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VLN
20.10.2010

Von Nachtschichten und Wetterkapriolen

Ein eher außergewöhnliches Rennwochenende bot der neunte Saisonlauf für Ring Racing. Viel Arbeit im Vorfeld zum vorletzten Rennen der Saison lag hinter der Mannschaft aus dem Nürburgring-nahen Boxberg und auch an der Rennstrecke sollte die Mechaniker keine Langeweile bekommen.

Viele Stunden hatte man bei Ring Racing in den Renault Clio von Jean-Jaques Meyer und Elöd Szarka gesteckt, der beim letzten Lauf schwer verunfallt war. Ein kompletter Neuaufbau auf Rohkarosse wurde somit erforderlich, der die Mannen von Ring Racing drei Wochen lang intensiv beschäftigte.

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Doch pünktlich zum Rennwochenende stand der Clio wie neu in der Boxengasse und wartete auf seinen Einsatz. Im durch das Eifel-Wetter bestimmten Rennen hatten Meyer und Szarka schwer mit den ständig wechselnden Bedingungen zu kämpfen. Technisch lief ihr Clio zwar einwandfrei, doch Startfahrer Elöd Szarka hatte in seinem Stint schwer zu kämpfen, was in Anbetracht der teilweise sinnflutartigen Regenfälle und Graupelschauer jedoch wahrscheinlich für die Hälfte des VLN-Starterfeldes mindestens genauso galt. Am Ende des vorzeitig abgebrochenen Rennens landeten Meyer und Szarka direkt hinter den Gebrüdern Baumann auf Klassenrang 16.

Der Brötchen-Clio von Karl Brinker hielt die Ring Racing Mannschaft in der Nacht von Freitag auf Samstag auf den Beinen. Nach den Testrunden am Freitag wurde über Nacht ein Teil des Motors neu abgedichtet, um eine Zuverlässigkeit des Antriebs auf jeden Fall sicher zu stellen. Doch im Rennen machte Karl Brinker eine feststehende Drosselklappe einen Strich durch die Rechnung – eine Reparatur zu diesem Zeitpunkt im Rennen wäre sinnlos gewesen.

Aber nicht nur der Brötchen-Clio zwang die Ring Racer zu einer Nachtschicht. Der Renault Clio von Horst und Helmut Baumann erlitt beim Freitagstraining einen Motorschaden in der Mercedes-Arena und wurde bis in die frühen Morgenstunden wieder einsatzbereit gemacht, wie Horst Baumann erläutert: „Die Jungs von Ring Racing haben die ganze Nacht über am Auto geschraubt und nahezu kein Auge zu gemacht. Dank dieses Nachteinsatzes war der Wagen pünktlich zum Trainingsstart wieder fertig. Ich muss da ein großes Lob an die Mannschaft aussprechen!“ Problemlos, wenn man einmal von den Eifler Wetterkapriolen absah, konnten die Baumann-Brüder den neunten Lauf der Saison absolvieren und erreichten am Ende einen Platz im Mittelfeld der Klasse SP3.

Dahinter wiederum kam Solist Pierre Moret ins Ziel, der nach dreieinhalb Stunden hinter dem Steuer seines Renaults sich von der Kondition und Konzentration her direkt noch einmal für ein Vierstunden-Rennen ans Volant hätte setzen können. Doch der Schweizer muss leider noch zwei Wochen warten, denn am 30. Oktober findet das Finale der VLN statt.

Auch das Ring Racing-Duo „Engel“ und „Bengel“ wollte fast gar nicht aus dem Clio aussteigen. Getreu dem Motto, dass man Herausforderungen annehmen muss, bissen sich die beiden Kölner durch und beendeten das Rennen mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht wenige Plätze hinter den anderen Piloten des Boxberger Rennstalls.
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