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Automobilsport
16.11.2010

Raffi Bader: Rückblick auf ein turbulentes Jahr

Auf eine turbulente Saison 2010 blickt Raffi Bader zurück. Der Meister der Saison 2009 hat die berühmten Höhen und Tiefen des Motorsports hautnah erlebt. Zunächst hatte sich der Fricktaler in die Porsche GT3 Cup Challenge eingeschrieben, eine neue Rennserie, von der er sich viel erhoffte, die aber kurz vor der Saison seitens der Organisation abgesagt wurde.

Für Raffi Bader hieß es daraufhin, sich kurzfristig noch einen attraktiven Fahrerplatz in einer anderen Meisterschaft zu sichern. Und mit Alex Fach und dem Fach Autotech Team aus Sattel bot sich die Gelegenheit, im Porsche SuperSportsCup den Titel zu verteidigen. Noch zum Saisonauftakt am Nürburgring lief die Saison nach Maß an. Mit einem Sieg und einem zweiten Rang hatte der junge Porsche-Pilot die Meisterschaft fest im Focus. Doch schon während der zweiten Rennveranstaltung, dem Heimrennen in Hockenheim, waren die Ambitionen des Eidgenossen auf den Nullpunkt gesunken: Ein Wettbewerber war dem in Führung liegenden Porsche ungebremst ins Heck gekracht, der Schaden immens. "40.000 Euro oder mehr als 50.000 CHF bügelst Du nicht einfach weg. Das bringt das gesamte Budget einer Saison ins Wanken", berichtete Raffi Bader, der sich daraufhin auf Einzelerfolge konzentrierte.

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Zwei Gaststarts absolvierte der Youngster mit dem Team Konrad Motorsport im Porsche Supercup. In der Serie, die im Rahmen der Formel 1-Veranstaltungen weltweit ausgetragen wird und die gern als der schnellste Markenpokal der Welt tituliert wird, trifft man auf die Elite des Motorsports. Mit dem Ergebnis des Rennens beim Großen Preis von Deutschland im Badischen Motodrom zu Hockenheim war Raffi Bader dann auch sehr zufrieden. "Die größte Umstellung waren die Bremsen. Während man im SportsCup mit Stahlbremsen fährt, sind die Discs aus Keramik viel bissiger", so Raffi Bader, der als 16. die Ziellinie überquerte, im Interview. Der zweite Auftritt im Porsche Supercup in Spa Francorchamps war von Pech geprägt. Hatte der Fricker zunächst ein gutes Zeittraining absolviert, warfen ihn ein Frühstart und später ein defektes Rad zurück.

Mit dem Team Vogelgesang und seinem Teampartner Julian Dercks absolvierte der 22-jährige einige Porsche Langstreckenrennen. Aber auch hier klebte das Pech an seinem Gasfuß. Immer wieder war das Duo unter den schnellsten Wettbewerbern zu finden, musste aber einige technisch bedingte Rückschläge hinnehmen.

Die Saison im Porsche SuperSportsCup beendete Raffi Bader in Oschersleben im August mit einem fetten Schlusspunkt. Als niemand mehr mit dem Fricktaler rechnete, war er wieder zurück. Der Meister 2009 verabschiedete sich mit einem Doppelsieg aus dem Wettbewerb, setzte noch einmal Maßstäbe und bedankte sich mit diesem guten Ergebnis bei seinen Gönnern. "Ich danke meinen Partnern, die mich in dieser Saison so großartig unterstütz haben und freue mich, auch im kommenden Jahr wieder mit und für Euch siegen zu dürfen."

Schon jetzt nimmt Raffi Bader die nächste Saison in Angriff: "Porsche Supercup, Porsche Carrera Cup, FIA GT Meisterschaft oder GT Open stehen auf meiner Wunschliste ganz oben. Man wird sehen, für welche Serie ich ein geeignetes Paket schnüren kann." Sicherlich wird man auch 2011 mit dem Eidgenossen rechnen müssen.
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