals vor ihrem Schwester-Auto. Doch bei dem kurzen Regenschauer am frühen Morgen wurde Möntmann in einen kleinen Unfall verwickelt. „Durch die Reparatur haben wir etwa zwei bis drei Runden verloren“, erklärte Michael Bonk. Letztlich wurde es ein verdienter vierter Rang für den zweiten GT4-BMW.

In der Klasse SP3 setzte Bonk motorsport auf zwei BMW 320si. „Die Autos sind seriennah und daher den Gegner deutlich unterlegen“, dämpfte Michael Bonk schon vorher die Erwartungen. Für die acht Fahrer ging es letztlich nur ums Ankommen. Andreas Schwarz, Peter Bonk, Michael Holz und Christian Sporenberg erfüllten dies genauso, wie das Quartett Axel Burghardt, Guy Stewart, Toshiya Ito und Jürgen Meyer.

Ein versöhnliches Ende erlebten Tobias Guttroff, Joachim Kiesch, Peter Bonk und Jens Richter. Das Quartett saß am Steuer der Callaway Corvette C6. Zumindest taten sie das 17 Stunden lang. Die restlichen sieben Stunden stand die Corvette in der Box und wurde repariert. „Am späten Abend hatte sich das Getriebe verabschiedet“, erinnerte sich Bonk nach dem Rennen. Ein Wechsel ist bei dem Ami-Schlitten nicht so einfach, weshalb viel Zeit verloren ging. Auf Platz 111 und damit mit dem letzten Platz innerhalb der Wertung schaffte es das Auto aber trotzdem ins Ziel.

„Letzter zu sein ist in diesem Fall Anlass zur Freude“, meinte Michael Bonk. Schließlich hätte die Mannschaft bei einer längeren Standzeit trotz Zielankunft einen Wertungsausschluss kassiert. So aber brachte Bonk motorsport alle eingesetzten Fahrzeuge auch über die Zeit.
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