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Formel 1
19.10.2010

Eric Boullier: „Wir dürfen uns auf einen begeisterten Empfang in Südkorea freuen“

Renault F1 Team Teamchef Eric Boullier zum Formel 1 Grand Prix am kommenden Wochenende (22. bis 24. Oktober 2010) auf dem neuen südkoreanischen Kurs von Yeongam.

Eric, wie war die Stimmung im Team nach dem enttäuschenden Japan-Grand Prix?

Eric Boullier: „Im ersten Moment waren alle total frustriert und niedergeschlagen. Wenn du als Dritter startest und dein Rennen schon nach drei Runden endet, kann das auch kaum anders sein – umso mehr, wenn dir dadurch ein durchaus realistischer Podestplatz durch die Finger gleitet. Aber wir konnten auch Positives mitnehmen. Robert fuhr im Qualifying wieder einmal herausragend. Er stellte den Renault R30 mit einer außergewöhnlichen Runde – vielleicht seiner besten in diesem Jahr – auf Platz vier. Und wir sahen allgemein deutlich stärker aus als in Singapur. Jetzt besteht die Herausforderung darin, dieses Performance-Niveau in jedem der noch ausstehenden Läufe zu wiederholen.“

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Mit welchen Gedanken brechen Sie selbst zum ersten Großen Preis von Südkorea auf?
Eric Boullier: „Es ist immer aufregend, zum ersten Mal eine neue Grand Prix-Strecke zu sehen. Nach dem, was wir bei unserer Roadshow in Seoul Anfang Oktober erlebt haben, bin ich sicher, dass die Motorsportfans des Landes die Formel 1 mit offenen Armen empfangen werden. Jeder neue Kurs bringt natürlich eine Reihe Unwägbarkeiten mit sich, und es könnte überall im Feld zu Überraschungen kommen. Wir wissen bereits, dass die Streckenführung zahlreiche Herausforderungen bereithält – einige davon könnten unserem R30 gut liegen, andere weniger. Wie immer lautet unser Ziel, das Maximum aus dem Auto herauszuholen und jede Gelegenheit zu nutzen, die sich uns im Rennen bietet.

Das Renault F1 Team liegt in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft im Moment 43 Punkte hinter Mercedes GP auf Rang fünf. Ist Platz vier noch ein realistisches Ziel?
Eric Boullier: „Jeder kann sich ausrechnen, dass das bei nur noch drei ausstehenden Rennen schwierig wird. Aber das hier ist die Formel 1, wo jederzeit alles passieren kann. Wir haben viel Respekt vor Mercedes als unserem direkten Gegner. Sie sind amtierender Weltmeister und haben in ihrer starken zweiten Saisonhälfte viel aus ihren Möglichkeiten gemacht. Selbst wenn wir sie in der Gesamtwertung nicht mehr überholen sollten, dürfen wir stolz darauf sein, so ein Team in diesem Jahr herausgefordert zu haben. Wir kamen von einem absoluten Tiefpunkt vor zwölf Monaten. Heute gelten wir als das Team, das sich 2010 am meisten verbessert hat. In der zweiten Saisonhälfte konnten wir stellenweise sogar die Top-Teams herausfordern. Das spricht Bände über die Qualität unserer Belegschaft in Enstone – und ist ein sehr ermutigendes Signal für die Zukunft.
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