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24h Nürburgring
27.06.2011

Porsche: „So ein Erfolg ist nur als Team machbar“

Mit einem Triumph für Porsche endete am Sonntag das 24-Stunden-Rennen Nürburgring. Nach 156 Runden auf der legendären Nordschleife siegten die Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg), Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) zusammen mit Lucas Luhr (Schweiz) im Porsche 911 GT3 RSR des Teams Manthey Racing. Für Porsche und Manthey Racing war es der fünfte gemeinsame Erfolg in den letzten sechs Jahren beim Langstreckenklassiker in der Eifel und für Porsche der elfte Gesamtsieg bei diesem Rennen.

Dr. Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche AG: „Ich bin überwältigt. So ein Erfolg ist nur als Team machbar. Ich danke allen, die mit dazu beigetragen haben. Heute bin ich besonders stolz, weil wir klein, aber fein und erfolgreich sind.“

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Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender Porsche AG: „Ich bin das erste Mal für Porsche bei einem 24-Stunden-Rennen dabei und hatte nicht damit gerechnet, dass es gleich so emotional wird. Es war ein ganz großes Wochenende für die Firma Porsche. Alle Mitarbeiter vor Ort haben bewiesen, was Porsche Intelligent Performance wirklich bedeutet. Danke an alle Fahrer – nicht nur an das Siegerteam, sondern auch an das Team des Hybrid-Porsche. Auch da haben alle Fahrer eine hervorragende Performance geboten. Danke auch an die Vielzahl von Mitarbeitern, die im Hintergrund mitgewirkt haben.“

Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung Porsche AG: „Ich bin stolz, Teil einer solchen Mannschaft zu sein. Was wir an diesem Wochenende gesehen haben, war eine ganz tolle Teamleistung. Das Siegerteam hat ja praktisch nur getankt und Reifen gewechselt. Ich verspreche, dass wir im Motorsport weiter Gas geben werden. Wir haben ganz tolle Zeiten vor uns. Darauf freue ich mich.“

Hartmut Kristen, Porsche-Motorsportchef: „Gratulation an die Mannschaften von Manthey Racing und unsere Mitarbeiter aus Weissach. Sie haben fantastisch gearbeitet und damit ganz wesentlich zu unserem Erfolg beigetragen. Ich bin sehr froh, dass es nach dem ganzen Hickhack im Vorfeld letztlich eine saubere, sportliche Entscheidung auf der Strecke gegeben hat. Mit entscheidend für den Sieg war auch, dass der 911 GT3 RSR hundertprozentig zuverlässig war und wir einen Tankstopp weniger einlegen mussten als die Konkurrenten. Das erwartet man auch von einem Porsche. Natürlich haben sich auch unsere Fahrer ein großes Kompliment verdient. Sie alle haben einmal mehr fehlerfrei agiert. Das gilt auch für das Quartett, das im 911 GT3 R Hybrid wegen zwei mechanischen Problemen und einem Unfall nicht den verdienten Erfolg einfahren konnte. Von der reinen Leistungsfähigkeit her und mit seiner Effizienz hat das Auto mit dem innovativen Antriebskonzept das gezeigt, was wir erwartet hatten. Dass das Ergebnis dies nicht widerspiegelt, ist sehr schade.“

Marc Lieb (Nr. 18, Porsche 911 GT3 RSR, Manthey Racing): „Der Gewinn dieses Rennens zählt sicher zu den emotionalsten Momenten in meiner Karriere. Es war ja wirklich nicht zu erwarten, dass wir hier so auftrumpfen würden. Wir haben uns nach dem schwierigen Training zusammengerauft und uns gesagt: Wir geben alles. Wir haben keinerlei Fehler gemacht und als gesamtes Team eine tolle Leistung abgeliefert. Es ist einfach genial.“

