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ALMS
10.09.2011

Porsche in den Dünen von Monterey

Nach seinem zweiten Saisonsieg mit dem Porsche 911 GT3 RSR auf dem Stadtkurs von Baltimore will Wolf Henzler seine Erfolgsserie auf einer der anspruchsvollsten Rennstrecken der Vereinigten Staaten fortsetzen: In Laguna Seca startet der Porsche-Werksfahrer aus Nürtingen zusammen mit Bryan Sellers (USA) am 17. September zum achten Lauf der American Le Mans Series. Die Motorsportfans in Kalifornien können sich dabei auf ein weiteres Highlight freuen: Der innovative Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 mit seiner besonders effizienten Antriebstechnologie ist als Inbegriff für Porsche Intelligent Performance erstmals beim Langstreckenklassiker in den Dünen von Monterey am Start.

Das Rennen
Laguna Seca ist eines von vier Rennen der 1999 ins Leben gerufenen American Le Mans Series, die seither in jedem Jahr ausgetragen wurden. Die anderen sind Sebring, Mosport und Road Atlanta. Die Renndauer beträgt sechs Stunden.

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Die Strecke
Der Laguna Seca Raceway liegt zwei Autostunden südlich von San Francisco in der Nähe von Monterey. John Steinbeck hat der Küstenstadt mit seinem 1945 erschienenen weltberühmten Roman „Die Straße der Ölsardinen“ ein literarisches Denkmal gesetzt. Das Markenzeichen des 3,601 Kilometer langen Kurses ist die legendäre Corkscrew-Kurve, die sich wie ein Korkenzieher vom höchsten Punkt der Strecke steil nach unten windet.

Die Porsche-Fahrer
Als Sieger von Mid-Ohio und Baltimore sind Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) und sein amerikanischer Teamkollege Bryan Sellers mit dem Porsche 911 GT3 RSR des Teams Falken Tire am Start. Seine Werksfahrerkollegen Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA), die amtierenden GT-Meister der American Le Mans Series, wechseln sich im Cockpit des von Flying Lizard Motorsports eingesetzten Porsche 911 GT3 RSR ab. Das zweite Auto des erfolgreichen Kundenteams aus Kalifornien teilen sich Porsche-Werksfahrer Marco Holzer (Lochau) und Seth Neiman (USA). Sascha Maassen (Aachen) und Bryce Miller (USA) fahren den Porsche 911 GT3 RSR von Paul Miller Racing, mit dem sie in Baltimore nur knapp den Sprung aufs Podium verpassten. Die Porsche-Werksfahrer Romain Dumas (Frankreich) und Richard Lietz (Österreich) starten mit dem Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 außer Konkurrenz zu einem weiteren Testeinsatz.

Stimmen vor dem Rennen
Hartmut Kristen, Porsche-Motorsportchef: „Der anspruchsvolle Laguna Seca Raceway ist die ideale Rennstrecke für einen weiteren Testeinsatz des Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 unter Rennbedingungen. Wir versprechen uns davon neue Erkenntnisse für die Weiterentwicklung seiner innovativen und besonders effizienten Antriebstechnologie. Abgesehen davon wird es interessant sein zu beobachten, wie sich unser Kundenteam Falken Tire mit Wolf Henzler und Bryan Sellers nach seinen Siegen in Mid-Ohio und Baltimore jetzt in Laguna Seca schlägt. Aber auch die Startnummer 45 von Flying Lizard mit Jörg Bergmeister und Patrick Long haben wir, was gute Resultate angeht, für dieses Jahr noch nicht aufgegeben.“

Jörg Bergmeister: „Laguna Seca ist eine Rennstrecke, die wirklich Spaß macht. Eine ganz besondere Herausforderung ist natürlich die berühmte Corkscrew. Wir kommen im fünften Gang mit Tempo 210 an und sehen plötzlich nur noch Himmel. Als Orientierungspunkte gibt’s an dieser Stelle nur ein paar Bäume. Es ist deshalb gar nicht so einfach, diese Kurve perfekt zu treffen.“

Patrick Long: „Nach unserem Pech in Baltimore kommt Laguna Seca genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Strecke liegt uns, wir haben hier schon dreimal gewonnen. Das Rennen ist mit sechs Stunden länger als die meisten anderen, es gibt also auch mehr Punkte zu holen. Mit einer guten Platzierung können wir in der Meisterschaft unseren Rückstand auf die Spitze verringern.“

