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Formel 1
29.08.2011

Sebastian Vettel baut in Belgien seine Führung aus

In einem packenden, aktionsreichen Rennen, das von der Reifen-Strategie dominiert wurde, gelang es Red Bull Racing-Pilot Sebastian Vettel, seine Pole Position in einen weiteren Sieg umzumünzen. Nach 44 Runden auf dem beeindruckenden Circuit von Spa-Francorchamps feierte er den 17. Formel 1-Triumph seiner Karriere.

Nach dem Sieg in Belgien hat Vettel bereits mehr Punkte auf dem Konto als am Ende der vergangenen Saison, in der er Weltmeister wurde. Nachdem es während der freien Trainings und des Qualifyings nahezu ununterbrochen geregnet hatte, blieb es während des Rennens zum ersten Mal an diesem Wochenende trocken. Sebastian Vettel nutzte eine Drei-Stopp-Strategie, um das Rennen zu gewinnen. Er startete auf den weichen P ZERO Gelb Rennreifen, um dann auf die mittelharten P ZERO Weiß zu wechseln, mit denen er das Rennen beendete.

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Sein Team-Kollege Mark Webber legte zwei Boxenstopps ein und beendete das Rennen als Zweiter. Neun Runden vor Ende des Rennens hatte er sich auf die zweite Position vorgeschoben und holte das Optimum aus den P ZERO Weiß Medium-Slicks heraus.

Außer Jenson Button von McLaren und Mercedes-Fahrer Michael Schumacher starteten sämtliche Piloten das Rennen auf den weichen P ZERO Gelb Slicks. Button und Schumacher hatten beide während des Qualifyings erhebliche Probleme und daraufhin schlechtere Startplätze erzielt als erhofft. Indem sie auf den Medium-Reifen starteten und das Rennen auf den weichen Slicks beendeten, nutzten sie eine andere Strategie als ihre Rivalen.

Vor dem Start des Rennens gab es einige Diskussionen über Blasen, die sich während des Qualifyings auf den Reifen einiger Fahrzeuge gebildet hatten. Diese Blasen entstehen, wenn die Gummimischung überhitzt. Das führt dazu, dass Teile des Reifenprofils abbauen. In der Nacht auf Sonntag wurde die Situation umfassend analysiert. Dann stand fest: Die Blasenbildung resultiert aus den Setup-Einstellungen einiger Boliden. Diese Blasen beeinflussen die Haltbarkeit der Mischung, aber nicht die strukturelle Stabilität der Reifen.

Wie sich zeigte, verursachten die Blasen den Führenden während des Rennens keine signifikanten Probleme. Kein Fahrer des Spitzenfeldes legte nach der 32. Runde noch einen Boxenstopp ein. Und so sahen die Zuschauer eine spannende Schlussphase, nachdem es zuvor in den ersten acht Runden vier Wechsel an der Spitze gegeben hatte.

Der Kommentar von Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery: “Spa-Francorchamps garantiert immer ein spannendes Rennen, obwohl es in diesem Jahr ungewöhnlicher Weise während des Grand Prix-Rennens überhaupt nicht regnete. Als das Rennen startete, wussten sämtliche Teams wenig über die Eigenschaften einer trockenen Strecke in Spa, was die Herausforderung noch erhöhte. Es gab ein Problem mit der Blasenbildung auf den Vorderreifen einiger Wagen.

Aber wir sind überzeugt, dass ein ähnliches Szenario nicht noch einmal vorkommen wird, sofern unsere Empfehlungen von allen befolgt werden. Falls ein Team deswegen Sorgen gehabt hätte, hätte noch die Möglichkeit bestanden, das Setup zu verändern und aus der Boxengasse loszufahren. Die große Mehrheit der Teams war aber der Ansicht, keine Veränderungen vornehmen zu müssen. Das Problem rührte daher, dass einige Wagen auf Grund ihres Setups ein wenig zu viel Last auf der Innenschulter der Vorderreifen hatten, wodurch die Mischung überhitzte. Doch das beeinträchtigte die strukturelle Stabilität der Reifen überhaupt nicht.

Es gab kein Sicherheits-Risiko und weil es unfair gegenüber den nicht betroffenen Teams gewesen wäre, mussten alle Fahrer mit ihren Reifen aus der Qualifikation beginnen - wie es die Regeln vorsehen. Wir hätten die Kapazitäten gehabt, um die betroffenen weichen Slicks zu ersetzen, doch das war nach der Qualifikation nicht notwendig. Die härteren Reifen performten während des gesamten Renn-Wochenendes ohne Probleme. So starteten Michael Schumacher und Jenson Button auf den P ZERO Weiß ins Rennen, und die Reifen leisteten einen erheblichen Beitrag zur großartigen Aufholjagd der beiden.”
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