Mittwoch, 24. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
VLN
02.11.2010

Erfolgreicher Klassenwechsel

Die Vergabe der Meisterschaft beim Langstreckenpokal Nürburgring (VLN) richtet sich nach Anzahl der Starter in den jeweiligen Klassen: Viel Feind, viel Ehr. Aus diesem Grund wechselte das Team Derscheid von der Klasse V2 in die H1, um wichtige Meisterschaftspunkte kassieren zu können.

Unter idealem Wetter nahmen am Samstagmorgen fast 190 Autos das Zeittraining zum Saisonfinale der VLN auf. Doch schon kurz nach dem Start wurde das Training aufgrund eines schweren Unfalls abgebrochen und erst 40 Minuten später neu gestartet. Michael Flehmer (Heiligenhaus) startete nach dem Neustart zuerst in das Zeittraining des letzten VLN-Rennens. Nicht nur, dass ungewohnte Geräusche dem Fahrer zu schaffen machten, auch viele Unfallstellen bremsten den sonst routinierten Fahrer massiv ein. Nach zwei Trainingsrunden von Flehmer griff Teamchef und Fahrer Rolf Derscheid (Much) ins Lenkrad. Auch er hörte die schabenden Geräusche aus dem Bereich der Vorderachse, konnte aber dennoch mit einer Rundenzeit von 10:27 Minuten den BMW im vorderen Drittel der Klasse H1 positionieren. Nach dem Training machten sich die Mechaniker gemeinsam mit den Fahrern auf Fehlersuche und entdeckten zwei defekte Radlager auf der Vorderachse. Noch bevor die Rennleitung zur Startaufstellung rief, waren die Lager gewechselt und die Crew beruhigt.

Anzeige
Den Start und somit die ersten beiden von vier Rennstunden übernahm Michael Flehmer. Er konnte sich zunächst in der Klasse H1 behaupten und sich langsam nach vorne kämpfen, jedoch haderte er von Runde zu Runde mehr mit dem sonst so zuverlässigen Wagen. Reifen und Fahrwerk bildeten diesmal keine Einheit und so rutsche Flehmer mehr um die Ecken als er fuhr. Hatten die Reifen dann endlich Haftung aufgebaut, musste er seine Geschwindigkeit reduzieren, weil er eine Unfallstelle passierte. Flehmer musste einmal mehr ganz tief in die Trickkiste greifen, um seine Position zu verbessern, was ihm auch gelang. Dennoch war er überglücklich als das Rennen nach 12 Runden für ihn beendet war. Derscheid stand in der Box bereit und übernahm das Auto. Der Teamchef machte dort weiter, wo Flehmer aufhörte und trieb den BMW weiter in Richtung Klassensieg, als etwa 30 Minuten vor Rennende Regen einsetzte. Zunächst versuchte der Teamchef das Rennen auf profillosen Slicks zu beenden, entschied sich jedoch schnell um, als der Regen stärker wurde und der Wettbewerber bereits auf Regenreifen gewechselt hatte. In Runde 19 stand der BMW in der Box, die Mechaniker montierten Regenreifen und schickten den Teamchef für weitere drei Runden auf die Strecke. Nach insgesamt 22 Runden gewann das Team Derscheid mit einer Runde Vorsprung die Klasse H1, in der elf Autos an den Start gingen. Das Duo Derscheid / Flehmer beendete die Saison auf Gesamtrang 17 von 1020 gelisteten Fahrern der Saison 2010.
Anzeige