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VLN
05.04.2011

Kappeler Motorsport lässt Gegnern keine Chance

Beim ersten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) am vergangenen Wochenende bestimmte in der Klasse SP5 nur ein Team das Geschehen: Kappeler Motorsport (Bad Saulgau) kontrollierte das Feld der bis zu 3-Liter starken Rennfahrzeuge nach Belieben. Am Ende fuhr das Team einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein.

Nur in wenigen Details musste der bärenstarken BMW M3 von Teamchef und Fahrer Thomas Kappeler über die Wintermonate verändert werden. Dabei arbeitete das Team hauptsächlich in Richtung Standfestigkeit, schließlich gilt es, in der am vergangenen Samstag gestarteten Saison Renndistanzen zwischen vier und sechs Stunden zu bewältigen. Eine weitere Änderung ergab sich, ebenfalls über die Wintermonate, in Sachen Fahrerkonstellation: Thomas Kappeler wird während der gesamten Saison von Harald Hennes (Eschweiler) und Thomas Gerling (Uchte) unterstützt. Die drei kennen sich – als Konkurrenten in verschiedenen Marken-Cups kämpften sie mehr als einmal gegeneinander.

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Zum ersten Lauf kündigten die Meteorologen strahlenden Sonnenschein an, über Nacht jedoch hatte sich dichter Nebel der Eifel bemächtigt, so dass die Strecke sich zum ersten offiziellen Zeittraining der Saison als tropfnass präsentierte. Kappeler Motorsport ging erst sehr spät in das 1,5 Stunden dauernde Zeittraining, in der Hoffnung, dass die Frühlingssonne die Piste abtrocknete. Teamchef Kappeler fuhr als erster auf die Strecke und drehte zwei Runden, um den Wagen einem letzten Funktionstest zu unterziehen und um sich die Beschaffenheit der Strecke anzuschauen. Thomas Gerling und Harald Hennes drehten nur eine Trainingsrunde, wobei Hennes das glücklichere Händchen hatte. Er erwischte einen nahezu ungebremsten Turn und stellte den Wagen auf Platz eins der Klasse SP5 und auf Rang 37 der Gesamtwertung von mehr als 170 gemeldeten Autos. Der Zweite der Klasse SP5 hatte schon im Training fast 25 Sekunden Rückstand – auf der Nürburgring Nordschleife ist das eine halbe Ewigkeit.

Der Teamchef selbst übernahm den Start, von der Pole-Position der Klasse SP5 ging Kappeler in das erste vier Stunden Rennen der Saison. Für ihn folgte ein ruhiges, unspektakuläres Rennen. In zehn Runden pflügte er mit seinem BMW durch das Feld und wurde kurz vor Ende seines Stints unter den ersten 15 der Gesamtwertung geführt. Zum Vergleich: Während dieser Zeit rangierte der Zweitplatzierte der Klasse SP5 auf Gesamtrang 59 mit mehr als vier Minuten Rückstand. Der große Sprung nach vorne wurde durch die Boxenaufenthalte der anderen Teams sowie durch die eigene, clevere Boxenstopp-Strategie von Kappeler begünstigt. In Runde elf steuerte Kappeler den BMW an die Box, um ihn an Thomas Gerling zu übergeben. Der Routinier ging mit neuen Reifen und vollem Tank ins Rennen und stand der Leistung seines Teamchefs in nichts nach: Die Rundenzeiten lagen zwar leicht über denen von Thomas Kappeler, was jedoch auf den ersten Einsatz im neuen Team und Auto zurückzuführen war. Bis zum zweiten Fahrerwechsel rutschte der von Kappeler Motorsport eingesetzte BMW in der Gesamtwertung noch ein Stück weiter nach hinten, was jedoch erneut mit dem Boxenstopp zusammen hing. Als dritter und letzter Fahrer klemmte sich Harald Hennes hinters Volant des BMW M3.

Ähnlich wie seine beiden Mitstreiter spulte er seine Runden unspektakulär und völlig problemlos ab. Teamchef Kappeler jedoch begann in der Schlussphase zu zittern. Beim letzten Boxenstopp musste er vier Liter Öl nachfüllen und so bangte er um Position und Motor des BMW. Das Glück war auf der Seite des jungen Teams und Gerling konnte das Rennen beenden. Die von den dreien insgesamt 26 gedrehten Runden reichten für den 23. Gesamtrang und den ersten Platz in der Klasse SP5 – der nächste Verfolger überquerte mit zwei Runden Rückstand die Ziellinie.
Das nächste Rennen startet am 30. April 2011, die Renndistanz beträgt vier Stunden.
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