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VLN
17.05.2011

Ausgerechnet ausgerutscht

Der dritte Start für das Team semiQuarz Racing im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) sollte endgültig den Durchbruch bringen. Mit einer Rundenzeit von 10:05 und einem aussichtsreichen Startplatz im vorderen Mittelfeld sollten am Ende des ersten von zwei 6h-Rennen Punkte im Kampf um die Meisterschaft eingefahren werden. Der Wettergott hatte jedoch ganz andere Pläne.

Für das 6h-Rennen des vergangenen Wochenendes erhielten die beiden Stammfahrer des Teams semiQuarz Racing Dietmar Henke (Paunzhausen) und Konstantin Wolf (Unterschleißheim) Unterstützung durch Jörg Walkowski (Düren). In der Reihenfolge Henke – Wolf – Walkowski starteten sie am Samstagmorgen ins offizielle Zeittraining. Während Dietmar Henke mit den frühmorgendlichen Temperaturen und reichlich Verkehr haderte, hatten Wolf und Walkowski deutlich bessere Rahmenbedingungen und eine freie Fahrt. Am Ende war es Konstantin Wolf, der die beste Runde abspulte und den Wagen aussichtsreich in der Startaufstellung platzieren konnte.

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Nasse Strecke in letzter Runde
Die Trainingsreihenfolge behielt das flotte Trio von semiQuarz Racing auch im Rennen bei. Dietmar Henke übernahm den Start und begann mit taktisch kluger Zurückhaltung - wohl wissend, dass ein Rennen über sechs Stunden nicht mit einer schnellen Startrunde gewonnen wird. Bei der defensiven Fahrweise konnten einige direkte Konkurrenten Henke überholen, der seinerseits den Anschluss hielt, ohne zuviel riskieren zu müssen. Schnell fand er seinen Rhythmus und konnte die eingebüssten Platzierungen wieder gut machen. Kurz vor Ende der zweiten Rennstunde begannen einzelne Tropfen, die angekündigten Regenschauer einzuläuten. Wie auf der rund 25 Kilometer langen Rennstrecke üblich verteilen sich die Regenschauer ungleichmäßig: Während an einigen Streckenabschnitten die Sonne scheint, stehen andere sprichwörtlich unter Wasser.

So auch beim Rennen am Samstag: Ein paar Tropfen ergossen sich auf der Start-Ziel-Geraden und über der Boxengasse, während es am Streckenabschnitt „Aremberg“ bis „Adenauer Forst“ heftig regnete. Zu diesem Zeitpunkt war Dietmar Henke in seiner letzten Runde, nach deren Ende er den Renault Clio an Konstantin Wolf übergeben sollte. Soweit sollte es nicht kommen: Beim Anbremsen der Aremberg-Kurve verlor der Clio trotz Henkes vorsichtiger Fahrweise jeglichen Grip, rutschte durchs Kiesbett und schlug mit der linken Seite hart in die Leitplanke ein. Die daraus resultierenden Beschädigungen waren so stark, dass an eine Fortsetzung des Rennens nicht zu denken war. Neben beschädigten Fahrwerkskomponenten war es vor allem ein abgerissener Radträger auf der linken Seite, der Henke daran hinderte, die Boxengasse zu erreichen.
Das nächste Rennen startet am 28. Mai, die Renndistanz beträgt sechs Stunden.

Stimmen nach dem Rennen

Dietmar Henke, Teamchef und Fahrer
„Der Wagen lief sowohl im Training als auch im Rennen super gut. Den Speed im Mittelfeld konnte ich halten, ich denke, am Ende wäre es ein enges Rennen im Clio Cup geworden. Hätte, wäre, wenn und aber – Fakt ist, dass ich mit den Slicks auf Regen ausgerutscht bin. Ärgerlich vor allem deswegen, weil ich am Ende der Runde die Box ansteuern wollte und weil meine Mitfahrer durch dieses Malheur nicht mehr zum Fahren kamen. Ich wurde von der Streckensicherung zum Adenauer Forst geschleppt, wo mich die Besatzung des Postens 102 erstmal mit dem Nötigsten versorgte und mir eine Mitfahrgelegenheit ins Fahrerlager organisierte. Mein Dank der Mannschaft am Posten 102 – Danke Jungs, tolle Arbeit!“

Konstantin Wolf, Fahrer
„Das Auto lief im Training perfekt, die Mechaniker-Crew des Teams Walli hat den Wagen wieder erstklassig vorbereitet. In meiner ersten Runde hatte ich ein wenig Verkehr und ein paar Unfallstellen zu passieren, die mich bremsten, dafür war die zweite Runde nahezu perfekt und frei. Schade, dass Dietmar den Wagen im Nassen verloren hat – aber das ist nun mal Rennsport, so was kann jedem Fahrer passieren.“

Jörg Walkowski, Fahrer
„Ich habe den Wagen zum ersten Mal unter Renn-Bedingungen gefahren und muss sagen, dass der Wagen tadellos funktioniert – ich bin auf Anhieb mit dem Auto zu Recht gekommen. Der Ausfall war ausgesprochenes Rennsport-Pech, aber so was passiert, wenn man auf der Nordschleife unterwegs ist. Ich bin froh, dass Dietmar bei dem Unfall nichts passiert ist. Alles andere lässt sich richten.“
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