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VLN
18.05.2011

Erneut verhindert Material den großen Wurf

Für das 6h-Rennen am vergangenen Wochenende hatte sich Rank Motorsport mit Teamchef Rudi Rank (Waldbröl) Verstärkung an Bord des Opel Corsa geholt. Neben den Stammfahrern Stefan Rank (Waldbröl) und Joel Lehnen (Finnentrop) ging Jürgen Glath (Grafschaft) in das dritte Rennen der VLN-Saison.

Stefan Rank eröffnete den Trainingsreigen der Opel-Mannschaft und kehrte bereits nach einer Runde entmutigt zur Box zurück. Grund: Das Auto glänzte mit eigensinnigem Fahrverhalten, was die Jagd auf gute Zeiten unmöglich machte. Teamchef Rudi Rank fand gemeinsam mit seinen Mechanikern schnell die Ursache dafür: Nach dem doch recht heftigen Unfall im zweiten Rennen hatte das Team alle Fahrwerkskomponenten erneuert und gemäß der vorhandenen Werte eingestellt. Aus noch unerfindlichen Gründen lagen nach der ersten Trainingsrunde einige Wert außerhalb jeglicher Toleranz. In Windeseile erfolgte eine Vermessung mit anschließender Korrektur. Nach dem technischen Stopp ging Stefan Rank auf seine zweite Trainingsrunde, die mit 10:46 Minuten nicht nur bedeutend besser war, sondern gleichzeitig die Zeit im Team sein sollte und für Startplatz drei der Klasse V2 reichte. Die Reparaturphase hatte, trotz schnellen Mechaniker-Händen soviel Zeit in Anspruch genommen, dass für Joel Lehnen und Jürgen Glath jeweils nur noch eine Trainingsrunde möglich war. Während das Nachwuchstalent Lehnen nach seinem Unfall im zweiten Rennen diesmal verhältnismäßig verhalten zu Werke ging, spielte Routinier Glath sein ganzes Können aus und reichte auf Anhieb fast an die Zeiten von Polesetter Rank.

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Problemkind Material
Jeder Fahrer, so der Plan von Teamchef Rudi Rank, sollte zwei Stunden fahren. Stefan Rank machte den Anfang und konnte schon in der ersten Runde auf Platz eins der Klasse V2 vorstoßen. Mit großen Schritten setzte er sich vom Verfolgerfeld ab und begann, zum Führenden der Klasse aufzuschließen. Doch schon am Ende der zweiten Runde spürte Rank einen Schlag mit anschließend völlig verändertem Fahr- und Lenkverhalten. Kurzerhand steuerte er die Box an und ließ sämtliche Fahrwerks- und Lenkungskomponenten der linken Seite kontrollieren, von der er das Problem vermutete. Nach dem ergebnislosen Check prüften die Mechaniker auch die rechte Seite und fanden einen ausgerissenen Halter am Radträger. Ohne Reparatur war an eine Weiterfahrt nicht zu denken: Binnen 29 Minuten wechselten die Mechaniker das Bauteil und schickten Stefan Rank zurück ins Renngeschehen, weit abgeschlagen vom Feld, ohne jede Chance auf einen Sieg, jedoch mit dem Wissen, dass auch der Wettbewerb Probleme bekommen kann. Der Rank-Corsa sollte jedoch nicht zur Ruhe kommen, bereits kurz nach dem Reparaturstopp wurde Stefan Rank von einem langsameren Teilnehmer beim Überholen angerempelt. Unter Aufbietung seines gesamten fahrerischen Könnens hielt Rank den Corsa auf der Strecke und setzte den Überholvorgang fort. Mit neuer Karosserieform spulte er den Rest seines Turns ab, um in Runde zwölf das Auto an Jürgen Glath zu übergeben.

Nach kurzer Eingewöhnungsphase an das neue Auto purzelten die Rundenzeiten von Glath zusehends. Mit einer Zeit von 10:45 Minuten markierte er die teaminterne Bestzeit in Runde 18. Auch wenn Glath dem Wettbewerb Runde für Runde näher kam – zum Überholen reichte es nicht. Bis zur 25. Runde dauerte sein Kampf gegen die Nordschleife und den Wettbewerb – dann war die Reihe an Joel Lehnen. Dem Nachwuchsfahrer steckte sein Unfall aus dem zweiten Rennen noch in den Knochen, was sich auf seine Rundenzeiten auswirkte. Nach und nach gewann er sein Vertrauen in das Auto zurück und begann, konsequent nach vorne zu fahren. In der letzten Rennrund fuhr er seine schnellste Zeit im Rennen, doch alle Bemühungen von Rank, Glath und Lehnen, den Anschluss wieder herzustellen, blieben Erfolglos.
Das nächste Rennen startet am 28. Mai 2011, die Renndistanz beträgt vier Stunden.
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