Timo Bernhard (Nr. 18, Porsche 911 GT3 RSR, Manthey Racing): „Der fünfte Sieg bei diesem Rennen ist etwas ganz Besonderes, zumal es in diesem Jahr besonders schwer war. Wir hatten gar keine andere Wahl, als von Anfang an auf Angriff zu fahren. Im Endeffekt war alles perfekt. Mein spezieller Dank geht an unseren Teamchef Olaf Manthey. Er lebt dieses Rennen wie kein anderer und bereitet sich mit unglaublich viel Herzblut jedes Jahr darauf.“

Romain Dumas (Nr. 18, Porsche 911 GT3 RSR, Manthey Racing): „Mein vierter Sieg bei diesem Rennen war der schwerste. In diesem Jahr war der Wettbewerb so hart wie nie zuvor. Wir mussten alle unser Bestes geben. Wir sind ja nur vom 18. Startplatz ins Rennen gegangen, haben aber das Maximum herausgeholt. Ich hatte meine Schrecksekunde in der Nacht, als es eine leichte Berührung mit einem BMW gab. Ich habe echt Angst gehabt, dass was am Auto kaputt ist. Weil ich genau zu der Zeit keinen Funk hatte, konnte ich niemanden fragen, ob ich an die Box kommen soll. Ich habe in das Auto hineingehört und gemerkt: alles okay. Jetzt wird gefeiert.“

Lucas Luhr (Nr. 18, Porsche 911 GT3 RSR, Manthey Racing): „Unser Plan war es, in der Nacht alles zu geben, um nach vorne zu kommen. Das hat funktioniert. Wir mussten einfach von der ersten bis zur letzten Minute voll draufhalten, da unsere Konkurrenten sehr stark waren. Bei einem meiner Stints gab es eine leichte Berührung vorne links, aber das konnten wir abkleben und weiterfahren. Ich finde, wir haben verdient gewonnen.“

Jörg Bergmeister (Nr. 9, Porsche 911 GT3 R Hybrid, Porsche Team Manthey): „Es war sicher eines der schwierigsten Rennen meiner Karriere. Die Leistungsfähigkeit und vor allem die Effizienz des Autos war toll, es war noch besser als im vergangenen Jahr. Auch dank des Hybrid-Boosts ist es der reine Fahrspaß. Ich hoffe, dass wir so weiterarbeiten können. Und dann kommt irgendwann auch einmal das Glück auf unsere Seite.“

Richard Lietz (Nr. 9, Porsche 911 GT3 R Hybrid, Porsche Team Manthey): „Die Performance unseres Autos war super, alle Fahrer haben einen guten Job gemacht und unsere Mechaniker haben Gewaltiges geleistet. Schade, dass unser Einsatz letztlich nicht richtig belohnt wurde. Aber ich bin sehr froh, dass wir im Team beschlossen haben, alles daran zu setzen, ins Ziel zu kommen. Das waren wir unseren Mechanikern und den Porsche-Fans am Ring einfach schuldig.“

Marco Holzer (Nr. 9, Porsche 911 GT3 R Hybrid, Porsche Team Manthey): „Ich denke, ich bin in einem der besten Autos im gesamten Feld unterwegs gewesen. Wir konnten immer gute Rundenzeiten fahren. Die Möglichkeit zu gewinnen haben wir dann durch die mechanischen Probleme und den Unfall verloren. Was unsere Mechaniker da geleistet haben, habe ich davor noch nie erlebt. Deshalb war auch unser Ziel, nie aufzugeben, solange sich noch ein Rad dreht. Insofern ist es ein kleiner Trost, dass wir nach 24 Stunden über die Ziellinie gefahren sind und dass wir den Porsche-Fans an der Strecke gezeigt haben, dass wir nie aufgeben.“

Patrick Long (Nr. 9, Porsche 911 GT3 R Hybrid, Porsche Team Manthey): „Wir waren nach dem Bruch des Flansches sogar aus den besten 100 Fahrzeugen rausgefallen und haben uns auf den 28. Platz zurückgearbeitet. Nicht aufzugeben, das passt für mich zur Porsche-Philosophie. Unseren Kollegen im 911 GT3 RSR möchte ich von Herzen gratulieren. Die Zuverlässigkeit und Fehlerlosigkeit war ihr Trumpf.
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