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Kartsport Allgemein
19.10.2011

Mike Beckhusen trumpft bei Easykartserie auf

Er ist ein außergewöhnlicher Kämpfer, der elfjährige Berliner Nachwuchsrennfahrer Mike Beckhusen. Der Vizeeuropameister 2011, distanzierte noch vor wenigen Wochen mit einem grandiosen Doppelsieg in Polen die gesamte Konkurrenz der besten Easykartfahrer Europas - darunter auch den Weltmeister von 2010.

Doch an diesem Rennwochenende im italienischen Castelletto, südlich von Mailand schien ihn das Glück wieder zu verlassen. Das von seinem italienischen Team EMILIAKART vorbereitete Material funktionierte bis zu den freien Trainings perfekt und gab Anlass zum ganz großen Erfolg für den jungen Hauptstädter. 94 Fahrer aus über 20 Nationen schrieben sich in die Startliste der einzigartigen Weltserie in der Klasse 60 ccm ein. Schon beim vorab entscheidenden Zeittraining hatte der deutsche Rookie nicht so viel Glück. Bei der Gruppenauslosung erwischte er die 3. Gruppe. Diese war durch die fortgeschrittene Zeit, nach 18 Uhr durch kühlere Temperaturen deutlich benachteiligt und konnte die Zeiten der vorangegangenen 1. Und 2. Gruppe nicht mehr fahren. Plötzlich auftretende Technikprobleme sollten eine gute Platzierung im entscheidenden Zeittraining für die kommende Startaufstellung zusätzlich erschweren. Nur Platz 10 für den sympathischen Deutschen, bedeutete, dass er in den kommenden Heats über nur 8 Runden jeweils aus der 15. Position starten musste. Enttäuscht nahm der stets gutgelaunte junge Deutsche Kenntnis, dass er nur noch Schadensbegrenzung betreiben konnte.

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So lieferte er 2 gute Heats ab, bei denen er sich in einem Heat von nur 8 Runden von Position 15 auf 5 schieben konnte! Im zweiten Heat von 34 Fahrern auf Platz 15. Im Finale B spielte der junge Berliner seine ganze Routine aus. Der Defektteufel hatte auch hier seine Hand im Spiel und zu niedrige Drehzahlen seines Motors ließen keine schnellen Rundenzeiten zu. Doch Mike trotzte der unterlegenen Technik mit einem außergewöhnlichem Kämpferherz und dem festen Willen bei einem Weltfinale ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen und die deutsche Nationalhymne zu genießen.

Doch diese Strecke schien dem jungen Berliner zu liegen, hier hatte er im vergangenen Jahr beim Weltfinale die deutliche Bestzeit fahren können. So musste er mehrfach auf den Geraden schnellere Karts ziehen lassen. Mit viel Routine taktischem Geschick und intelligenter Fahrweise sicherte sich der Elfjährige in einem spannenden Finale einen grandiosen Sieg und erfüllte sich selbst den größten Traum! Der Sieger des Weltfinale B genoss mit seinem Team und seinen Eltern sichtlich die Siegerehrung mit einem tollen Pokal bei der ihm zu Ehren gespielten deutschen Nationalhymne, die nicht oft in Italien zu hören ist! Ein emotionaler und versöhnlicher Abschluss, den Mike sich selbst bereitet hat.

Als Sahnehäubchen sicherte er sich damit auch noch den Einzug in das abschließende A- Finale, musste hier jedoch von hinten starten und kam mit weiterhin unterlegenen Material nicht über Position 29 hinaus. Trotzdem schloss der Berliner das Weltfinale als bester Deutscher ab! Max Hesse vertrat mit Platz 33 im A- Finale die deutsche Farben, Robin Falkenbach mit Platz 20 und Christopher Röhner mit Platz 23 im Finale B. Die Techniker müssen sich nun ernsthaft Gedanken über die Ursache machen warum der Motor über da gesamte Rennwochenende nicht einwandfrei funktionierte und einen Gesamterfolg des jungen Sprachtalents aus Germany verhinderte.

Dennoch hat der beliebte Junge aus Deutschland mit karibischen Wurzeln wieder viele neue Freunde aus aller Welt gewonnen und zahlreiche Glückwünsche in vielen Sprachen entgegen nehmen dürfen. Eine tolle Erfahrung und ein wichtiger Baustein in seiner noch jungen Motorsportkarriere fand einen würdigen Abschluss in der Saison 2011!
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