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VLN
07.11.2011

Heiko Fulsche wird Meister im Seat Motorsportpokal

In zehn Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings fuhr der Rennfahrer Heiko Fulsche aus Erfurt-Urbich zur Meisterschaft im Seat Motorsportpokal 2011 der VLN.

Die VLN (Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring) ist die bedeutendste Tourenwagenmeisterschaft für Profis und Amateure in Deutschland mit starker internationaler Besetzung. Er konnte sich souverän gegen insgesamt 23 Starter in diesem Markenpokal durchsetzen. Insgesamt nehmen bei der VLN bis zu 210 Fahrzeuge der verschiedenen Rennklassen pro Rennen teil.

Dabei hatte das Rennjahr 2011 alles andere als glücklich begonnen. Im Vorjahr war Heiko Fulsche noch siegreich in einer Thüringer Rennserie gefahren. Doch ihn lockten größere Herausforderungen. „Wir wollten wissen, ob wir gegen die wahren Profis bestehen können“, meint Heiko Fulsche rückblickend. Die Entscheidung für die Langstreckenrennen auf der Nordschleife des Nürburgrings war mehr als risikoreich. „Die Experten für die Nordschleife warnten mich. Man brauche mehr als 1000 Runden, um diese komplizierte Strecke zu verinnerlichen und erfolgreich zu fahren.“

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Heiko Fulsche vertraute auf sein fahrerisches Talent und sein gutes Team. Aber statt Streckenerfahrung brachten sie vom ersten Rennen im April 2011 nur ein Auto mit Motorenschaden zurück. „Kein glücklicher Auftakt für unsere ehrgeizigen Pläne“, erinnert sich Heiko.

Doch schon vom nächsten Rennen an lief alles anders. Der Seat Leon Supercopa mit 330 PS belohnte das HTF Rennteam von Heiko und Thomas Fulsche mit größter Zuverlässigkeit. War man anfangs mit dem Ziel angetreten, das Rennjahr 2011 zum Kennenlernen der Strecke zu nutzen, so wuchsen schnell neue Ansprüche heran. Zeigte es sich doch schon bei den nächsten Rennen, dass Heiko Fulsche mit dem 25-Km-Rundkurs bestens zurechtkam.

Die Nordschleife ist selbst für geübte Rennfahrer eine große Herausforderung. Ihre 75 Kurven und die hügelige Streckenführung verzeihen keine Fehler. „Die Nordschleife belehrt den Fahrer bei jeder Runde“, meint Rennfahrer Fulsche. Wer hier schnell sein will, darf nicht übermütig werden. Die Strecke ist meistens nicht breiter als eine Landstraße. Weite Auslaufzonen wie bei der Formel 1 gibt es nicht. Wer sein Auto ins Grün setzt, hat den Totalschaden sicher. „Nach 30 Runden begann ich mich wohlzufühlen. Der Rhythmus wurde weicher, ich verstand die Strecke“. Heiko Fulsche darf durchaus stolz auf sein Fahrtalent sein. Oder wie er es ausdrückt: „Ich bin es meinem Team schuldig, schnell zu fahren und zu gewinnen.“

Seit Anfang November und nach dem DMV Münsterlandpokal am 29. Oktober steht es zur Überraschung aller fest: Heiko Fulsche ist auf Anhieb Meister geworden. Statt eines Schnupperjahres fuhr er zum Sieg. Die Rennkollegen im Seat Motorsportpokal waren darüber mehr als überrascht. Dem Außenseiter aus Erfurt und einzigen VLN-Teilnehmer aus Thüringen hatte man solche Konstanz und Professionalität nicht zugetraut.

Die Planungen für 2012 laufen bereits an. „Es lockt mich ungemein, meinen Meistertitel zu verteidigen“, meint Heiko Fulsche. Wenn genügend Sponsoren mitziehen, erwägt er sogar, Bruder Thomas als zweiten Fahrer mit einzusetzen. „Als Bruder-Duo zum Sieg gefahren“ wäre durchaus eine prächtige Schlagzeile für das nächste Saisonende.
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