Wolf Henzler: „Unsere Siege in Mid-Ohio und Baltimore waren eine tolle Motivation für das ganze Team. Unglaublich, welche Fortschritte wir gemacht haben. Es ist schön zu sehen, dass sich die harte Arbeit der letzten Monate gelohnt hat. Wir wissen aber auch, dass wir nicht nachlassen dürfen, sondern weiter alles geben müssen, um gegen die starke Konkurrenz auch in Zukunft solche Erfolge feiern zu können. Das ist unser Ziel.“

Marco Holzer: „Das ist mein erster Start in Laguna Seca. Ich bin Porsche sehr dankbar, dass ich die Gelegenheit bekomme, eine weitere neue Strecke in den USA kennen zu lernen, noch dazu Laguna Seca, wo es fast immer spannende Rennen gibt. Für mein Team Flying Lizard Motorsports ist es das Heimrennen und ich will natürlich mithelfen, dass es ein Erfolg wird.“

Romain Dumas: „Ich freue mich sehr, den Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0 den Zuschauern in Kalifornien unter Rennbedingungen zeigen zu können. An der Westküste gibt es besonders viele Porsche-Fans. Einige haben die Vorteile des Hybridantriebs am Steuer eines Porsche Cayenne S Hybrid bereits schätzen gelernt. Ich bin sehr gespannt auf Laguna Seca. Das ist eine der spannendsten Rennstrecken der Welt.“

Richard Lietz: „Ich bin noch nie in Laguna Seca gefahren, habe von meinen Kollegen aber nur Positives über die Strecke gehört. Ich freue mich darauf, den amerikanischen Fans zu zeigen, was Porsche Intelligent Performance bedeutet und wie viel Spaß die Hybrid-Technik machen kann.“

Der Porsche 911 GT3 RSR
Der erfolgreichste GT-Rennwagen der vergangenen Jahre startete mit zahlreichen Verbesserungen in die Saison. Die Leistung seines Vierliter-Sechszylinder-Boxer-Motors wurde auf 455 PS (335 kW) gesteigert. Bei der Weiterentwicklung standen vor allem eine neu gestaltete Aerodynamik im Front- und Heckbereich im Vordergrund. Als GT-Fahrzeug mit der besten Gesamteffizienz in der American Le Mans Series gewann der 911 GT3 RSR in der Saison 2010 erneut die Umweltwertung „Michelin Green X Challenge“.

Der Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0
Der im Vergleich zu 2010 weiterentwickelte Porsche 911 GT3 R Hybrid 2.0, dessen 465 PS starker Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor im Heck von zwei jeweils 75 Kilowatt starken Elektromotoren an der Vorderachse ergänzt wird, verkörpert in besonderem Maße die Philosophie der Porsche Intelligent Performance: Die beim Bremsen rekuperierte Elektroenergie wird in einem elektrischen Schwungrad gespeichert und beim Beschleunigen automatisch zur Entlastung des Verbrennungsmotors an die Vorderräder abgegeben. Dies führt zu einer Reduzierung des Verbrauchs und somit zu einer Erhöhung der Reichweite auf der Strecke.

Die Porsche-Erfolge
Als erfolgreichster Hersteller bei den Rennen der American Le Mans Series in Laguna Seca holte Porsche seit 1999 sieben GT-Siege. Allein drei Siege gingen auf das Konto von Jörg Bergmeister und Patrick Long. Sie gewannen 2005, 2009 und 2010 mit dem Porsche 911 GT3 RSR und sicherten sich in diesen Jahren jeweils auch den Meistertitel. Der Porsche RS Spyder feierte 2005 in Laguna Seca seine Rennpremiere mit einem Sieg in der Klasse LMP2. Weitere Klassensiege des in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototypen auf dem Kurs in der Nähe von Monterey folgten 2006 und 2007.

Die Zeiten
Das Rennen in Laguna Seca startet am Samstag, 17. September, um 13.30 Uhr Ortszeit (22.30 Uhr MESZ) und wird auf www.americanlemans.com live im Internet übertragen. Das GT-Qualifying ist auf www.porsche.com/alms-live am Samstag ab 00.40 Uhr MESZ zu sehen.
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