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ATS Formel 3 Cup
07.07.2011

Achtung Stillgestanden!

Ralf Schumacher war einer der ersten Formel-3-Piloten, die die Bundeswehr schätzen lernten. Seinerzeit nutzte der frühere Formel-1- und jetzige DTM-Pilot die Sportförderkompanie, um sich seiner noch jungen Formel-Karriere in vollem Umfang widmen zu können. Heute heißt die Einrichtung für Profisportler bei der Bundeswehr zwar Sportfördergruppe, doch die Bestimmung ist immer noch gleich, wie Markus Pommer dies nun zu honorieren weiß.

„Es gehören ein klein wenig Glück und einige Beziehungen dazu, um als wehrpflichtiger Motorsportler in der Sportfördergruppe zu laden“, kommentiert Markus Pommer. Der 20-Jährige hatte offensichtlich beides. Denn seit November gehört er jener Gruppe an und ist derzeit in Bruchsal, nur 60 Kilometer von seiner Heimat Erlenbach bei Heilbronn entfernt, stationiert. „Mein Vater kennt als Teilhaber der Indoor-Kartbahn in Rappenau den Oberstabsfeldwebel Erlewein, dieser hat Kontakt zum DMSB aufgenommen und dann nahmen die Dinge ihren Lauf“, blickt Pommer zurück.

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Bis Juli dieses Jahres dauert sein neunmonatiger Wehrdienst noch, den der Formel-3-Pilot durchaus ernst nimmt: „Ich bin froh, dass ich diese Gelegenheit bekommen habe, um meine Sportkarriere professionell weiterführen zu können, da gebe ich gerne regelmäßig meine Planung ab“. Damit sind die Aktivitäten gemeint, die der Soldat in seinem Formel-3-Leben ausübt. Krafttraining von 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr, Lauftraining von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr und Datenanalyse mit dem Team von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr, so kann beispielsweise eine Tag im Leben des Markus Pommer aussehen.

In wenigen Wochen ist die Pflichtübung jedoch überstanden. Dann beginnt neben den Formel-3-Einsätzen für Pommer die Studienzeit: „An der Fachholschule in Heilbronn werde ich im August ein Studium in BWL/Unternehmensführung beginnen. Lieber wäre mir zwar etwas Technisches gewesen, doch davon hat mir mein Vater abgeraten. Als Maschinenbau-Ingenieur muss er es wissen wenn er urteilt, dass dieses Studium zu umfangreich ist, um neben dem Motorsport betrieben zu werden.“

Und die Motorsport-Karriere möchte der 20-Jährige auf keinen Fall vernachlässigen, schließlich ist sein Ziel, auf diesem Gebiet sein Geld zu verdienen - egal in welcher Rennserie. In seinem dritten Formel-3-Jahr soll nun endlich der Durchbruch erfolgen. „Meine erste Saison im ATS Formel-3-Cup war gut, ich schaffte Platz drei der Meisterschaft, durchwachsen war es dann im Vorjahr mit dem achten Tabellenplatz. Jetzt bin ich im Team Jo Zeller Racing angekommen und fühle mich sehr wohl. Ich habe ein tolles Auto und will nun kontinuierlich in den Punkten landen. Wenn am Ende der dritte Gesamtrang herausspringt, bin ich zufrieden“, definiert Markus Pommer.
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